Hi.

Herzlich Willkommen auf meinem Blog. Ich poste hier Rezensionen zu Büchern, die ich gelesen habe.

Ich hoffe sie gefallen euch und ihr könnt vielleicht neuen Lesestoff für euch entdecken!

Wäre die Wortwahl mehr meins, hätte es volle fünf Sterne gegeben

Wäre die Wortwahl mehr meins, hätte es volle fünf Sterne gegeben

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Autor: Lilly M. Beck

Titel: FreiWillig - Gib’s mir

Reihe: FreiWillig

Band Nummer: 3

Reihe abgeschlossen: nein

Verlag: Berlinable

Herkunft des Buches: Rezensionsexemplar

Format: eBook

ISBN: -

Seiten: 32

Veröffentlichungsdatum: 16.06.2020

Preis: 0,99€

Klappentext:

Von realen Ereignissen inspiriert:

Diese einzigartige Mischung aus Loyalität und Freundschaft-PLUS macht genau den Reiz für Hanna* aus. Sie kann sich bei Gregor* verdorben zeigen und sich mit ihm voll ausleben. Heimlich. Er ist ihr Geheimnis, seit Monaten, und sie hat nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Der Sex ist genial, einfallsreich und versaut. Ihre Interessen sind breit gefächert und sie kann sich voll auf seine Art Sex zu haben einlassen, weil er ihr entgegenkommt und Sicherheit bietet, wenn er Ungewöhnliches will. Ohne genau zu wissen, wie weit seine Grenzen eigentlich gehen, lässt sie so vieles zu. Voller Vertrauen. Immer öfter verbringt sie lustvolle Stunden in seinem Appartement, hoch oben im 17.Stock, über Berlin. Auch mal die Mittagspause. Nachdem sie nun sogar das Armband von ihm trägt und somit für alle, die sich damit auskennen, sichtbar eine Sub signalisiert, ist es offiziell. Gregor ist ihr Herr, ihr Dom. Genau das, was er wollte, aber sie hat es entschieden. Jeden Tag gilt es neue Herausforderungen zu bezwingen und das Level zu erhöhen. Inzwischen haben sie einige Regeln, deren Nichtbefolgen natürlich Konsequenzen mit sich bringt. Das gefällt Hanna. Meistens. Zumindest solange, bis der Sadist in Gregor konsequent durchgreift, um ihr die Lektionen und die Wichtigkeit dahinter doch noch begreiflich zu machen. Sie spielt damit, trotzdem. "Du rührst dich nicht einen Millimeter, Fräulein. Dich erzieh ich mir." sind für Gregor keine leeren Worte. Ein Dom braucht unglaublich viel Einfühlsamkeit und muss die Sub gut kennen, um in ihr lesen zu können, ihre kleinen Zeichen und Signale richtig zu deuten. Menschlich, dass auch mal was daneben geht, dann braucht es den Willen, gemeinsam den Weg weiterzugehen. Durch die gemeinsame Zeit, verstehen sich immer besser, trotzdem gibt es noch so viel, dass sie nicht über einander wissen. Konfliktpotential. So kommt es wie es kommen muss. Doch was dann im Pool passiert, überrascht beide…

 
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Rezension

Achtung: Band 3 einer Reihe!

 

Kurzgeschichte!

 

Es geht weiter mit Hanna und Gregor. Hanna hat ihre erste Bestrafung durch ihren Dom Gregor erhalten und das hat sie nicht abgeschreckt. Sie möchte weiterhin in den Lebensstil des BDSM hineinschnuppern, an Gregors Seite. Er ist ihr Geheimnis und sie ist seins und niemals hätte sie gedacht, wie viel innere Ruhe ihr die Spiele mit Gregor schenken. Aber was, wenn einer von ihnen zu weit geht? Was, wenn sie ihre gesteckten Grenzen überschreiten?

 

 

Ein paar Worte vorneweg: Ja, ich lese Erotikromane. Und ich stehe dazu. Und ich frage mich ehrlich gesagt, warum ich das nicht sollte. Immer wieder sagen mir Leser meiner Rezensionen, dass sie mich dafür bewundern, dass ich dazu „stehe“, als wäre es etwas besonders Mutiges. Für manche mag das so sein, für mich allerdings nicht. Ich bin eine Frau und ich lese, was ich will und was mir gefällt. Und wenn ich Erotik lesen will, dann lese ich sie und weil ich jedes Buch rezensiere, das ich lese, rezensiere ich selbstverständlich auch Erotikromane.

Ich finde es schlimm, dass nach wie vor so viele Leserinnen zu glauben scheinen, dass sie sich dafür schämen müssten und dass erotische Romane „schmutzig“ oder „billig“ seien. Das ist unglaublich schade. Denn wie könnte Frau besser ihre Fantasien ausleben, als durch Literatur? 

Ich könnte mir zum Beispiel den BDSM-Lebensstil für mich persönlich nicht vorstellen, aber trotzdem lese ich gern auch Bücher, in denen es darum geht, weil ich finde Toleranz ist ein Kernelement unserer Gesellschaft und ich weigere mich meine Meinung von Halbwahrheiten und Gerüchten bestimmen zu lassen. Klar wird in vielen Romanen verklärt, aber man erhält trotzdem Einblick in diese andere Welt.

Und selbst wenn ich die Bücher nur lesen würde, weil sie mich scharf machen – was wäre daran falsch? Niemand hat das Recht mir oder einer anderen Frau vorzuschreiben, wie meine Sexualität zu sein hat oder – in diesem Fall – meine Lesegewohnheiten.

 

Jetzt zum Buch:

 

Ich persönlich liebe Lillys Art von dieser Welt zu erzählen. Es geht in ihren Kurzgeschichten nicht einfach „nur“ um Sex, klar kommt der auch vor und ist wichtig, aber es geht primär darum zu zeigen, wie das Verhältnis in einer BDSM-Beziehung wirklich ist. 

 

Am Beispiel von Hanna und Gregor erlebt man, wie zwei Menschen zueinanderfinden, denen es nicht darum geht am Ende ein Hollywood-Happy-End zu haben, verheiratet, ein paar Kinder und Ende. Sie arbeiten nicht auf so ein Ende hin, sie wollen von einander nur das Ausleben ihrer Fantasien, die Befriedung ihrer Neugierde und Bedürfnisse.

Beide sind mit anderen verheiratet. Darüber kann man jetzt denken was man will, aber ich finde es in diesem Fall sehr wichtig, weil es den „Druck“ einer Liebesbeziehung aus der Gleichung herausnimmt. 

 

Es geht nicht wirklich um Hanna und Gregor als Protagonisten, sondern die beiden stellen uns, wenn man so will „nur“ ihre Körper zur Verfügung. Sie gestatten uns in diese Welt einzutauchen, ohne Erwartungen an die beiden zu richten. 

 

Ich finde es so toll, dass es in diesen Kurzgeschichten darum geht die Welt des BDSM näherzubringen und zwar so, wie es wirklich abläuft, wenn jemand in diese Welt hineinschnuppert. Es geht eben nicht darum die Frau bzw. Sub mit aller Macht und mit Hilfe von Gewalt zu unterwerfen. Ihre Unterwerfung, ihr Vertrauen, ist ein Geschenk an den Dom, das er sich verdienen muss und dessen er sich als würdig erweisen muss. 

Ja, er macht die Ansagen, aber ohne Hannas Einverständnis geht nichts. In Wirklichkeit hat sie die Macht. Sie kann Gregor ihre Unterwerfung schenken, oder sie ihm verweigern. Sie kann alles beenden und er müsste sich fügen.

 

In der Welt des BDSM geht es eben nicht um erzwungene Unterwerfung oder gar erzwungenen Sex, es geht um das genaue Gegenteil, die Ultimative Freiwilligkeit. Es sind Spiele, die sie miteinander spielen und jeder kann jederzeit aussteigen. Es gibt Regeln und Konsequenzen, aber immer hat Hanna ein Mitspracherecht. Es ist ihre Entscheidung, ihr freier Wille.

 

Mein einziger Kritikpunkt ist die Wortwahl, die mir persönlich nicht immer zusagt. Manche Worte finde ich eher ab- als antörnend. Aber das ist einfach Geschmackssache.

 

 

Fazit: Mir hat diese Episode besonders gut gefallen. Sie war etwas härter als ihre Vorgänger, aber zeigt wieder eine neue Facette des BDSM und auch ein bisschen mehr von Hanna und Gregor. Trotzdem bleibt das „Schlüsselloch“-Gefühl erhalten. Ohne diese paar persönlichen Informationen hätte die Episode nicht funktioniert. Man merkt, dass ihre „Beziehung“ auf eine andere Ebene gehoben wurde seit der letzten Episode, aber man fragt sich die ganze Zeit, in welche Richtung sie sich wohl entwickeln wird.

Auch in der Welt des BDSM gibt es Konflikte und das erleben wir auch mit Hanna und Gregor.

 

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne. Hätte mich die Wortwahl mehr angesprochen wären es mehr geworden.

Eine sehr interessante Idee

Eine sehr interessante Idee

Mir war es etwas zu schnell vorbei, aber trotzdem sehr gut

Mir war es etwas zu schnell vorbei, aber trotzdem sehr gut