Es gab sehr schöne Szenen, aber ich habe einiges an Kritik
Autor/in: Jana Schäfer
Titel: The Way we fall
Reihe: Edinburgh-Reihe
Band Nummer: 1
Reihe abgeschlossen: ja
Verlag: Ravensburger
Herkunft des Buches: gekauft
Format: Softcover
ISBN: 9783473586110
Seiten: 416
Veröffentlichungsdatum: 01.02.2022
Preis: 14,99€ (Print)
11,99€ (eBook)
Klappentext:
Will you stay with me, if I fall?
Das gemütliche Café inmitten der Gassen Edinburghs und ihre Schwester - Amelia sagt sich jeden Tag, dass sie für ein glückliches Leben nicht mehr braucht. Bis ausgerechnet der Bestsellerautor Jasper Haven einen Espresso bei ihr bestellt. Schnell merkt sie, dass sich hinter seiner unnahbaren Fassade mehr verbirgt. Spätestens bei einem gemeinsamen Roadtrip durch die schottischen Highlands lässt sich das Knistern zwischen ihnen nicht länger leugnen. Doch dann kommt Jaspers Vergangenheit ans Licht …
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Link zur Verlagsseite: The Way we fall beim Ravensburger Verlag
Rezension
Achtung: Band 1 einer Reihe, in sich abgeschlossen.
Amelia versucht sich jeden Tag einzureden, dass sie glücklich ist, doch so ganz stimmt das nicht. Sie lebt für ihre Schwester, ist immer für sie da und hat ihr eigenes Leben irgendwie vor Jahren auf Eis gelegt und weiß nicht mehr, was sie eigentlich mal wollte oder sich für ihre eigene Zukunft vorstellen könnte.
Jasper hat in seiner Vergangenheit viel durchgemacht und glaubt, nicht gut genug zu sein – egal, worum es geht. Er ist ein erfolgreicher Autor, aber die Dunkelheit seiner Gedanken lässt ihn nicht los. Bis er Amelia kennenlernt, die einerseits für Licht in seinem Leben sorgt und andererseits seine Dunkelheit besser versteht als jeder andere. Doch können zwei Menschen, die so viel Ballast mit sich herumtragen miteinander glücklich werden, oder ziehen sie einander nur noch tiefer in den Abgrund?
Bei diesem Buch bin ich recht zwiegespalten. Einerseits mochte ich die Chemie zwischen Amelia und Jasper immer wieder recht gern, andererseits gab es aber auch Dinge, mit denen ich Probleme hatte.
Amelia hat ihr Leben darauf ausgerichtet, für ihre Schwester Maisie da zu sein, die seit dem Autounfall, den sie als einzige im Wagen überlebte und bei dem ihre Eltern starben, fast gar nicht mehr spricht. Als sie plötzlich damit konfrontiert wird, wie ihre Zukunft aussehen soll, unabhängig von ihrer Schwester, kann Amelia damit nicht umgehen, weil sich diese Frage für sie nie gestellt hatte.
Hier war mir schon einiges zu abrupt. Maisie spricht schon so lange fast gar nicht mehr, warum kommt die Idee, die etwas verändern soll, erst jetzt? Warum kam da noch nie jemand darauf? Ich hätte erwartet, dass Maisie darüber nachdenken würde, vielleicht ein paar Tage, aber sie ist da total spontan, was für mich nicht zu ihr passt. Das geht alles so schnell und abrupt, dass es mich irritiert hat.
Auch die Beziehung zwischen Amelia und Jasper machte immer wieder so abrupte Sprünge. Von jetzt auf gleich wurde ganz plötzlich eine Entscheidung getroffen und sie befanden sich an einem ganz anderen Punkt als zuvor. Mir fehlte da mehrmals der Entscheidungsprozess.
Jasper hat viel durchgemacht und seine Vergangenheit hat dafür gesorgt, dass er sich für nicht gut genug hält. Da tat er mir immer wieder leid. Was mich aber an ihm gestört hat, war seine Art, andere so gründlich von sich zu stoßen – natürlich zu deren Besten. Ich kann verstehen, dass er beim Thema Beziehungen, Liebe und Vertrauen Probleme hat, aber auch er trifft hier abrupte Entscheidungen. Er nimmt sich nicht die Zeit darüber nachzudenken, sondern entscheidet spontan und reißt dann alle Brücken nieder.
Zwischendrin, vor allem im Mittelteil, hatte das Buch seine Längen. Zum Ende hin ging mir vieles zu schnell und wieder zu abrupt. Jaspers Probleme wurden ausführlich behandelt, aber Amelias wurden zur Nebensache, was ich echt schade fand. Ich hätte gern dabei zugesehen, wie sie sich da entwickelt und traut, neue Wege zu erkunden und herauszufinden, was sie eigentlich will.
Fazit: Manche Szenen gefielen mir sehr gut und auch die Protagonisten waren mir nicht unsympathisch, aber ich habe keine richtige Bindung zu ihnen aufgebaut. Ich habe nicht mitgefühlt.
Im Mittelteil plätschert das Buch lange vor sich hin. Die Landschaftsbeschreibungen sind schön und machen Lust auf die Highlands, aber gefühlt ist nicht viel passiert außer ganz viel hin und her.
Immer wieder wurden Dinge wiederholt, die mir dann etwas zu viel wurden und Entscheidungen fielen sehr abrupt und mehrmals auch nicht nachvollziehbar. Mir fehlte da regelmäßig der Entscheidungsprozess, um nachempfinden zu können, warum so entschieden wurde.
Jaspers Probleme geraten immer mehr in den Fokus und Amelias werden darüber gefühlt vergessen.
Dann kam noch ein Trope vor, mit dem ich einfach meine Probleme habe und mir ging dann vieles gegen Ende wieder zu schnell.
Von mir bekommt das Buch 2,5 Sterne.