Die Wendung war nicht meins, aber ansonsten fand ich es schön
Autor: Sarah Sprinz
Titel: Dunbridge Academy - Anywhere
Reihe: Dunbridge Academy
Band Nummer: 1
Reihe abgeschlossen: nein
Verlag: LYX
Herkunft des Buches: Lesejury Leserunde
Format: eBook + Taschenbuch
ISBN (eBook): 9783736316355
ISBN (TB): 9783736316553
Seiten: 464
Veröffentlichungsdatum: 26.01.2022
Preis: 9,99€ (eBook)
12,90€ (TB)
Klappentext:
Lügen, Intrigen, Freundschaften und die ganz große Liebe - willkommen an der DUNBRIDGE ACADEMY
Ihren Vater finden - das ist Emmas größter Wunsch, als sie für ein Auslandsjahr an der schottischen Dunbridge Academy angenommen wird. An dem Internat in Edinburgh begibt sie sich auf seine Spuren. Ablenkung durch neue Freundschaften kann sie dabei nicht gebrauchen, doch Schulsprecher Henry verurteilt ihren Plan zum Scheitern. Auf nächtlichen Spaziergängen durch die alten Gemäuer der Schule zeigt er ihr zum ersten Mal, was es bedeutet angekommen zu sein und eine Familie zu haben - bis er seine verliert ...
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Link zur Verlagsseite: Dunbridge Academy - Anywhere beim Bastei Lübbe Verlag
Rezension
Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!
Triggerwarnung: Trauer!
Emma erfüllt sich einen großen Wunsch: ein Auslandsjahr an der Dunbridge Academy, auf die ihre Eltern damals gegangen sind. Allerdings geht es ihr nicht um die herausragende Ausbildung, die Auslands- oder Internatserfahrung, sondern einzig und allein darum, ihren Vater zu finden. Sie möchte wissen, warum er sie und ihre Mutter verlassen hat und darüber hinaus auch den Kontakt abbrach.
Schon auf dem Weg nach Schottland begegnet sie Henry, seines Zeichens Schulsprecher. Sofort ist da diese Verbindung, die nicht sein sollte, denn Henry hat eine Freundin. Beide ahnen nicht, dass sie sich im Verlauf des Schuljahres schweren Prüfungen stellen müssen und die haben nichts mit akademischen Leistungen zu tun.
Ich mochte Emma und Henry sofort. Sie sind wirklich total sympathisch und man ist anfangs zusammen mit Emma überwältigt von den vielen neuen Eindrücken. Die Schule ist beeindruckend und man bekommt ein gewisses Hogwarts-Gefühl, vor allem, weil es auch hier einen Lehrer gibt, der Emmas Vater zu hassen scheint und das an ihr auslässt. Was ist sein Problem? Und vor allem müsste er als Lehrer doch zumindest den Schein von Objektivität wahren!
Emma macht die Frage, warum ihr Vater damals gegangen ist, schwer zu schaffen. Sie will es nicht zugeben, aber sie fragt sich durchaus, ob es mit ihr zu tun hat. Logisch betrachtet weiß sie, dass das dumm ist und dass auch die Abwesenheit ihrer Mutter nicht ihre Schuld ist, aber es tut trotzdem weh, wenn Besuchstermine nicht eingehalten werden. Emma hat immer wieder das Gefühl eine Belastung und letzte Wahl zu sein.
Umso schwieriger macht das auch die Situation mit Henry. Es funkt und sie verstehen sich, aber er hat eine Freundin und Emma will nichts kaputt machen, vor allem, weil sie ja auch nur ein Jahr an der Schule bleiben wird.
Henry liebt die Dunbridge Academy. Sie ist sein Zuhause. Seine Eltern sind beide Ärzte und reisen um die Welt, ein festes Zuhause kennt er nicht, zumindest nicht außerhalb der Schule. Er macht ihnen keine Vorwürfe, aber er fühlt sich auch manchmal als würde er nirgendwo dazugehören, zumal er auch vorhat, mit der Familientradition – dem Arztberuf – zu brechen, er möchte lieber Lehrer werden.
Ich habe das Buch wirklich sehr gemocht, allerdings war die Wendung nicht meins. Emma hat sich da total untypisch verhalten, ich weiß, es war notwendig, damit alles im weiteren Verlauf ineinanderpasst, aber trotzdem. Es war in meinen Augen extrem offensichtlich, was da los war und das hat für mich einfach nicht zu ihr gepasst, es hätte auch weniger „Teenie“ funktioniert.
Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es wird ein sehr wichtiges Thema – Trauer – angesprochen und in meinen Augen auch glaubwürdig transportiert. Ich mochte die Protagonisten sehr und auch die Academy fand ich sehr interessant und es hat Spaß gemacht dort zu „sein“.
Die Wendung war mir persönlich aber zu Teenie und die Zusammenhänge zu offensichtlich, was die Protagonisten etwas „doof“ wirken ließ, weil sie das eben nicht erkannt haben. Emma hat in meinen Augen zu untypisch gehandelt. Das passte einfach nicht zu ihr und das Drama ging unnötigerweise komplett durch die Decke.
Der letzte Teil kurz vor Schluss war mir zu abrupt, es passierte einfach so viel so schnell und das fühlte sich für mich gehetzt an.
Von mit bekommt das Buch knappe 3,5 Sterne, weil es mir ansonsten wirklich gut gefallen hat.