Der Mittelteil zieht sich leider sehr, aber die Idee ist super
Autor: Andreas Winkelmann
Titel: Housesitter
Verlag: Rororo
Herkunft des Buches: gekauft
Format: Taschenbuch
ISBN: 9783499272073
Seiten: 496
Veröffentlichungsdatum: 24.07.2018
Preis: 10,00€
Klappentext:
Er will dein Haus. Er will deine Frau. Er will dein Leben.
Stell dir vor, du kommst mit deiner Freundin aus dem Urlaub in dein Haus zurück. Du merkst sofort, dass irgendetwas anders ist: Die Möbel sind verrückt. In der Küche stehen benutzte Töpfe. Die Handtücher riechen fremd. Dann spürst du einen jähen Schmerz - und es wird Nacht um dich.
Stell dir vor, du wachst erst nach Tagen im Krankenhaus auf. Deine Freundin ist verschwunden - entführt. Denn da draußen ist jemand, der sich nach einem warmen Heim sehnt. Nach einer liebenden Frau. Nach deinem Leben.
Und er ist zu allem entschlossen...
Leseprobe: Für die Leseprobe bitte hier klicken
Link zur Verlagsseite: Housesitter beim Rowohlt Verlag
Bewertung: 2,5 Sterne
Rezension
Achtung: nichts für schwache Nerven!
Stell dir vor, du kommst aus dem Urlaub nach Hause und stellst fest, dass dein Haus anders riecht. Du schiebst es auf die zwei Wochen, in denen nicht gelüftet wurde. Deine Wäsche riecht anders, auch dein Handtuch. Wann wirst du misstrauisch? Oder dauert es bis du benutztes Geschirr in der Wohnung findest?
Ein Mann wohnt in fremden Wohnungen, während die Bewohner im Urlaub sind. Wenn sie zurückkommen erschlägt er den Mann / Freund und entführt die Frau. Er sehnt sich nach einer Familie und er glaubt diese Frauen könnten ihm das geben, bis sie ihn enttäuschen. Und bislang hat ihn noch jede enttäuscht.
Dieser Albtraum widerfährt auch Thomas und seiner schwangeren Freundin Saskia. Doch wie durch ein Wunder überlebt Thomas. Aber er kann sich an kaum noch etwas erinnern, der Ermittler ist ein A... und Saskias Eltern werfen ihm vor, versagt zu haben und ein Feigling zu sein. Die Ermittlerin in einem anderen Fall lässt aber nicht locker. Während der eigentlich zuständige scheinbar nur Däumchen dreht, dreht sie jeden Stein um und bekommt immer nur Knüppel zwischen die Beine geworfen, weil der Herr Ermittler sich auf die Zehen getreten fühlt.
Ich fand die Idee sehr gut, am Anfang war das Buch auch sehr interessant, doch die Spannung verflog ziemlich schnell und das Buch fing an sich zu ziehen. Das liegt aber auch daran, dass die Handlung ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit des Täters und vielen weiteren Charakteren hin und her springt, oft ohne Vorwarnung und nicht immer versteht man sofort, wo man sich gerade befindet und bei wem. Das hat das Lesen für mich sehr anstregend gemacht.
Mittlerweile glaube ich, dass das typisch für den Stil des Autors ist und werde keine Bücher mehr von ihm lesen. Mich verwirrt dieses hin und her springen und es wirft mich immer aus der Handlung und der Stimmung.
Der Schluss gefiel mir gut, da wurde das Buch wieder sehr spannend, aber auch ziemlich verwirrend. Die Auflösung fand ich gut. Mein Problem war vor allem, dass ich durch die vielen Rückblicke nicht immer wusste, was Gegenwart und was Vergangenheit sein sollte. Da geht es zum Beispiel einmal um Kollegen, mit denen der Täter aneinandergeraten ist, aber ich wusste jetzt nicht, ob das Vergangenheit war, oder eben erst passiert ist.
Ich finde es auch schade, dass das Ende so abrupt da ist. Man erfährt nicht, wie es mit einigen Charakteren weitergeht. Während davor alles aus allen Sichtweisen erzählt wird, ist der Schluss wie ein Fazit nur aus zwei Sichtweisen zu lesen. Man erfährt aber nicht mehr, wie die anderen, die nicht zu Wort kommen, emotional damit zurechtkommen, was passiert ist.
Fazit: Die Grundidee finde ich echt super und gruselig. Da überlegt man es sich als Frau gleich doppelt und dreifach, ob man sich selbst auch in der Art verwundbar macht, wie die Opfer. Die Attacken mit dem Hammer sind ziemlich brutal und nichts für schwache Nerven, ebenso wie die Vorstellung, es könnte einem genauso ergehen, wie den Opfern.
Leider konnte das Buch die Spannung nicht aufrechterhalten. Am Anfang war es sehr spannend und interessant, dann ganz plötzlich war es damit wieder vorbei und es zog sich. Erst kurz vor Schluss wird es wieder spannender. Doch das Ende selbst ist recht abrupt.
Die Grundidee gefällt mir von allen Winkelmann-Büchern am besten, doch die Umsetzung hat es mir nicht leicht gemacht. Ich fand es aber deutlich besser als „Die Lieferung“. Von mir bekommt das Buch 2,5 Sterne.