SPOILER - was ist das überhaupt?

Wenn man eine Weile in der Buchwelt unterwegs ist stößt man automatisch immer wieder auf den Begriff Spoiler. Aber was ist das überhaupt?

Der Begriff Spoiler kommt auf dem englischsprachigen Raum und bedeutet so viel wie “Verderber” oder “verderben”. Es geht dabei darum, anderen Lesern nicht den Spaß am Buch zu verderben. Spoiler tauchen vor allem im Bereich der Rezension auf. Bei den diversen Buchcommunities wird regelmäßig darauf hingewiesen auf Spoiler zu verzichten oder diese zu kennzeichnen, um anderen Lesern nicht zu viel zu verraten. Vor allem geht es hierbei um das Ende oder eine besondere Wendung.

Nimmt man zum Beispiel einen Krimi, in dem es vorwiegend darum geht den Mörder zu finden, sollte man in der Rezension nicht so etwas schreiben, wie “ich fand es ganz toll, dass der Butler der Mörder ist!” - das würde den Lesern der Rezension das Ende verraten und wer liest schon einen Krimi, wenn man von vorne herein weiß, wer der Mörder ist?

Es ist ein schmaler Grat auf dem man beim Verfassen einer Rezension wandelt. Man möchte einerseits mitteilen, was einem an einem Buch gefallen oder missfallen hat, aber man will auch niemandem den Spaß verderben.

Ich versuche zum Beispiel immer drum herum zu reden, ohne zu Spoilern, indem ich, wenn wir beim Beispiel mit dem Krimi bleiben, schreibe “ich fand die Auflösung ganz toll”, ich erwähne also den Butler nicht, aber mache deutlich, dass ich die Lösung des Falls sehr interessant fand.

Schwieriger ist es, wenn einem beispielsweise das Ende nicht gefällt, weil die Protagonistin oder der Protagonist stirbt. Ich persönlich hasse das. Ich spüre in der Regel eine gewisse Verbundenheit zum Protagonisten und will nicht, dass er am Ende stirbt. Wenn ich einen Liebesroman lese, will ich ein Happy End und keinen tragischen Todesfall, wie bei Titanic!

Aber ich kann schlecht in der Rezension schreiben “Ich fand das Ende blöd, weil der Protagonist stirbt!”. Manchmal würde ich das gern, um andere klar darauf hinzuweisen, die das ebenso stört, aber ich möchte niemandem den Spaß verderben, also versuche ich auch hier drum herum zu eiern, indem ich schreibe “das Ende war leider so gar nicht meins, ich kann nicht sagen warum, aber es war anders als ich erwartet hätte”. Das ist schon nah dran am Spoiler, aber eben nur nah dran.

Einige Buchcommunities ermöglichen es Rezensionen oder Beiträge mit Spoiler Zeichen zu markieren oder sie verschwommen darzustellen, außer jemand möchte ausdrücklich den möglichen Spoiler lesen, dann muss er irgendwo drauf klicken und schon kann er das Geschriebene lesen. Das gibt es aber leider nicht überall, also sollte man sich nicht darauf verlassen und wild durch die Gegend spoilern.

Wenn auch ich es einmal nicht vermeiden kann, eventuell zu viel zu verraten oder darauf hingewiesen werde, dass ein Teil meiner Rezension recht nah am Spoilern ist, dann mache ich das kenntlich. Meistens indem ich, bevor der potentielle Spoiler Teil beginnt etwas schreibe, wie: “ACHTUNG ab hier könnte es unbeabsichtigt zu Spoilern kommen”.

So kann jeder selbst entscheiden, ob er das Risiko eingehen will, oder nicht.

Spoiler gibt es übrigens nicht nur bei Büchern, sondern auch bei Filmen, Serien, Videospielen, etc. im Prinzip überall, wo Spannung erzeugt wird durch Geheimnisse oder das langsame Enthüllen bestimmter Informationen.

Wie seht ihr das? Sollte man bei Rezensionen Spoiler um jeden Preis vermeiden, oder eine Warnung vorausschicken und dann offen aussprechen was einen stört, auch wenn das spoilert?