Heftig, aber wirklich sehr spannend!
Autor: Mia Kingsley
Titel: Nasty Little Lies
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Herkunft des Buches: gekauft
Format: eBook
ISBN: 9783748725497
Seiten: 332
Veröffentlichungsdatum: 07.01.2020
Preis: 2,99€
Klappentext:
Am Ende betteln wir alle.
Ein paar kleine Notlügen. Mehr nicht. Was ist schon dabei?
Doch ich hätte wissen müssen, dass es unmöglich gutgehen kann. Wie sehr es allerdings eskaliert, habe ich nicht kommen sehen. Was soll ich jetzt machen?
Rezension
Achtung: Triggerwarnung: Stalking!
Bates will nur noch eins: ein normales Leben – vorzugsweise ohne illegale Aktivitäten. Deswegen ist er aus seiner Bankräuber-Crew ausgestiegen, sehr zum Leidwesen von Adam, der nicht akzeptieren will, dass kein weiteres Geld reinkommen wird. Aber Bates ist das egal, er will endlich sein Leben genießen.
Er hätte nicht gedacht, dass er nur kurze Zeit später seinem Schicksal begegnet: Charlotte.
Charlotte ist Anwältin und eigentlich ziemlich bodenständig. Doch als sie Bates begegnet ist sie hin und weg. Sie ringt ein wenig mit sich, aber letztlich gibt sie nach und erkennt in ihm ihr Gegenstück.
Leider ist Bates nicht der einzige, der Charlotte will. Da gibt es weitere Männer und Charlotte schwebt schon längst in schrecklicher Gefahr.
Charlotte und Bates waren mit direkt sympathisch. Ich mochte sie beide und konnte ihnen gut folgen. Allerdings empfand ich Bates schon als etwas überheblich, da er gar nicht auf die Idee gekommen ist, dass jemand sich mit ihm anlegen könnte. Er hält absolut alles andere für möglicher, als das. Mit ihm legt sich doch niemand an!
Ben ist gruselig und krank, aber irgendwie tut er mir auch ein bisschen leid. Ich glaube so, wie er aufgewachsen ist und in den Zuständen, in denen er lebt, kann er nur durchknallen.
Aber so sehr ich ihn auch bemitleide, er ist definitiv krank. Allein schon, dass er die „Geschenke“ seines Bruders annimmt! In seiner Logik macht es Sinn, zudem tut er ja alles, was sein Bruder verlangt, einfach schon allein deswegen, weil er ansonsten übel verprügelt werden würde. Aber trotzdem. Mit diesen Taten hat er eine Grenze unwiederbringlich überschritten.
Ich fand den Aufbau des Romans sehr interessant. Der Perspektivwechsel zwischen Charlotte, Bates und Ben. Durch Ben konnte man nicht nur vor ihm Angst bekommen und seinem Stalking, das er als ganz normal ansieht und längst nicht so dramatisch, wie alle immer tun, sondern man erlebt auch die Taten eines der anderen Männer mit, ohne wirklich dabei sein zu müssen. Bens Reaktion – vorwiegend seine Übelkeit – reichen schon, um deutlich zu machen, wie krank dieser andere ist.
Charlotte hat echt Pech, dass sie gleich vier zwielichtige Männer anzieht, von denen leider nur einer ein „guter“ ist.
Bis zum Schluss war das Buch sehr spannend. Man hat wirklich mitgefiebert, die Daumen gedrückt, Angst gehabt und Gänsehaut vor ekel. Zum Glück werden die meisten heftigen Sachen nicht geschildert, dadurch wird es nicht zu blutig und brutal, sondern einfach nur verdammt spannend und gruselig.
Das Ende war mir zu abrupt. Ich hatte gehofft, dass man noch ein wenig mehr über die Folgen der Wendung bzw. Auflösung erfährt. Ich kann mit dem Ende leben, ja, aber trotzdem kam es sehr, sehr plötzlich.
Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich mochte die Charaktere, die Protagonisten waren mir sympathisch, die „Bösen“ waren verdammt gruselig und ein Charakter löste in mir sowohl Abneigung, als auch irgendwie Mitleid aus. Aber hey, ich bin die Frau, die, obwohl sie glühender One Tree Hill-Fan ist, Mitleid mit Dan Scott hatte, ich denke das sagt alles.
Auf jeden Fall ist das Buch verdammt spannend. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und habe mitgelitten, mitgefiebert und die Daumen gedrückt.
Mein einziger Kritikpunkt ist das sehr abrupte Ende. In meinen Augen hätte da noch ein Kapitel dran gehört über die Folgen der Wendung / Auflösung. So wirkt das Buch für mich irgendwie abgeschnitten.
Trotzdem gibt es von mir 4 Sterne, weil es mich wirklich gefesselt hat.