Mir war leider zu viel zu unlogisch
Autor/in: Eva Völler
Titel: Kiss & Crime - Zeugenkussprogramm
Reihe: Kiss & Crime
Band Nummer: 1
Reihe abgeschlossen: nein
Cliffhanger: nein
Verlag: ONE
Herkunft des Buches: Rezensionsexemplar
Format: Softcover
ISBN: 9783846601624
Seiten: 368
Veröffentlichungsdatum: 26.08.2022
Preis: 12,99€ (Print)
6,99€ (eBook)
Klappentext:
Die 17-jährige Emily kann es nicht fassen: Eigentlich wollte sie nur feiern gehen, doch dann kommt alles ganz anders. Nach einem bewaffneten Überfall landet ihre Mutter im Krankenhaus, und die Familie ist in so großer Gefahr, dass sie sogar einen Bodyguard bekommen. Pascal sorgt bei Emily für ordentlich Pulsrasen, obwohl sein Machogehabe ziemlich nervtötend ist. Doch dann spitzt sich die Lage zu, und die Familie muss ins Zeugenschutzprogramm. Von der Großstadt geht's aufs Land - für Emily katastrophal. Sie will unbedingt zurück, aber im Zeugenschutz gelten harte Regeln. Und Emily lernt auf die harte Tour, dass der kleinste Fehler nicht nur ihr Leben in Gefahr bringt, sondern auch ihr Herz ...
Link zur Verlagsseite: Kiss & Crime - Zeugenkussprogramm beim Bastei Lübbe Verlag
Rezension
Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen.
Emmy hat es schon schwer genug, sie steht kurz vor dem Abi und ihre Mutter hat mal wieder irgendeinen Typen angeschleppt, den sie für ihre ganz große Liebe hält. Wenigstens findet ihre liebesromanschreibende Omi Jonas genauso doof wie Emmy. Leider stellt sich dann aber heraus, dass Jonas nicht einfach bloß ein schmieriger Idiot, sondern darüber hinaus auch noch kriminell ist. Geschäftspartner / Feinde / gruselige Typen greifen Emmys Familie an und schießen sogar auf ihre Mutter! Bald ist klar, dass die Kerle vor nichts zurückscheuen und Emmy landet mit ihrer Familie im Zeugenschutzprogramm – mitten in der Pampa.
Mir war Emmy immer wieder zu "jung". Klar steht sie unter Schock als einiges passiert, aber manche ihrer Gedanken sind schon etwas arg naiv – wenn nicht sogar komplett weltfremd.
Ich kann gut verstehen, wie hart das alles für Emmy ist, wobei ich manches auch nicht nachvollziehen kann. Zum Beispiel, warum Emmy nicht ihr Abi machen kann – das LKA macht doch so schon einiges möglich, da könnten die ihr auch in einem überwachten Verhörraum die Abi-Klausuren ermöglichen. Aber nein, stattdessen muss sie das ganze Schuljahr wiederholen, was ich ziemlich krass fand. Klar, selbst mit Abi hätte sie dieses Jahr nicht studieren können, aber es hätte ja als Wartejahr für den NC zählen können, dann wäre es nicht komplett verloren gewesen. So wirkte das auf mich etwas zu einseitig negativ auf Emmi gemünzt.
Mir ging in diesem Buch vieles zu schnell. Vieles entwickelt sich zu rasant, ohne wirklich die Schritte auf dem Weg dahin zu gehen, die ich erwartet hätte. Zudem war einiges zu offensichtlich und direkt zu erraten, was ich echt schade fand, weil dadurch Emmi nur noch naiver und kurzsichtiger rüberkam.
Für mich war zu viel in diesem Buch unlogisch. Das fing schon damit an, dass Emmy und ihre Oma nach dem Überfall nicht unter Polizeischutz gestellt worden sind. Es hätte wenigstens jemand das Haus beobachten müssen – Logik und so. Dann das Zeugenschutzprogramm – dabei geht es ja darum an einem fremden Ort neu anzufangen, warum sollte man dafür den Ort auswählen, an dem Emmys Oma aufgewachsen ist? Sowas lässt sich doch herausfinden! Vor allem weil ja noch einige Leute dort Leben, die sie von damals kennen. Das fand ich komplett unverständlich.
Die Liebesgeschichte ging mir zu schnell und ich konnte sie leider nicht fühlen. Das war eher ein Quell für Teenie-Drama als für tiefe Gefühle.
Ich hatte meine Probleme mit Emmy, was ich aber schade fand war, wie alles ungerecht zu ihren Lasten lief. Zum einen ihre Mutter, die ständig Versager anschleppte, aber nie auf ihre Tochter hören wollte, bzw. deren Meinung über die Männer stets ignorierte. Das wäre nachvollziehbar, wenn Emmy per se dagegen wäre, dass ihre Mutter Dates hat, aber das ist sie nicht. Es wird nur so hingebogen, dass Emmy unreif wirkt, wenn sie etwas dagegen sagt. Ihre Oma und ihre Mutter bekommen ihre Träume verwirklicht durch den Zeugenschutz, bloß Emmy geht leer aus, im Gegenteil, sie bekommt sogar noch ständig eins reingewürgt. Verständlich, dass sie da nicht gerade allzu happy über die Herren vom LKA ist. Aber immer wird es so hingestellt, als sei Emmy das einzige Sicherheitsrisiko für ihre Familie, was einfach nicht stimmt. Obwohl sie einige dumme Entscheidungen trifft.
Fazit: Leider war das Buch nicht meins. Ich fand zu viel unlogisch, konnte praktisch alles direkt erraten und hatte meine Probleme mit den Charakteren. Am sympathischsten war mir Emmys Omi – die war wirklich ein Knaller!
Einiges ging mir zu schnell – ich konnte zum Beispiel die Liebesgeschichte nicht fühlen – und insgesamt war mir die Geschichte zu konstruiert mit zu vielen Löchern.
Mir war die Protagonistin zudem viel zu "jung" im Kopf – auf mich wirkte sie eher wie 13 als wie 17.
Von mir bekommt das Buch 2 Sterne, weil ein paar spannende Szenen dabei waren, aber insgesamt, war mir zu viel zu unlogisch.