Hi.

Herzlich Willkommen auf meinem Blog. Ich poste hier Rezensionen zu Büchern, die ich gelesen habe.

Ich hoffe sie gefallen euch und ihr könnt vielleicht neuen Lesestoff für euch entdecken!

Sehr bewegend, aber ein bisschen Kritik habe ich

Sehr bewegend, aber ein bisschen Kritik habe ich

Autor/in: Colleen Hoover

Titel: Summer of Hearts and Souls

Original Titel: Heart Bones

Übersetzer/in: Katarina Ganslandt

Verlag: dtv

Herkunft des Buches: gekauft

Format: Softcover

ISBN: 9783423740784

Seiten: 320

Veröffentlichungsdatum: 13.04.2022

Preis: 15,95€ (Print)

12,99€ (eBook)

Klappentext:

Herzen haben keine Knochen, sie können nicht brechen – oder etwa doch?

Von der Trailersiedlung in die Welt der Rich Kids: Nach dem Tod ihrer Mutter bleibt der 18-jährigen Beyah nichts anderes übrig, als zu ihrem Vater zu ziehen. Dem Vater, den sie kaum kennt und der mit seiner neuen wohlhabenden Familie auf einer Halbinsel vor der texanischen Küste lebt. Wider Erwarten birgt die Welt der Schönen und Reichen mehr Überraschungen, als Beyah je gedacht hätte. Speziell Sunny Boy Samson scheint Abgründe in sich zu tragen, die ihr gar nicht so unbekannt vorkommen …

Link zur Verlagsseite: Summer of Hearts and Souls beim dtv Verlag

 
 

Rezension

Beyah musste sich schon immer selbst durchschlagen. Als kleines Kind aß sie Müll, um nicht zu verhungern, als ihre abhängige Mutter sie über Tage allein ließ, später lernte sie kochen, bevor sie lesen konnte. Sie lernte auch, sich vor den Typen ihrer Mutter zu verstecken und dass niemals jemand käme, um sie zu retten. Sie musste es selbst tun. Und sie war auch auf dem besten Weg dahin, bis ihre Mutter plötzlich starb und sie noch am selben Abend die Kündigung für den Trailer, in dem sie gelebt hatten, bekam. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als zu ihrem Vater zu ziehen, dem Vater, dem sie all die Jahre egal gewesen war.

Es ist ein heftiger Kulturschock für sie, die Welt der Reichen. Und dann ist da auch noch Samson, der Nachbar, der so verschlossen ist, aber in dessen Augen ein Schmerz brennt, den Beyah nur zu gut kennt. Aber wie kann das sein?

 

 

Beyah ist am Anfang des Buches hart und verbittert – aber kann ihr das jemand vorwerfen? Wenn man liest, wie sie aufgewachsen ist, was sie alles hat erleben und durchmachen müssen, dann tut einem wirklich das Herz weh.

 

Ich habe mich Beyah sehr verbunden gefühlt. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da war ich wie sie. Hart. Ich habe mich hinter einer Mauer versteckt, alle auf Abstand gehalten und bin jedem mit Misstrauen begegnet. Ich habe meine eigenen Gefühle sorgfältig versteckt und wollte gleichzeitig mit meinem Schmerz um mich schlagen. Aus diesem Grund hat mich das Buch einige Male ziemlich heftig getroffen.

 

Beyah hat extrem viel durchgemacht – zu viel für ihr junges Alter. Jetzt muss sie mit der neuen Familie ihres Vaters klarkommen, die sie noch nicht einmal dafür hassen kann, dass er sie wollte aber Beyah nicht. Gleichzeitig ist Beyahs Gefühlswelt ein Minenfeld. Immer wieder werden unbeabsichtigt welche ausgelöst und Beyah beinahe vom Schmerz überwältigt. Sie tat mir da jedes Mal so unbeschreiblich leid.

 

Samson erscheint einem geheimnisvoll und verschlossen, aber irgendwie scheint er Beyah zu verstehen, wie sonst keiner. Dabei könnten sie gegensätzlicher nicht sein, oder? Wie kann es da sein, dass er ihren Schmerz versteht?

 

Da das Buch komplett aus Beyahs Sicht geschrieben ist, kann man leider nicht in Samson „reinschauen“, was ich echt schade finde. Seine Sicht hätte zumindest punktuell glaube ich interessante Einblicke ermöglicht.

Andererseits erfährt man später, warum das nicht gegangen wäre.

 

Es gibt eine große Enthüllung, die ich ein wenig vermutet hatte, aber sicher war ich mir nicht. Ich fand sie gut, aber ihre Folgen haben bei mir etwas zu sehr an der Stimmung des Buches gekratzt. Es ist realistisch, keine Frage und dadurch auch absolut gerechtfertigt, das so zu machen, aber bei mir herrschte einfach dieses „menno!“-Gefühl vor.

 

 

Fazit: Mir hat dieses Buch emotional teilweise sehr zugesetzt, weil ich mich sehr gut in Beyah hineinversetzen konnte. Auch ich habe mich einst hinter einer Mauer versteckt und bin allen Menschen mit Misstrauen begegnet, weil ich zu oft verletzt worden bin. Nicht so extrem wie das bei Beyah der Fall gewesen hat, aber trotzdem.

Ich mochte Beyah und Samson sehr gern, auch Sara und ihren Freund. Allerdings kam mir die Wendung zu abrupt. Ja, sie sollte mit einem Knall daherkommen, aber alles danach passiert irgendwie wie im Schnelldurchlauf. Ich fand es schade, dass es sich genau so entwickelt hat. Mir hat das so ein bisschen die Stimmung des Buches verhagelt. Ich kann verstehen, warum es so laufen musste, aber trotzdem. Mir ging gegen Ende einfach zu vieles zu schnell.

 

Insgesamt bekommt das Buch von mir aber 4,5 Sterne.

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