Es hat was, aber mir fehlte die emotionale Verbindung
Autor/in: Sara Rivers
Titel: Fucking Wild Beasts: Du wirst uns gehören
Reihe: Fucking Wild
Band Nummer: 1
Reihe abgeschlossen: nein
Verlag: Federherz Verlag
Herkunft des Buches: Kindle Unlimited
Format: eBook
ISBN: -
Seiten: 319
Veröffentlichungsdatum: 10.12.2021
Preis: 2,99€ (KU)
Klappentext:
Wir wollen alles von dir haben, kleine Faye.
Deinen verführerischen Körper.
Deine zarte Seele.
Dein zerbrechliches Herz.
Wir sind bereit, dich zu teilen.
Bist du es auch?
Als Faye nach einem Autounfall schwer verletzt in der Wildnis eines amerikanischen Nationalparks zusammenbricht, wird sie am nächsten Morgen von drei geheimnisvollen Männern gefunden, die ihr in einer stillgelegten Psychiatrie Unterschlupf gewähren. Ihre Erinnerungen an vergangene Nacht sind wie ausgelöscht und die wahren Absichten der attraktiven Fremden bleiben ein undurchschaubares Rätsel. Vor allem, da einer von ihnen einen unerklärlichen Hass auf sie hat und sie am liebsten zum Sterben im Wald zurücklassen würde.
Aber eins haben Eden, Lucien und Sawyer dennoch gemeinsam: sie bringen mit ihrer dunklen Anziehungskraft Fayes Herz zum Rasen und ihre Knie zum Erzittern, bis sie sich eingestehen muss, dass ihr Körper für jeden einzelnen brennt.
Als die schrecklichen Geschehnisse jener Nacht schließlich ans Licht kommen, braucht Faye ihre Beschützer mehr denn je.
Doch sind die drei Männer wirklich ihre Rettung? Oder werden sie am Ende sogar ihr Untergang sein?
Rezension
Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!
Faye ist schwer verletzt, als sie mitten im Wald zusammenbricht. Als sie erwacht befindet sie sich in einem fremden Haus, das sich als verlassene ehemalige Nervenheilanstalt entpuppt. Drei Männer leben hier, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eden ist sanft und führsorglich, Lucien leidenschaftlich und Sawyer scheint Faye abgrundtief zu hassen. Aber warum? Die Männer kennen sie gar nicht und sie kann sich nicht mehr erinnern, was mit ihr passiert ist. Wie ist sie an diesen Ort gekommen? Aber irgendetwas sagt ihr, dass etwas Schreckliches passiert ist.
Das Buch beginnt mitten in der Handlung. Faye hat gerade erfahren, was sie vergessen hatte, wovor ihr Gehirn sie mit der Amnesie hatte schützen wollen und kommt damit nicht klar. Sie zerbricht daran und an ihrem Selbsthass.
Dann springt es drei Wochen in die Vergangenheit. Faye und ihre Freundin Emily rasen mit dem Auto durch den Wald, auf der Flucht – aber wovor oder vor wem? Das erfährt man nicht. Beide sind panisch und haben dann einen Unfall. Der Unfall, der Faye vergessen lässt.
Als sie erwacht sind die Erinnerungen an den Unfall weg. Als Leser fragt man sich natürlich, was auf der Party geschehen ist, was so schrecklich war und was die beiden in so eine Panik versetzt hat. Ebenso fragt man sich, ob Emily überleben wird – sie war ja ebenfalls schwer verletzt. Gleichzeitig lenken einen die drei Männer genauso ab, wie sie Fayes Gedanken in Beschlag nehmen. Aber die Frage bleibt: was ist geschehen?
Faye war mir nicht unsympathisch, aber auch nicht richtig sympathisch. Sie blieb für mich immer auf Distanz und ich empfand ihre Gedanken und Gefühle oft als sehr sprunghaft. Bald nehmen sexuelle Fantasien, ebenso wie die Schuldgefühle deswegen einen großen Teil ihres Denkens ein, was ich schade fand – ich hätte mir gewünscht, dass sie sich nicht so häufig von derlei Gedanken ablenken lässt. Wenn sie zum Beispiel wütend ist, verpufft diese Wut praktisch sofort wieder, sobald sie einen der drei Männer anschaut und ihr wieder auffällt, wie heiß sie doch sind.
Eden, Lucien und Sawyer könnten unterschiedlicher nicht sein. Eden ist führsorglich, lieb und sanft zu Faye – außer im Bett, da zeigt er sein anderes Gesicht. Aber es ist ziemlich schnell klar, dass er etwas für Faye empfindet. Nur was? Ist sie für ihn einfach eine von vielen oder ist das mehr?
Lucien betäubt offensichtlich ein Trauma aus seiner Vergangenheit mit Sex. Er wirft mit expliziten Blicken und Sprüchen um sich, aber so offensichtlich fixiert wie er tut, ist er nicht. Er will Faye nicht einfach bloß mal gehabt haben und dann kann sie gehen, sie bedeutet auch ihm etwas, obwohl er besser darin ist, das zu überspielen.
Sawyer ist der dunkle unter den Männern. Er wirkt wie ein eiskaltes, bösartiges A…, aber es gibt auch eine andere Seite, die er um jeden Preis zu verstecken sucht. Will er Faye wirklich los werden, egal, ob sie dabei vielleicht stirbt? Oder geht es um etwas ganz anderes?
Fazit: Das Buch hat was. Das hat es wirklich. Allerdings konnte ich keine emotionale Verbindung zu den Protagonisten aufbauen. Mir war es zu sprunghaft und abrupt. Zum Beispiel ist ganz lang nicht die Rede von Fayes Bruder, dann plötzlich ist er das allerwichtigste für sie und das kompromisslos. Und dann ist das wieder abgehakt. Faye lässt sich ständig von den Männern und deren sexueller Anziehungskraft ablenken, das hat dafür gesorgt, dass ich Probleme damit hatte, ihr zu folgen.
Mir lag der Fokus zu sehr auf dem Geheimnis. Mir fehlte der emotionale Tiefgang, das Mitleiden. Zum Ende hin wird es plötzlich spannend, bevor der Cliffhanger einen richtig fies erwischt. Ich weiß noch nicht, ob ich den zweiten Band lesen werde. Das Buch hat was, aber es konnte mich nicht richtig erreichen.
Von mir bekommt das Buch 2 Sterne.