Mir blieb zu viel im Dunkeln

Autor/in: Daphne Loveling

Titel: Ghost

Original Titel: GHOST: Lords of Carnage MC, Book 1

Übersetzer/in: Nathalie Hopper

Reihe: Lords of Carnage MC

Band Nummer: 1

Reihe abgeschlossen: nein

Cliffhanger: nein

Verlag: -

Herkunft des Buches: Rezensionsexemplar

Format: eBook

ISBN: -

Seiten: 234

Veröffentlichungsdatum: 15.07.2022

Preis: 5,99€ (eBook) (KU)

Klappentext:

CAS:

Man nennt mich nicht umsonst Ghost. Lautlos und im Verborgenen mache ich keinen Schritt, bevor ich mir nicht absolut sicher bin.

Vor vier Jahren war ich mir bei Jenna sicher. Die kleine Schwester meines besten Freundes war zu einer heißen Sexbombe herangewachsen, der ich nicht widerstehen konnte.

Eines Nachts hörten wir auf, uns weiter widerstehen zu wollen …

Wir versprachen uns, es geheim zu halten. Es war ein einmaliger Fehler, den wir hinter uns lassen wollten.

Jenna hat die Stadt zwar verlassen, aber ich habe mein Wort gehalten.

Jetzt ist sie wieder da, mit einem kleinen Sohn im Schlepptau. Sie braucht Hilfe. Sie braucht Schutz.
Dieses Mal werde ich sie nicht gehen lassen.
Diesmal wird die Schwester meines besten Freundes mir gehören.


JENNA:

Er war mein erster Kuss. Meine erste Liebe. Mein erstes gebrochenes Herz.
Und wenn ich jetzt nicht aufpasse, wird er es mir wieder brechen.

Ich verließ die Stadt, ohne ihm zu sagen, dass ich schwanger war. Ich habe ihm nie gesagt, dass er der Vater ist.
Jetzt bin ich zurück, nur um festzustellen, dass der beste Freund meines Bruders demselben MC beigetreten ist, der meine Familie auseinandergerissen hat.

Die Geheimnisse und Lügen der Vergangenheit sind dabei, ans Licht zu kommen.
Ich kann nicht zulassen, dass ich mich in ihn verliebe. Ich darf nicht noch mal denselben Fehler machen.
Aber Fehler mit Casper Watkins sind einfach zu schwer zu widerstehen …

Rezension

Achtung: Band 1 einer Reihe aber in sich abgeschlossen!

Jenna wollte eigentlich Abstand zu ihrem Heimatort halten, aber Geldnot macht es unumgänglich, dass sie wieder zurückkommt. Sie hasst es Hilfe anzunehmen – das gibt ihr noch mehr das Gefühl, eine Versagerin zu sein – aber ganz ohne Hilfe schafft sie es nicht, sie muss immerhin ihren kleinen Sohn ernähren. Doch auf gar keinen Fall wird sie irgendetwas mit den Lords of Carnage zu tun haben und mit Ghost, ihrem Sergeant erst recht nicht – er darf niemals erfahren, dass er der Vater ihres Sohnes ist.

Ghost weiß, dass Jenna tabu ist, sie ist die Schwester seines besten Freundes und Club-Bruders, aber seit dieser einen Nacht vor fünf Jahren geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Wie soll das gut gehen?

Jenna wird nicht müde, sich selbst gedanklich ständig als Versagerin zu beschimpfen und immer wieder über ihre Fehler nachzudenken. Lieber lässt sie alle so über sie denken, anstatt offen darüber zu reden, warum manche Dinge so gekommen sind. Ja, sie will keine Hilfe, aber alles immer geheim zu halten, bringt sie auch nicht weiter. Vieles erfährt man als Leser auch nicht, was ich schade fand.

Ghost ist der beste Freund von Angel, Jennas Bruder, und ich finde es echt heftig, wie Letzterer immer wieder über seine Schwester spricht. Das ging mir wirklich quer. Ghost will nicht an Jenna oder ihre gemeinsame Nacht denken, kriegt sie aber auch nicht aus dem Kopf. Dabei denkt er vor allem an Sex, egal, welches Körperteil er sich gerade auch anschaut. Mir war das irgendwann zu viel.

Mir fehlte leider insgesamt der Tiefgang. Sehr vieles blieb mir zu oberflächlich. Gerade die Hintergründe zu Jennas Entscheidungen in der Vergangenheit blieben im Dunkeln, obwohl man hier sehr viel über sie hätte erfahren können. Sie stempelt im Prinzip immer alle ihre Entscheidungen als Fehler ab, abgesehen von ihrem Sohn.

Das Clubleben blieb ebenso im Dunkeln. Es gibt „Geschäfte“ und Geldmangel, mehr erfährt man leider nicht. Ich hätte mir da mehr gewünscht. Vor allem, weil Ghost den Club als seine Familie bezeichnet – aber davon spürt man gar nichts.

Fazit: Obwohl mir allgemein zu vieles im Dunkeln blieb, fand ich das Buch nicht schlecht. Es wurde ab und an spannend und interessant und entwickelte sich in eine positive Richtung. Manches verstand ich nicht, zum Beispiel, warum Angel seiner Schwester gegenüber so distanziert war und auch immer wieder schlecht bzw. abfällig von ihr sprach.

Mir ging es gegen Ende leider zu schnell. Da hätte ich noch etwas mehr erwartet.

Insgesamt hat mir der Tiefgang gefehlt und mir blieb zu viel im Dunkeln. Viele interessante Themen wurden mir zu schnell abgehandelt und zu oberflächlich, aber das Buch hat mich trotzdem bei der Stange gehalten. Von mir bekommt es 2,5 Sterne.