Mir war es zu vorhersehbar, aber schlecht war es nicht
Autor/in: Alexandra Flint
Titel: Lakestone Campus of Seattle - What We Fear
Reihe: Lakestone Campus of Seattle
Band Nummer: 1
Reihe abgeschlossen: nein
Cliffhanger: nein
Verlag: Ravensburger Verlag
Herkunft des Buches: Rezensionsexemplar
Format: Softcover mit einseitigem Farbschnitt in der ersten Auflage
ISBN: 9783473586332
Seiten: 512
Veröffentlichungsdatum: 29.02.2024
Preis: 14,99€ (Print)
11,99€ (eBook)
Klappentext:
Harlow steht mit einem Bein im Gefängnis – denn um ihrem kleinen Bruder eine lebensrettende OP zu ermöglichen, hat sie ein milliardenschweres Bankkonto gehackt. Doch unerwartet bietet ihr der Leiter des Lakestone Campus in Seattle ein Stipendium und Sozialstunden an. Neu an der Uni hält Harlow ihre Vergangenheit geheim. Auch vor dem Literaturstudenten Zack, der aufgrund eines Gendefekts nicht sprechen kann. Aber nicht nur er kommt Harlow immer näher, sondern auch ihr ehemaliges Hackernetzwerk.
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Spice-Level:
Rezension
Harlow hat für ihren Bruder alles riskiert. Sie hat ihre Hackerfähigkeiten eingesetzt, um das für seine OP benötigte Geld zu stehlen. Doch leider ist sie dabei erwischt worden – allerdings nicht, bevor die OP nicht durchgeführt wurde. Jetzt droht ihr eine Haftstrafe zusätzlich zu einem riesigen Schuldenberg. Allerdings bekommt Harlow eine zweite Chance, denn der Leiter des Lakestone Campuses bietet ihr ein Stipendium an. Sie muss Sozialstunden ableisten, aber hätte wieder eine Zukunft, wenn sie sich nicht wieder etwas zuschulden kommen lässt – was einfacher wäre, wenn ihre Vergangenheit nicht so verdammt hartnäckig wäre …
Am Beispiel von Harlow merkt man, wie kaputt das amerikanische Gesundheitssystem ist. Menschen müssen Schulden über Schulden auf sich nehmen, um zu überleben, oder damit ihre Kinder behandelt werden können, das ist doch irre. Dass ein kleiner Junge einfach sterben würde, nur weil die Eltern nicht das Geld für eine OP haben.
Ich fand es sehr mutig von Harlow ihre eigene Zukunft für ihren Bruder zu riskieren. Wobei ich da eine Sache etwas unlogisch fand, aber egal. Gerade weil Harlow das ja für ihren Bruder getan hat, fand ich es toll, dass sie eine zweite Chance bekam. Noch dazu an einer der renommiertesten Unis überhaupt. Allerdings war es auch irgendwie utopisch von ihr zu erwarten, im Grundstudium zurecht zu kommen, wenn sie schon an der Highschool massiv Probleme hatte. Die Erwartungen sind deutlich höher und Harlow eben fokussiert auf ihre Begabung am Computer. Wie soll sie da mithalten können?
Während Harlow nicht wirklich in diese Welt zu gehören scheint, ist das bei Zack anders. Zwar spricht er seit einem Trauma nicht mehr, aber er kommt gut zurecht. Der Lakestone Campus ist sein Zuhause geworden und die Umgebung tut ihm gut. Er uns Harlow sind ein ungleiches Paar, aber es ist süß, wie sie sofort anfängt für ihn Gebärdensprache zu lernen.
Leider ist das Buch an sich aber extrem vorhersehbar. Schon nach wenigen Seiten weiß man, was kommen wird und das fand ich echt schade.
Und das nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen. Was ich damit meine? Es wiederholt sich ganz viel. So haben zum Beispiel alle Studenten mit dem Grundstudium Probleme, dabei heißt es doch vorher die ganze Zeit, es würden nur die Besten der Besten aufgenommen. Wenn es aber die ganze Zeit nur um Studenten mit Inselbegabungen geht – warum dann ein Grundstudium in komplett anderen Fächern dazupacken, anstatt sie in ihrem Bereich gezielt noch mehr zu fördern? Warum das Risiko eingehen, dass sie am Grundstudium scheitern?
Auch Kennenlerngespräche verlaufen alle gleich. Es geht immer darum, in welchem Fach die Begabung liegt, nur um dann dem Gesprächspartner zu versichern, wie „wow“ das ist und dass man das selbst nicht könnte. Das fand ich schade.
Fazit: Ich fand die Idee sehr interessant und Harlow war mir auch sympathisch, aber in großen Teilen war mir nicht nur die Handlung, sondern vor allem auch Harlows Handeln zu vorhersehbar. Nach wenigen Seiten war schon klar, worauf es hinauslaufen würde. Das fand ich sehr schade. Ich hätte es besser gefunden, wenn dieser Samen erst später gelegt worden wäre, um einen mehr zu überraschen.
Zack war mir auch sympathisch, aber manchmal tat ich mich auch etwas schwer mit ihm. Die Liebesgeschichte fand ich stellenweise echt süß, aber auch wieder sehr vorhersehbar.
Insgesamt fand ich das Buch gut, aber ich hätte mir mehr Überraschungen gewünscht. Mir blieb vieles zu vorhersehbar und das schon sehr früh im Buch. Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.