Hi.

Herzlich Willkommen auf meinem Blog. Ich poste hier Rezensionen zu Büchern, die ich gelesen habe.

Ich hoffe sie gefallen euch und ihr könnt vielleicht neuen Lesestoff für euch entdecken!

Leider ist das Buch zu kurz, um sein Potential auszuschöpfen

Leider ist das Buch zu kurz, um sein Potential auszuschöpfen

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Autor: Marion Kummerow

Titel: Unnachgiebig

Reihe: Liebe und Widerstand im Zweiten Weltkrieg

Band Nummer: 1

Reihe abgeschlossen: ja

Verlag: -

Herkunft des Buches: Rezi-Suche

Format: eBook

ISBN: -

Seiten: 232

Veröffentlichungsdatum: -

Preis: 3,99€

Klappentext:

Allein der Verdacht genügt...

Dr. Wilhelm "Q" Quedlin wird der Industriespionage verdächtigt.

Beweise gibt es keine.
Entlassen wird er trotzdem. 

Mit Hitlers Machtübernahme ändert sich das Leben in Deutschland. Keiner ist mehr sicher vor Willkür und Gewalt. 

Der Chemieingenieur und Erfinder Q entschließt sich zurückzuschlagen. Mit den Waffen der Wissenschaft will er den Faschismus und die Nazis bekämpfen.

Aber der Widerstand gegen die Nazis bringt nicht nur sein eigenes Leben in Gefahr...
...sondern auch das der Frau, die er heiraten will.

Hilde Dremmer hat genügend Gewalttaten der Nazi Regierung mit angesehen, um entsetzt zu sein. 

Aber reicht das aus, um ein Leben in ständiger Angst zu führen?

Als Q ihr sein Doppelleben offenbart, muss sie eine Entscheidung treffen: ein behütetes Leben ohne ihn, oder ein Leben in Todesgefahr an seiner Seite.

Unnachgiebig ist der erste Teil der Trilogie Liebe und Widerstand im zweiten Weltkrieg. Er basiert auf der wahren Geschichte zweier mutiger Menschen, die in einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte um ihr persönliches Glück kämpfen, während sie gleichzeitig gegen die eigene Regierung in den Krieg ziehen.

Leser die Unter blutrotem Himmel von Mark Sullivan oder Die Nachtigall von Kristin Hannah verschlungen haben, werden diesen Roman mögen.

Tauchen Sie ein in eine Welt der Intrige, der Gefahr und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Bewertung: 2 Sterne

Rezension

Achtung: Band 1 einer Trilogie!

 

Q ist Wissenschaftler. 1932 wird er – ohne Begründung – beschuldigt ein Spion und / oder Verräter zu sein und Firmengeheimnisse zu stehlen. Es werden keine Beweise gefunden, doch er verliert dennoch seinen Job. Nur wenig später wird er erneut verhaftet und von einer ehemaligen Kollegin aus Rache beschuldigt Kommunist und gegen die Nazis zu sein. Er windet sich heraus aber merkt erstmals wie gefährlich das aktuelle politische Klima ist.

Hilde ist eine junge Frau, deren Freundinnen plötzlich anfangen ihr von den Nazis vorzuschwärmen – sie finden auch Hitler gutaussehend. Hilde kann damit nichts anfangen und will nichts von Politik wissen.

 

Leider konnte mich das Buch von Anfang an nicht packen. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es einem damals wie Q ergehen konnte mit den unbegründeten Vorwürfen und dergleichen, aber mir kam das alles viel zu abgehackt vor. Anschuldigung, Verhör, Freilassung. Anschuldigung, Verhör, Entlastung. Man erfährt nicht, wodurch die Polizisten anfangs vermuteten, er könne ein Spion sein. Sie waren total davon überzeugt und haben aber gar nichts in der Hand? Warum sind sie dann so sicher? Und warum lassen sie sich durch einen einzelnen Artikel vom Gegenteil überzeugen innerhalb von Sekunden? Das geht alles zu schnell und zu abgehackt für mich. 

Auch handeln die beiden Protagonisten für mich oft extrem naiv und realitätsfern. Ich meine gerade Q sieht doch überall die wachsende Bedrohung, war selbst schon zweimal angeklagt ein Verräter zu sein und was macht er? Hält er sich bedeckt? Nein, das Gegenteil. Für mich ist das sehr unrealistisch. Ich hätte erwartet, dass er doppelt und dreifach vorsichtig ist, nichts zu tun, was als zweifelhaft oder möglicherweise auch nur im Ansatz verdächtig wirkt. 

Zudem rennt die Handlung durch die Jahre. In jedem Jahr passiert etwas, dass einem klar macht, wie sehr sich Land und Leute zum Negativen verändern und kaum ist das erledigt, springt man schon ins nächste Jahr. 

 

Das Buch hat durchaus Potential, allerdings hätte es für mich deutlich länger sein müssen. Ich hätte gern viel, viel mehr über die Charaktere und deren Gedanken und Leben erfahren. Mir fehlt der Alltag. Das wird zwar später im Buch etwas besser, aber mir bleibt der Roman zu schnell und zu oberflächlich. Um seinem Potential, dass durch die wahren Begebenheiten und Personen, auf denen die Geschichte basiert, durchaus gegeben ist gerecht zu werden, müsste das Buch meiner Meinung nach doppelt so lang sein. 

Ich kann mir denken, dass das schwierig ist, immerhin wird hier die wahre Geschichte der Großeltern erzählt, aber würde mehr Zeit auf Details verwendet – zum Beispiel: wie geht es in Hildes Firma weiter nachdem allen Juden gekündigt wurde? Merkt man das im Arbeitsalltag? Vermisst sie ihre Kollegen? Wie machen sich die neuen Chefs? – dann würde das dem Roman wirklich sehr helfen.

 

 

Fazit: Ich fand das Buch nicht schlecht, aber leider wurde es seinem Potential durch die Kürze nicht gerecht. Die Handlung rast durch die Jahre und man lernt die Protagonisten kaum kennen. Ich würde so gern mehr über ihren Alltag erfahren! Das ist einfach schade. Gerade diese Informationen von Zeitzeugen aus erster Hand würden dem Ganzen eine besondere Atmosphäre verpassen, aber so bleibt das Buch leider hinter seinem Potential weit zurück. 

Die Protagonisten erschienen mir oftmals extrem naiv. Sie sehen überall die Gefahr und zeigen sich schockiert, ändern aber nichts in ihrem Verhalten, sind nicht vorsichtiger. Das ist unlogisch.

Leider kann ich dem Buch nicht mehr als 2 Sterne geben. Ich hoffe aber, dass die Autorin sich vielleicht meine Kritik zu Herzen nimmt und das Buch in einer eventuellen Neuauflage „verlängert“ um die Details, die mir hier fehlen.

Einblicke in das Leben eines antiquarischen Buchhändlers

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Für mich leider eine Enttäuschung

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