Ich weiß nicht, ob es an mir lag, aber ich hatte mehr erwartet
Autor: Vi Keeland / Penelope Ward
Titel: Sleepless in Manhattan
Original Titel: Happily Letter After
Übersetzer/in: Antje Görnig
Verlag: LYX
Herkunft des Buches: Bloggerjury
Format: Taschenbuch
ISBN: 9783736315402
Seiten: 352
Veröffentlichungsdatum: 25.06.2021
Preis: 9,99€ (eBook)
12,90€ (TB)
Klappentext:
Ihre Liebesgeschichte beginnt mit einem Brief ...
... einem Brief von einem kleinen Mädchen, das sich eine Freundin für seinen Vater wünscht. Sebastian Maxwell hat vor einigen Jahren seine Frau verloren und erzieht seine zehnjährige Tochter Birdie nun allein. Als die Fremde an seiner Haustür auftaucht, denkt er nicht an die Liebe. Doch nach einem Blick in ihre blauen Augen schlägt sein Herz schneller, und er beginnt das erste Mal seit Langem an ein neues Glück zu glauben. Aber dann muss er feststellen, dass alles auf einer Lüge basiert ...
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Link zur Verlagsseite: Sleepless in Manhattan beim Bastei Lübbe Verlag
Rezension
Ein kleines Mädchen, das seine Mutter verloren hat, schreibt Briefe an den Weihnachtsmann, die bei einer Reporterin landen, die die meiste Zeit des Jahres eine Dating-Kolumne schreibt. Da sie sich in dem Mädchen wiederfindet antwortet sie ihr, indem sie ihr ihre Wünsche erfüllt – zumindest teilweise. Doch die werden immer komplizierter und Sadie verstrickt sich immer mehr. Bald steht sie vor der Tür der Familie und die Dinge geraten außer Kontrolle.
Natürlich musste auch ich bei dem Titel sofort an „Schlaflos in Seattle“ denken, allerdings ist das dem deutschen Marketing geschuldet. Im Original heißt das Buch „Happily Letter After“, was wie ich finde passender ist. Das Buch erinnert nämlich wirklich stark an ein Märchen.
Am Anfang haben mich die Briefe des kleinen Mädchens, Birdie, sowohl schmunzeln, als auch schlucken lassen. Sie gehen einem nah und man kann absolut verstehen, warum Sadie ihr antworten musste. Ich denke das wäre jedem so gegangen.
Allerdings sieht Sadie immer mehr Parallelen zwischen ihrer Kindheit und Birdies und zwischen Birdies Vater und ihrem eigenen. Sie will der Familie unbedingt helfen. Aber sie entwickelt schon beinahe eine Art Besessenheit. Klar, Sadie meint es gut, aber wie in jeder romantischen Komödie, trifft sie ein paar wirklich dumme Entscheidungen und schon steckt sie bis zum Hals im Chaos.
Das Buch ist aus Sadies und Sebastians Sicht geschrieben. Sebastian kommt allerdings erst zu Wort, nachdem er Sadie getroffen hat und da werden einige Schlüsselszenen zum Beispiel gar nicht gezeigt, wahrscheinlich damit das „oje!“ beim Leser größer ist.
Sebastian ist nicht unsympathisch, aber mir ist er irgendwann nur noch auf die Nerven gegangen.
Das Problem bei dem Buch ist, dass die erste große Wendung total vorhersehbar ist. Man weiß es von Anfang an und einerseits ist es gut, dass sie recht früh kommt, weil sie recht klischeebehaftet daher kommt, aber andererseits ist danach gefühlt irgendwie die Luft raus. Das Buch wendet sich einem neuen Thema zu und das auf eine Art, die bei mir immer wieder zu Augenrollen geführt hat.
Fazit: Man könnte es so zusammenfassen: mir war das Buch zu süß – zu märchenhaft. Es gibt zu viele Zufälle, zu viel Schicksal. Sie haben sich immer mehr gehäuft und waren im Prinzip die Antwort auf alles. So süß und gefühlvoll die Beziehung zwischen Sadie und Birdie war, so wenig hat mich die Liebesgeschichte gepackt. Ab und an dachte ich „jetzt, jetzt!“, aber nein, wieder hat das Buch sich in eine Richtung entwickelt, die mich persönlich einfach nicht so angesprochen hat. Vielleicht liegt es an mir, ich weiß es nicht. Mich konnte das Buch nicht so erreichen, wie ich es anfangs gehofft hatte. Irgendwann ist mir Sebastian mit seiner Art auf die Nerven gegangen und ich habe überwiegend nur noch mit den Augen gerollt.
Der Anfang war schön und süß und wichtig, aber dann hat sich das Buch leider in eine für mich ungünstige Richtung entwickelt. Von mir gibt es leider nur ganz, ganz knappe 3 Sterne.