Bis auf das Ende wirklich schön, aber auch heftig
Autor: Carian Cole
Titel: To Love Vandal
Original Titel: Vandal
Übersetzer/in: Martina Campbell
Reihe: Ashes & Embers Serie
Band Nummer: 2
Reihe abgeschlossen: nein
Verlag: Sieben Verlag
Herkunft des Buches: gekauft
Format: Taschenbuch
ISBN: 9783864438813
Seiten: 288
Veröffentlichungsdatum: 01.02.2020
Preis: 12,90€
Klappentext:
Nach dem tragischen Unfalltod seiner Tochter, an dem sich Vandal Valentine selbst die Schuld gibt, ist das Leben für ihn eine Qual. Er zieht sich zurück und kommt nur schwer mit anderen klar. Doch eines Tages trifft er auf die ebenfalls trauernde Tabitha. Er ist fasziniert von ihr, sie ist wie ein Lichtstrahl in seiner dunkel gewordenen Welt. Als er herausfindet, wer sie ist, trifft er eine schwerwiegende Entscheidung, die sein Gewissen verfolgt. Sie scheint keine Ahnung zu haben, wer er ist und was er getan hat. Gemeinsam lassen sie sich auf eine erotische Reise ein, suchen einen Weg aus der Trauer und der düsteren Gefühle zurück ins Leben. Doch unaussprechliche Geheimnisse stehen zwischen ihnen und bedrohen ihre Liebe.
Link zur Verlagsseite: To Love Vandal beim Sieben Verlag
Rezension
Achtung: Band 2 einer Reihe!
Vandals Leben ist ein Trümmerhaufen und es ist ihm egal. Seine Tochter starb bei einem Autounfall, ebenso, wie eine Sex-Partnerin, die ihm nichts bedeutete und der Unfallgegner. Nur er und die Frau des anderen hat überlebt. Vandal gibt sich die Schuld daran. Es kann gar nicht anders gewesen sein. Er war erschöpft und seine Ex hat gedroht, ihm die gemeinsame Tochter wegzunehmen, wenn er sie nicht sofort zu ihr bringt. Also ist er gefahren und wachte im Krankenhaus wieder auf. Allein. Ist er eingeschlafen? Vielleicht. Er weiß es nicht mehr und sowieso ist ihm alles egal, seit Katie tot ist.
Die Frau seines Cousins weigert sich, sich von ihm davonjagen zu lassen und weicht Vandals Schale auf, indem sie ihm einen misshandelten, blinden Kater schenkt. Und dann ist da auch noch Tabitha, die Frau des Unfallgegners. Sie berührt etwas in ihm und Vandal weiß, wenn ihn jemand oder etwas dazu bringen kann wieder Leben zu wollen, dann sie. Außerdem leidet sie genauso wie er und er will das wiedergutmachen.
Vandal hat mir das Herz gebrochen. Er tat mir so schrecklich leid! So überzeugt davon, dass der Unfall seine Schuld war, obwohl das nicht bewiesen ist und scheinbar auch nicht bewiesen werden kann. Und all das nur, weil Katies Mutter so ein Miststück ist. Ich hätte ihr schon bei dem Anruf vor dem Unfall, bzw. der Anruf, der den Unfall verursacht hat in letzter Konsequenz, gern den Kopf abgerissen – so eine Hexe!
Vandal leidet so sehr. Er ist der Meinung es zu verdienen und das macht es noch schlimmer. Er zerstört sich selbst.
Der kleine Kater, den ihm die Frau seines Cousins schenkt – oder besser aufzwingt – ist so ein lieber kleiner Kerl und wie Vandal zutiefst verletzt worden. Niemals hätte er gedacht, dass er dieses kleine Wesen in sein Herz schließen würde. Doch das tut er. Und Sterling weicht die Mauer auf, die Vandal um sich selbst und sein Herz errichtet hat. Er macht Raum für Tabitha, die Vandal auf dem Friedhof das erste Mal sieht und danach – seien wir ehrlich – stalkt. Doch er will ihr nichts Böses, im Gegenteil. Er erkennt, dass sie ebenso leidet wie er und fühlt sich dafür verantwortlich. Er möchte sie heilen. Und da er nur einen Weg kennt, um das zu tun, tut er es eben durch Sex und Dominanz.
Natürlich ist es nicht richtig, was Vandal da tut, dass er sie im Unklaren darüber lässt wer er ist, aber ich kann auch verstehen warum. Je länger das mit den beiden dauert, desto deutlicher wird, dass da mehr ist. Sie tun einander auf eine Weise gut, die keiner von ihnen erwartet hätte.
Die beiden sind echt toll zusammen. Mir persönlich geht es manchmal ein bisschen zu weit, was sie miteinander tun, bzw. was Vandal von ihr verlangt, aber es ist alles freiwillig, deswegen stört es mich nicht.
Was mich dagegen gestört hat, ist das Ende. Es ist ein halboffenes Ende, das klingt, als käme da noch ein zweiter Teil, was, wenn ich mir die englischsprachigen Bücher ansehe, wohl nicht der Fall ist. Ich finde das echt schade. Irgendwie lässt mich das nicht vollständig mit dem Buch abschließen. Normalerweise beende ich ein Buch, hab mein Ende ob es mir gefällt oder nicht und das war’s. Durch die Rezension lasse ich meine Gedanken und Gefühle heraus und kann emotional mit dem Buch abschließen. Doch dieses halboffene Ende lässt mich nicht. Es lässt mich unruhig zurück und mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. Es lässt mich an allem zweifeln, was vorher war und sowas ärgert mich. Bei einem Krimi ist das ganz nett, aber nicht bei einem Liebesroman.
Fazit: Ich bin ehrlich gesagt zwiegespalten. Einerseits gefiel mir das Buch wirklich gut, ich fand es toll, wie Vandal und Tabi miteinander umgingen und versuchten einander zu helfen, weil sie wussten, wie sich der jeweils andere mit seiner Trauer fühlt.
Gut, mir persönlich ging das mit der Unterwerfung teilweise zu weit, aber das ist einfach mein Geschmack und kein richtiger Kritikpunkt.
Das halboffene Ende dafür schon. Ich finde es schade, wie es einen alles hinterfragen lässt, was vorher war. Plötzlich ist da diese dunkle Wolke, die alles überschattet. Irgendwie macht mich das total unruhig. Ich würde bei dem Ende einen zweiten Band erwarten. Soweit ich das aber beim englischsprachigen Original sehen kann, ist da aber nichts geplant.
Bis auf das Ende hat mir das Buch echt gut gefallen. Ja, es ist relativ absehbar, was in der Handlung geschehen wird, alles, bis auf das halboffene Ende.
Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.