Den Anfang fand ich super, aber später bekam ich Probleme
Autor/in: Kirsty Greenwood
Titel: Wolke Sieben ganz nah
Original Titel: The Love of my Afterlife
Übersetzer/in: Maike Hallmann
Verlag: Knaur
Herkunft des Buches: NetGalley / Rezensionsexemplar
Format: eBook
Farbschnitt: Erste Auflage
Sonderausgabe: nein
ISBN (Print): 9783426448878
ISBN (eBook): 9783426448885
ISBN (Hörbuch): 9783732474899
Seiten: 352
Veröffentlichungsdatum: 01.07.2024
Preis: 12,99€ (eBook)
16,99€ (Print)
25,99€ (Hörbuch) (ET: 01.07.2025)
Klappentext:
Mit 27 Jahren in ihrem leicht peinlichen Nachthemd an einem Mikrowellen-Burger zu ersticken, stand definitiv nicht auf Delphi Bookhams To-do-Liste. Trotzdem findet sich die Londonerin genau auf diese Weise im Nachleben wieder – das leider ganz und gar nicht so ist, wie sie es sich vorgestellt hatte.
Nichts scheint im Jenseits so richtig zu funktionieren, angefangen bei der verkratzten VHS-Kassette, auf der Delphi sich die High- und Lowlights ihres Lebens anschauen soll. Doch dann steht sie plötzlich dem attraktivsten Mann gegenüber, dem sie je begegnet ist. Als sein umwerfendes Lächeln sie gerade für alles zu entschädigen scheint, wird der Fremde jedoch mit dem Kommentar »großer Fehler« auf die Erde zurückgeschickt!
Aber anders als in ihrem irdischen Dasein ist Delphi diesmal nicht bereit, sich einfach so mit ihrem Pech abzufinden …
Leseprobe: Für die Leseprobe bitte hier klicken
Link zur Verlagsseite: Wolke Sieben ganz nah beim Droemer Knauer Verlag
Spice-Level:
Rezension
Delphie ist tot. Erstickt an einem Mikrowellenburger mit gerade einmal 27 Jahren. Und es kommt noch schlimmer. Nachdem sie ohne Erfolg minutenlang versucht hat, sich zu retten, gehen ihr die Lichter aus und sie landet in einer Art Warteraum, wo sie von der etwas zu fröhlichen Merritt in Empfang genommen wird. Merritt ist ihre Jenseits-Therapeutin und soll ihr beim Übergang in ihr Nicht-Leben helfen. Und nachdem Delphie ihren Traummann, Jonah, im Warteraum getroffen und umgehend wieder verloren hat, steht sie kurz vor dem Verzweifeln, bis ihr Merritt einen Deal vorschlägt: Delphie bekommt 10 Tage Aufschub, in denen sie ihren Traummann aufspüren und dazu bringen soll, dass ER sie küsst. Gelingt ihr das, darf sie weiterleben, gelingt es ihr nicht, ist und bleibt sie tot. Aber hey, kein Druck oder so …
Das Buch ist von Anfang an ziemlich schräg und mehr oder weniger stark überdreht. Dabei findet man immer wieder mal was ziemlich Wichtiges zwischen den Zeilen versteckt. Das fängt schon bei Delphies Leben bis zu ihrem Tod an. Ja, sie hatte es alles andere als leicht, aber sie hat sich irgendwann auch dazu entschieden, es einfach nicht länger zu probieren und ihr Leben in seinen enggesteckten Grenzen zu akzeptieren. Allerdings ist Delphie keineswegs eine Egomanin, denn in der Art, wie sie sich um ihren alten Nachbarn, Mr. Yoon, kümmert, merkt man, aus welchem Holz sie wirklich geschnitzt ist.
Das Buch ist schräg. Definitiv. Mir war es auch immer wieder zu schräg. Einiges fand ich super witzig und originell, anderes zu gewollt und vorhersehbar. Manchmal habe ich mich auch mit den Charakteren schwergetan. Was aber vielleicht auch Sinn macht, immerhin geht es Delphie ja genauso.
Die Suche nach Jonah gleicht der nach der Nadel im Heuhaufen – ohne Magnet, wohlgemerkt! London ist nicht gerade klein und es gibt unglaublich viele Männer, die Jonah heißen und viel mehr Anhaltspunkte hat Delphie nicht. Nur die wenigen Minuten, die sie sich unterhielten, um mögliche Hinweise zu finden, wo sie ihn treffen könnte.
Mir hat sich die Suche zu lange hingezogen. Insgesamt hatte das Buch das Problem, dass es sich, je mehr es Richtung Mitte ging, immer mehr zog und der überdrehte Humor mir leider zu viel wurde. Zudem empfand ich einiges als unlogisch.
Fazit: Den Anfang fand ich wirklich mega. Das Buch startet stark, lässt dann aber leider merklich nach. Delphie tat mir echt leid. Sie musste zu viel in zu jungen Jahren einstecken und entschied, sich von allen und allem abzukapseln, um nicht wieder verletzt zu werden, nur um dann mit 27 an einem Mikrowellenburger zu ersticken. Zum Glück bekommt sie ihre zweite Chance und legt dabei auch eine Entwicklung hin. Allerdings hat das Buch für mich Richtung Mitte deutlich abgebaut. Mir wurde der Humor zu arg, es zog sich und ich fand auch einiges unlogisch und zu vorhersehbar.
Ich denke bei diesem Buch steht und fällt alles mit dem überdrehten Humor. Wenn der voll den eigenen Geschmack trifft und einem gar nicht zu viel werden kann, dürfte man mit dem Buch viel Spaß haben. Für mich war es eher ein durchwachsenes Erlebnis. Von mir bekommt das Buch ganz, ganz knappe 3 Sterne.