Hi.

Herzlich Willkommen auf meinem Blog. Ich poste hier Rezensionen zu Büchern, die ich gelesen habe.

Ich hoffe sie gefallen euch und ihr könnt vielleicht neuen Lesestoff für euch entdecken!

Ein wirklich heftiges Buch, aber extrem gut recherchiert!

Ein wirklich heftiges Buch, aber extrem gut recherchiert!

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Autor: Bonnie Sharp

Titel: Heart of War

Verlag: Rebel Stories

Herkunft des Buches: LovelyBooks Leserunde

Format: eBook

ISBN: -

Seiten: 282

Veröffentlichungsdatum: 30.08.2019

Preis: 3,99€

Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Achtung: Triggerwarnung! In diesem Buch geht es um Krieg, körperliche Gewalt und Vergewaltigung! 

  

Maddy ist Kriegsreporterin und auf der Jagd nach der ganz großen Story. Bei ihrem letzten Einsatz in Syrien starb ihr Fotograf und Freund mit Bonusleistungen und Maddy gibt sich die Schuld, weil es ihre Idee gewesen war ein Risiko einzugehen. Sie leidet an PTBS aber weigert sich, sich das einzugestehen. Sie passt nicht mehr in ihr früheres Leben und stürzt sich lieber in die nächste gefährliche Story, dieses Mal in Nigeria.

Dort trifft sie auf ein Delta Team der Navy Seals und vermasselt deren Einsatz, was zu mehreren Auseinandersetzungen mit Teamleader Chaz führt. Doch sein Vorgesetzer trifft die Entscheidung, Maddy für ihre Mission zu benutzen und so muss sich Chaz fügen und mit ihr zusammenarbeiten.

Chaz will keine Beziehung oder Ehe, wie seine Teamkollegen. Er meint, das sei nur unnötige Ablenkung. Maddy reizt ihn bis aufs Blut. Er hat nur Verachtung für Journalisten übrig, aber ihre Art mit der ganzen Situation in Nigeria und dem Flüchtlingscamp, in dem sie sich aufhalten umzugehen fasziniert ihn auch. Will er etwa doch mehr von Maddy?

  

Ich habe mich lange Zeit sehr schwer getan mit Chaz und Maddy. Beide sind ganz klar traumatisiert und tragen viel seelischen Ballast mit sich herum. Sie müssen sich zusammenraufen, um ihr Ziel zu erreichen, aber bei mir hat es bis ganz kurz vor Schluss gedauert, bevor ich überhaupt ein bisschen Gefühl gespürt habe. Lange Zeit wirkten die beiden einfach kalt und distanziert auf mich. Es ist klar woher das kam, aber das machte die Geschichte für mich nicht zu einer Liebesgeschichte. 

Vor allem Chaz geht immer gleich auf Abstand. Kaum könnte man meinen einen Funken Gefühl zu erkennen, schon tut er wieder etwas, um zu beweisen, dass er ein – angeblich – total gefühlskalter Mistkerl ist.

Seine Methoden kann ich oftmals nicht gutheißen und es ist mir wirklich bis kurz vor Schluss kaum gelungen an ihn heranzukommen.

Maddy ist eigentlich ein Profi, das ist nicht ihr erster Einsatz in einem Kriegsgebiet, trotzdem macht sie andauernd total dämliche Sachen und bringt sich und Chaz mehr als einmal in Lebensgefahr. Das wirkte auf mich etwas unlogisch. Sie müsste es doch besser wissen! Warum macht sie dann so einen Mist?! Es wird zwar ein Grund geliefert, aber für mich ist das kein Grund, um so ein Risiko einzugehen!

 

Das Buch ist echt heftig. Die Schilderungen der Zustände in den Kriegsgebieten sind übel, die Grausamkeiten, die dort tagtäglich begangen werden und die Welt schaut weg. Die Journalisten, die dazu angehalten werden, politische, nicht emotionale Storys zu liefert und die vielen menschlichen Schicksale sind wirklich harter Tobak. Alle Beteiligten gehen über Leichen und fügen auch selbst emotionale Wunden zu, um ihre Ziele zu erreichen.

Die letzte Story von Maddy lässt einen wirklich fast den Glauben an die Presse, die Regierungen der Welt und das Gute im Menschen verlieren.

 

Fazit: Das Buch ist definitiv lesenswert und interessant, aber auch sehr heftig. Das Buch ist extrem gut recherchiert, das merkt man überall.

Für mich war es aber kein Liebesroman, oder Dark Romance, es ist mehr ein Kriegsroman mit vielen politischen und moralischen Anklagen. Das Buch regt definitiv zum Nachdenken an. Aber mir fiel es extrem schwer emotional an die Protagonisten heran zu kommen. Die sich entwickelnden Gefühle habe ich ihnen bis kurz vor Schluss nicht abgenommen. Zu oft wirkten sie auf mich, auch einander gegenüber zu kalt und distanziert. Es ist offensichtlich, warum das so ist, aber das macht es einem bei dem Versuch eine emotionale Bindung zu den Protagonisten herzustellen nicht einfacher.

 

Ich habe lange überlegt, wie viele Sterne ich dem Buch gebe. Letztlich bekommt das Buch von mir ganz knappe 3 Sterne, weil es sich in meinen Augen zum Ende hin sehr gesteigert hat.

Ein Buch mit Albtraum-Potential

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Wie funktioniert die "Lesejury"?

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