Mich hat das Buch total positiv überrascht, obwohl ich auch Kritik habe
Autor/in: Lucy Score
Titel: Things We Never Got Over
Original Titel: Things We Never Got Over
Übersetzer/in: Dorothee Witzemann
Reihe: Knockemout
Band Nummer: 1
Reihe abgeschlossen: nein
Verlag: Forever
Herkunft des Buches: Bibliothek / Sonderausgabe mit Farbschnitt ist bestellt
Format: Softcover
ISBN: 9783958187436
Seiten: 496
Veröffentlichungsdatum: 30.03.2023
Preis: 12,99€ (Print)
12,99€ (Print - signiert!)
4,99€ (eBook)
Klappentext:
Der Tag könnte für Naomi nicht schlechter laufen. In einer Kurzschlussreaktion flieht sie von ihrer eigenen Hochzeit, wird von ihrer entfremdeten Zwillingsschwester ausgetrickst, steht ohne Auto und Handtasche da und muss sich plötzlich um ihre Nichte kümmern, von der sie nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Entgeistert bittet sie im erstbesten Diner um Hilfe – und wird hochkant herausgeworfen. Denn ihre Zwillingsschwester, der sie zum Verwechseln ähnlich sieht, ist in Knockemout äußerst unbeliebt. Und als ein attraktiver Fremder sie auf der Straße anbrüllt, reißt ihr die Hutschnur. Wo ist sie hineingeraten?
Bad Boy Knox hat in seinem Leben keinen Platz für Drama. Doch die wunderschöne Fremde, die aus dem Nichts für Unruhe in Knockemout sorgt, bringt alles durcheinander. Als Naomis Leben direkt vor seinen Augen implodiert, ist das Mindeste, was Knox für sie und ihre Nichte tun kann, sein Gästehaus anzubieten. Doch dann werden aus ihren Schwierigkeiten handfeste Probleme …
Knox ist sich sicher: Er wird sich auf gar keinen Fall verlieben.
Leseprobe: Für die Leseprobe hier klicken
Link zur Verlagsseite: Things We Never Got Over beim Ullstein Verlag
Rezension
Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen.
Naomi erlebt gerade sowieso schon den schlimmsten Tag ihres Lebens, nur um dann auch noch von ihrer schrecklichen bösen Zwillingsschwester hereingelegt zu werden, in einer Stadt, in der sie jeder hasst, weil sie aussieht wie Tina. Jetzt sitzt sie in dieser fremden Stadt fest, ohne Geld, ohne Auto, ohne Job, ohne Bleibe und mit einer ihr vollkommen unbekannten Nichte. Und als wäre das nicht schon genug, muss sie ausgerechnet die Hilfe von Knox annehmen, der sie eben noch wüst beschimpft hat, weil er sie – wie jeder in der Stadt – für Tina hielt.
Doch schon bald erkennt Naomi, dass der kleine Ort Knockemout gar nicht so übel ist, sobald sie alle davon überzeugt hat, dass sie Nicht-Tina ist. Nur Knox bleibt ein konstantes Ärgernis in ihrem Leben. Dieser nervige Mann ist einfach überall!
Ich muss vornewegschicken, dass ich mich ganz lange nicht getraut habe, das Buch zu lesen. Ich hatte Angst vor dem „böser Zwilling“-Trope, weil das einfach schon so ausgelutscht ist. Aber das Buch hat mich direkt auf den ersten Seiten von sich überzeugt. Das Trope ist gut und überzeugend gemacht und dadurch wirkt es alles andere als abgedroschen.
Naomi kann einem echt leidtun. Sie ist vor ihrer eigenen Hochzeit geflohen und deswegen ziemlich durch den Wind. Ja, sie hätte es besser wissen müssen, als ihrer Zwillingsschwester zur Hilfe zu eilen, zumal dabei noch nie etwas Gutes herausgekommen ist. Tina ist eine Vollkastastrophe und liebt nichts mehr, als Naomis Leben zu ruinieren und ihr weh zu tun.
Jetzt steht sie vor dem Nichts und muss sich obendrein um eine Elfjährige kümmern, von deren Existenz sie keine Ahnung hatte.
Knox geht Naomi tierisch auf die Nerven, aber er schafft es auch nicht, sie in Ruhe zu lassen. Er hilft ihr immer wieder, ob sie will oder nicht. Sie geht ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf! Das ist nervig und lästig. Vielleicht könnte er eine unverbindliche Affäre mit ihr haben? Denn etwas Festes kommt für ihn unter keinen Umständen infrage.
Obwohl Naomi bezogen auf Tina ziemlich naiv ist, mochte ich sie sehr gern. Sie tut alles, um „die gute Schwester“ zu sein, die „gute Tochter“. Sie kümmert sich ständig um andere und möchte gemocht werden. Sie sieht nicht, dass sie auch so liebenswert und „genug“ ist. Das ist bei ihr ein großes Thema und Knox schafft es regelmäßig, sie unbeabsichtigt sehr tief zu verletzen.
Knox hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Manchmal möchte man ihm wirklich eine reinhauen, weil er sich so aufführt, aber man kann ihn auch verstehen. Gerade am Anfang war es für mich ein Wechselbad der Gefühle. Mal habe ich ihn echt verabscheut – gerade, wenn er Naomi absichtlich das Leben noch schwerer gemacht oder sich dem Konkurrenzkampf um sie mit seinem Bruder hingegeben hat –, dann wieder tut er etwas echt Süßes und schon kann man ihn nicht mehr hassen.
Fazit: Insgesamt mochte ich das Buch wirklich richtig, richtig gern. Es steckt so viel mehr drin, als man gedacht hätte. Es werden dabei auch wichtige Themen behandelt.
Naomi mochte ich trotz ihrer Naivität vor allem Tina gegenüber sehr gern und fühlte mich ihr sehr nah. Knox wollte ich regelmäßig eine verpassen, aber er hat diese Momente jedes Mal ausgeglichen.
Man muss das Örtchen einfach mögen. Die Nebencharaktere machen dieses Buch unter anderem zu so einem schönen Lese-Erlebnis.
Mir persönlich kam das Ende etwas zu abrupt. Es war gut, aber ich hätte mir gewünscht, dass sich das etwas langsamer entwickelt, gerade wenn man bedenkt, was zuvor vorgefallen war.
Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne. Ich mochte es wirklich richtig gern.