Leider hatte ich ein komplett anderes Buch erwartet, ich habe einfach nicht hineingefunden
Autor: Ginger Scott
Titel: Lips Don't Lie
Original Titel: Cry Baby
Übersetzer/in: Franziska Jaekel
Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Herkunft des Buches: Vorablesen
Format: Softcover
ISBN: 9783473585793
Seiten: 416
Veröffentlichungsdatum: 01.06.2020
Preis: 14,99€
Klappentext:
Tristan ist seit dem Tod seines Vaters Mitglied in der FiftySeven, der gefährlichsten Gang in Millers, Arkansas. Wer dabei ist, gehorcht. Wer austreten will, stirbt. Alle Hoffnungen auf eine bessere Zukunft hat Tristan längst aufgegeben – bis Riley in sein Leben tritt. Doch er darf ihr seine Gefühle niemals zeigen, denn wer ihm etwas bedeutet, wird zur Zielscheibe der Gang.
Riley hat gelernt, niemals aufzugeben. Als sie nach Millers zieht und Tristan begegnet, fasziniert sie der unnahbare Bad Boys sofort. Obwohl sie ständig aneinandergeraten, sieht Riley hinter Tristans harte Fassade. Und je näher sich die beiden kommen, desto mehr möchte Riley Tristan helfen, aus der FiftySeven auszutreten. Doch er wäre nicht der Erste, der dabei sein Leben lässt …
Link zur Verlagsseite: Lips Don't Lie beim Ravensburger Verlag
Rezension
Riley ist neu in Millers. Sie hat schon an vielen Orten gelebt, einer schlimmer als der vorherige, aber ihr bleibt nichts anderes übrig. Ihr Vater hat nicht das Geld, um in eine bessere Gegend zu ziehen. Doch Riley ahnt nicht, wie schlimm es wirklich in diesem Stadtteil zugeht, in dem die Gangs regieren.
Tristan gehört von Geburt an zu Dubs Gang. Er kann zwar erst mit 18 ein Vollmitglied werden, aber das ist eigentlich nur Formsache. Er hat keine Wahl. Gang oder Tod. Ihm ist direkt klar, dass Riley nicht in seine Welt gehört und gerade weil er sich so sehr von ihr angezogen fühlt, versucht er alles, um sie auf Abstand zu halten, sie zu vergraulen. Doch sie weigert sich aufzugeben und mit jedem weiteren Tag hofft Tristan immer mehr, dass sie bei ihm bleibt, egal, wie gefährlich es ist.
Ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses Buch nicht gepackt hat. Ich fand es am Anfang echt toll, aber Tristan hat mich immer mehr aufgeregt. Ja, er versucht Riley auf Abstand zu halten, weil es für sie gefährlich ist, in seiner Nähe zu sein, aber er verhält sich ihr gegenüber wie ein Riesena…! Er tat mir leid, weil er so hoffnungslos war, so perspektivlos, aber ich konnte keine richtige Bindung zu ihm herstellen, als hätte er mich auch als Leserin die ganze Zeit abgeblockt.
Riley kann ich echt nur bewundern. Ihr Leben ist auch nicht einfach, es ruht viel Verantwortung auf ihren Schultern und auch sie bleibt von Tragödien nicht verschont, aber sie beißt sich durch, immer den Blick auf ihr großes Ziel gerichtet.
Sie fühlt sich von Tristan angezogen und versucht irgendwie einen Platz in seinem Leben zu erobern, obwohl er die meiste Zeit echt fies zu ihr ist. Aber sie sieht etwas in ihm und will ihn nicht einfach aufgeben.
Der Fokus des Buches liegt auf der Gang und Tristans Versuchen sich nicht komplett selbst zu verlieren und Rileys Kampf um ihren Weg. Die Liebesgeschichte wird immer wieder kurz angesprochen aber jeweils nur in wenigen Sätzen oder Seiten abgehandelt. Sie ist nicht das zentrale Thema des Buches, anders als ich es erwartet oder mir gewünscht hätte.
Das Buch ist kein leidenschaftlicher Liebesroman im Bereich Young Adult oder New Adult, sondern beschreibt in düsteren Farben und viel depressiver Stimmung das Leben junger Menschen in einer Gegend, in der die Gangs regieren. Entweder man gehört dazu oder man ist ein Opfer. Ich hatte ein ganz anderes Buch erwartet, vor allem weil auch das Cover mit den hellen Farben und der Farbwahl eher zu einer Liebesgeschichte, als einem so düsteren fast schon trostlosen Roman passt.
Es dauert für mich viel zu lange, bis die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt – fast bis ganz zum Schluss und dann geht es extrem schnell, für mich zu schnell. Es passiert so plötzlich so viel, dass man gar nicht mehr mitkommt. Die Handlung springt ständig hin und her und man muss echt aufpassen, um nichts zu verpassen.
Fazit: Ich fand es so schade, dass das Buch wirklich bis ganz kurz vor Schluss wartet, bis richtig Spannung aufkommt. Davor fand ich es ziemlich langgezogen und deprimierend. Irgendwie habe ich es nicht geschafft eine richtige Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen, für mich blieb alles oberflächlich. Ich hatte mich so sehr auf dieses Buch gefreut, aber leider war es einfach nicht meins. Ich hatte ein ganz anderes Buch erwartet und fand mich emotional nicht zurecht.
Von mir bekommt das Buch 2 Sterne.