Mich hat es vorwiegend verwirrt
Autor/in: Sylvia Jurewitz-Freischmidt
Titel: Galantes Versailles: Die Mätressen am Hofe der Bourbonen
Verlag: Piper
Herkunft des Buches: gekauft
Format: Taschenbuch
ISBN: 9783492244947
Seiten: 608
Veröffentlichungsdatum: 01.01.2016
Preis: 14,00€ (vergriffen!)
Klappentext:
Die Geschichte der französischen Könige Ludwig XIV. und Ludwig XV. ist zugleich auch die Geschichte ihrer Mätressen. Die Historikerin Sylvia Jurewitz-Freischmidt schildert das Leben der königlichen Geliebten zwischen höfischen Intrigen und amouröser Leidenschaft, steifem Zeremoniell und rauschenden Festen – und nicht zuletzt das spannungsreiche Verhältnis der Mätressen zu den anderen Frauen am Hofe. Zugleich verschafft sie uns erhellende Einblicke in das öffentliche und private Leben der glanzvollen Herrscher in der Zeit des französischen Absolutismus.
Rezension
Nachdem ich „Hinter den Fassaden von Versailles“ gelesen habe, dachte ich mir, ich könnte doch noch etwas länger in Versailles verweilen und habe mir dieses Buch geschnappt. Allerdings täuscht der Titel hinsichtlich des Inhalts in meinen Augen.
Es geht hier natürlich um die Mätressen, aber ebenso auch um die Könige. An sich kein Problem, aber die Autorin springt ständig durch Zeit und Raum. Eben geht es um eine Ballett-Aufführung des 14-jährigen Ludwig XIV., dann plötzlich um den Tod seines Vaters, dann wieder um etwas ganz anderes. Das Buch springt wirklich brutal hin und her. Ich habe so oft den Überblick verloren.
Einerseits geht es darum, wie Ludwig XIV. auf den Thron kam, dann darum, wie er Sex „gelernt“ hat, dann um Jugendlieben, seine Ehe, erste Mätressen, Versailles und einiges mehr. Das Problem: gefühlt wird jedes Thema angerissen, aber nie wirklich beendet. Durch das hin und her springen wird man ständig abgelenkt und man tut sich schwer, den Anschluss nicht zu verlieren und das Gelesene abzurufen, wenn das Thema noch einmal aufgegriffen wird.
Ich weiß, es ist ein komplexes Thema, aber es gab keine Stringenz, der man hätte folgen können.
Der Schreibstil ist betont locker – für mich aber leider zu locker. Mir geht dabei leider die Seriosität flöten.
Fazit: Ich empfand das Buch zwar durchaus auch als informativ, aber mir fehlte in großen Teilen die Seriosität. Das Buch ist an die Romanform angelehnt, wodurch den Personen Gefühle und Gedanken angedichtet werden. An sich alles legitim, aber durch die in meinen Augen fehlende Übersichtlichkeit fühlte ich mich sehr schnell verloren. Ständig springt man durch Zeit und Raum und immer wieder wird man durch „Nebencharaktere“ abgelenkt, bei denen man sich fragt, warum ausgerechnet diese Person jetzt so relativ ausführlich behandelt wird.
Leider war dieses Buch nicht meins. Ich empfand es als sehr verwirrend und zu locker für ein Sachbuch. Von mir bekommt das Buch ganz knappe 2 Sterne, weil es durchaus gut recherchiert wirkte, aber mir vom Stil einfach leider nicht entgegen kam.