Ein Blick in eine andere Welt
Autor: Kitty Stone / Mike Stone
Titel: Neighbors - Lass mich deine Blicke spüren
Reihe: Hot Darkness
Band Nummer: 2
Reihe abgeschlossen: ja
Verlag: -
Herkunft des Buches: Kindle Unlimited
Format: eBook
ISBN: -
Seiten: 242
Veröffentlichungsdatum: 12.08.2021
Preis: 2,69€ (eBook) (KU)
9,99€ (Print)
Klappentext:
»Du wirst tun, was ich dir sage, wenn ich es sage und wie ich es sage.
Du wirst nicht zögern, keine Fragen stellen und nicht widersprechen.
Nicht, weil ich dir drohe, sondern weil es genau das ist, was du willst.
Und jetzt … Zieh dich aus!
Hier. Im Hausflur. Wo es jederzeit jeder sehen könnte …«
In der Bank ist sie die anständige Sachbearbeiterin. Nachts, durch ihr Fenster ist ihre andere Seite zu sehen. Diese beiden Welten dürfen sich nicht vermischen.
Das letzte Mal, als ich mich auf eine Frau eingelassen habe, die ihre Gelüste nur heimlich auslebt, hat es mir zwei Jahre in der Hölle eingebracht. Ich weiß, dass ich die Finger von ihr lassen sollte.
Aber ich will nicht!
Rezension
Rick liebt das Spiel aus Dominanz und Unterwerfung, doch das letzte Mal als er es mit einer Frau voll ausgelebt hat, hat sie ihn verraten, wodurch er für zwei Jahre in Thailand im Knast gelandet ist. Nun ist er wieder zu Hause und was muss er feststellen? In der Wohnung gegenüber hat sich ein Camgirl eingenistet und er hat freien Blick auf ihre Show. Er wollte sich von der Szene fernhalten, doch dieses kleine Miststück triggert ihn. Was soll er tun?
Grace tut alles, um ihre beiden Welten streng voneinander getrennt zu halten. Tagsüber arbeitet sie bei einer Bank, nachts regelmäßig als Camgirl. Wenn ihr Arbeitgeber davon erfährt, verliert sie garantiert ihren Job. Doch sie braucht beide Einkommen, um die Schulden abzubezahlen, die ihr ihre nichtsnutzigen Eltern hinterlassen haben. Dann ist da auch noch ihr verführerischer, aber irgendwie seltsamer Nachbar. Er scheint sie nicht leiden zu können, doch seine Nähe erregt Grace mehr, als alles andere. Sie ahnt nicht, dass ihr geheimer Job auch eine dunkle Seite haben kann.
Rick fällt anfangs vor allem durch seine Wortwahl auf. Er ist sehr derb und bezeichnet Grace mit allen möglichen fiesen Schimpfworten. Er verurteilt sie für ihren Job als Camgirl und gleichzeitig turnt sie ihn unglaublich an. Er wirft sie in eine Schublade mit der Frau, von der er sich verraten fühlt. Doch ihm ist gleichzeitig auch klar, dass diese Frau keine andere Wahl hatte und er auch noch Glück im Unglück hatte. Doch es ist schwer. Er fühlt sich um diese zwei Jahre seines Lebens betrogen, weint seinem früheren Ich nach und vor allem hat er Angst, dass es wieder passiert. Zwar sind die Gesetze hier anders, aber was, wenn er sich auf eine Frau einlässt, der es im Nachhinein peinlich ist, mit ihm diese Dinge getan zu haben? Die sich schämt und dann vielleicht behauptet, er hätte es gegen ihren Willen getan? Er traut Frauen nicht mehr und er traut auch seinen sexuellen Wünschen nicht mehr.
Grace sehnt sich danach, sich einem Mann vollkommen zu unterwerfen. Schon lange weiß sie, dass es das ist, was sie anmacht, was sie braucht. Aber sie weiß auch, dass das im echten Leben auch so richtig schief gehen kann. Sie bräuchte einen Partner, dem sie vollkommen vertrauen kann und wie soll sie das schaffen, wo doch niemand in ihrem beruflichen Umfeld von ihren Neigungen erfahren darf? Also entscheidet sie sich für einen Kompromiss: sie wird Camgirl. So schlägt sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie kann Geld verdienen, das sie dringend braucht und sie kann ihre Neigungen zumindest ein wenig ausleben, indem sie als Sub auftritt und sich von ihren Zuschauern Befehle geben lässt.
Ihr geht es auch nicht um die „zahme“ Variante, mit ein bisschen Hinternklatschen und gut – sie braucht Schmerz und Erniedrigung. Ihre Shows helfen ihr dabei, aber es ist und bleibt eben nur ein Kompromiss. Bis sie ihren neuen Nachbarn kennenlernt. Könnte er der Mann sein, der ihr endlich gibt, wonach sie sich so sehr sehnt?
Fazit: Wie ihr wisst, ist es mir sehr wichtig immer offen und tolerant zu sein. Gleichzeitig bin ich beim Lesen aber auch immer sehr nah bei den Protagonisten. Normalerweise wäre mir das mit Grace zu hart, zu viel Erniedrigung, um noch „schön“ zu sein. Aber der große Unterschied ist, dass es genau das ist, was sie will. Es tut ihr nicht weh „Miststück“ oder „Spielzeug“ genannt zu werden, im Gegenteil, es verschafft ihr Höhenflüge. Hier geht es also nicht um die klassische Erniedrigung, die den anderen verletzen und kleinhalten soll, sondern um eine Form der Erniedrigung, die Lust verschaffen soll – sie gehört zum Spiel dazu und verletzt Grace nicht auf emotionaler Seite. Dadurch kann man sich, finde ich, ganz anders auf das Buch einlassen. Es geht sehr viel um Gefühle. Rick ist Grace alles andere als egal und es geht immer darum das, was sie tun, gemeinsam zu genießen. Er ist ihr gegenüber alles andere als kalt und es geht auch keineswegs darum, sie zu verprügeln oder ähnliches – um so etwas geht es überhaupt nicht.
Ich kann zwar persönlich nicht nachvollziehen, wie es Grace so ein Gefühl geben kann und auch diese vollkommene Unterwerfung und das Bedürfnis danach, kann ich mir für mich einfach nicht vorstellen, aber man ist beim Lesen so nah bei Grace, dass es einen nicht abstößt oder für sie wehtut. Es geschieht absolut alles freiwillig und das macht den Unterschied. Ihr wird nichts gegen ihren Willen aufgezwungen, dass ihr dann unerklärlicherweise gefällt, sondern sie erklärt sich bereit dazu, sich komplett in die Hände eines anderen Menschen zu geben und allein deswegen, genießt sie alles, was geschieht, auch wenn der Sex hart ist und sie auf der scharfen Klinge des Lustschmerzes balanciert. Es ist das was sie will, was sie immer gewollt hat.
Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne.