Leider hat die Verachtung und der Hass auf die männlichen Protagonisten für mich alles andere überlagert

Autor: Katie Weber

Titel: Bad Reputation

Reihe: TWISTED

Band Nummer: 1

Reihe abgeschlossen: nein

Verlag: -

Herkunft des Buches: Rezensionsexemplar

Format: eBook

ISBN: -

Seiten: 162

Veröffentlichungsdatum: Juli 2020

Preis: 3,99€

Klappentext:

Gutaussehend und einflussreich - Aspen Prescott wurde neben viel Geld auch der Erfolg bereits in die Wiege gelegt. Als Präsident der Studentenvertretung an der Huntington-Privatuniversität eilt ihm nicht nur sein Ruf voraus. Mit seiner manipulativen Art wickelt er jeden um den Finger und erreicht immer sein Ziel. Was aber niemand ahnt: Gelangweilt von seinem perfekten Leben und den Privilegien treibt er gemeinsam mit seinem Bruder Vance ein riskantes Spiel. Niemand merkt es, immerhin haben die eineiigen Zwillinge ihr Handeln über Jahre hinweg perfektioniert. Bis sie eines Tages doch zu weit gehen und dadurch mehr als nur ein Leben zerstören. Jetzt müssen beide Brüder mit den Konsequenzen leben und beim Versuch, Wiedergutmachung zu leisten, Opfer bringen. Die Frage ist nur: Wer opfert sich für wen und wie hoch ist der Preis? Denn vor allem Aspen hat große Probleme, sich genau von der einzigen Person fernzuhalten, die das Lügenkonstrukt der Prescott-Zwillinge mit Leichtigkeit zum Einsturz bringen könnte: Avery Mitchell.

Mittellos und vom Schicksal gebeutelt - Avery Mitchell lebte bisher nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens. Doch als eine der renommiertesten Universitäten Kaliforniens ihr ein Stipendium anbietet, scheint sie endlich einmal das große Los gezogen zu haben. Auch wenn es bedeutet, ihren pflegebedürftigen Vater zurückzulassen, gibt es für sie plötzlich Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft. Aber kaum in Huntington Beach angekommen, muss sie schnell feststellen, dass sie hier als Stipendiatin zwischen all den Studenten aus reichem Haus weder hineinpasst noch von ihnen erwünscht ist. Vor allem einer setzt von Anfang an alles daran, ihr das Leben noch schwerer zu machen, als es ohnehin schon ist, und sie mit seinen Spielchen in den Wahnsinn zu treiben: Aspen Prescott.

Rezension

Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Avery hat es alles andere als leicht. Als sie vier Jahre alt war, hat ihre Mutter sie und ihren Vater verlassen. Dann hatte er auch noch einen schweren Autounfall und sitzt seitdem mit chronischen Schmerzen im Rollstuhl. Jetzt hat sie die Zusage für eine renommierte und extrem exklusive Privat Uni bekommen, inklusive Stipendium. Ihren Noten hat sie das ganz sicher nicht zu verdanken – warum hat also ausgerechnet sie das Stipendium erhalten?

Ihre Mitstudenten scheinen sich das auch zu fragen und machen Avery das Leben zur Hölle. Das Mobbing wird immer extremer und scheint kein Ende zu nehmen. Und dann wäre da noch Aspen, der so widersprüchlich ist, fast als hätte er zwei Persönlichkeiten.

Avery ahnt nicht, dass sie der Mittelpunkt eines kranken Spiels zweier verwöhnter und kalter junger Männer geworden ist.

Ich habe mich so auf dieses Buch gefreut, ich war wirklich Feuer und Flamme und habe mir alle möglichen Theorien zurecht gesponnen, aber leider war das Buch nicht meins.

Avery war mir direkt sympathisch. Sie ist unglaublich nett und einfach ein guter Mensch. Sie liebt ihren Vater sehr und kümmert sich gern um ihn – niemals würde sie seine Pflege als Last empfinden. Gerade sie hat es überhaupt nicht verdient so schrecklich von diesen grauenhaften Richkids behandelt zu werden. Das ist übelstes Mobbing und wird immer schlimmer und schlimmer.

Das Spiel von Aspen und seinem Zwillingsbruder Vance ist einfach nur krank. Je mehr ich über sie erfahren habe, desto mehr verachte ich sie. Ich konnte beinahe alles erraten. Das hat mich an sich nicht so wirklich gestört, die beiden selbst und ihre Taten dagegen wirklich extrem. Ich verachte sie beide und hasse sie so richtig.

Aspen versucht das ein bisschen auszubügeln, aber macht es für mich damit noch schlimmer. Er weiß es besser, aber erst als die Sache so richtig eskaliert an allen Fronten empfindet er Reue, ernsthaft?! 

Seine Motive und die seines Bruders waren für mich mehr als fadenscheinig. Natürlich kann ich das nicht verraten, auch nicht, was sie genau getan haben, bis auf das Spiel, aber ich bin echt fassungslos wie böse sie sind. Ihre Begründung für ihre Taten ist nichts anderes als eine Ausrede. Eine Sache kann ich verstehen, den Rest nicht. Es hätte weiß Gott sehr viele andere Wege gegeben, um zu erreichen, was sie wollen, sie hätten bloß zum Telefon greifen brauchen, mehr nicht.

Ich konnte die aufkeimenden Gefühle kaum spüren, bei mir überlagerte die Verachtung und der Hass auf die beiden alles. Ich hatte so gehofft, dass ich mich täusche und nicht alles so war, wie ich es vermutet hatte, aber leider lag ich richtig.

Das Buch endet mit einem Cliffhanger. Natürlich möchte ich gern wissen, wie es weitergeht, aber vor allem stellt sich für mich persönlich die Frage, ob ich an Averys Stelle sollte ich jemals die ganze Wahrheit erfahren, nicht sofort explodieren würde. Ich könnte nicht verzeihen oder vergessen. Und ich weiß nicht, ob ich die beiden je anders sehen könnte, als jetzt nämlich als gemeine A…

Fazit: Ich hatte mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut, aber leider hat es sich genau so entwickelt, wie ich es nach den ersten Seiten vorhergesehen hatte. An sich hat mich die Vorhersehbarkeit auch gar nicht gestört, sondern vor allem die Tatsache, dass ich die beiden männlichen Protagonisten einfach nur verabscheue und hasse. Ich bin absolut fassungslos, wie sie so gemein und grausam sein können. Ihre Rechtfertigung empfand ich als absolut fadenscheinig, das hat es für mich noch schlimmer gemacht. Mir tat Avery total leid, weil sie das ganze Buch hindurch schikaniert und gemobbt wird, sie ist das Spielzeug der Zwillinge und ihnen scheint es absolut egal zu sein, wie sehr sie sie dabei kaputt machen, zumindest 95% des Buches. Mich hat das so extrem aufgeregt! Ich konnte leider dadurch die zärtlichen Gefühle überhaupt nicht nachempfinden, im Gegenteil.

Leider kann ich dem Buch nicht mehr als 2 Sterne geben und die auch nur, weil ich so nah an der Protagonistin war und sie mich wirklich gepackt hat. Das Buch selbst war aber leider nicht meins.