Eine ganz besondere Leseempfehlung!
Autor: Schwesta Grimm
Titel: Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat die meisten Follower im ganzen Land? - Die beliebtesten Märchen in derbe nicem Deutsch
Verlag: Riva
Herkunft des Buches: Rezensionsexemplar
Format: Taschenbuch
ISBN: 9783742315267
Seiten: 112
Veröffentlichungsdatum: 10.11.2020
Preis: 7,99€
Klappentext:
Es war einmal … eine Zeit, in der Märchen angestaubt und langweilig waren. Doch die ist zum Glück vorbei! In diesem Buch zeigt Schwesta Grimm, dass auch Märchen übelst fly sein können, wenn man ihnen nur den richtigen Swag verleiht. Vom Alman Hans im Glück über den Player Rumpelstilzchen bis hin zum Prinzen und seinem Habibi Aschenputtel sind alle krassen Babos am Start – nur dass sie sich jetzt so unterhalten, dass man sie auch versteht. Die reinste Gönnung.
Es war einmal Schwesta Grimm, die Germanistik und Kulturwissenschaften studiert hat und als Kind ganz viele Märchen vorgelesen bekam. Diesen fehlte ihrer Meinung nach aber der Swag, weswegen sie beschloss, sie in einer übertrieben fetten Version so on fleek aufzuschreiben, dass sie endlich lit sind. Und wenn sie nicht gestorben ist, dann lebt sie noch heute.
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Link zur Verlagsseite: Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat die meisten Follower im ganzen Land? bei der Münchner Verlagsgruppe
Rezension
Wir alle kennen die Märchen der Gebrüder Grimm. Sie waren ein Teil unserer Kindheit, hübsch illustriert und zensiert, denn, was noch immer nur wenigen bekannt zu sein scheint, die ursprünglichen Grimmschen Märchen waren ziemlich blutig und eigentlich nicht für Kinder gedacht. Aber das nur am Rande. Worauf ich hinaus will ist, dass es wahrscheinlich kaum jemanden gibt, der diese Märchen nicht kennt, „Aschenputtel“, „Schneewittchen“, „Rapunzel“, „Dornröschen“, „Rumpelstilzchen“ und so fort.
Aber gerade weil wir sie kennen, liebe ich dieses Buch. „Schwesta Grimm“ hat diesen bekannten und geliebten Märchen ein neues Gewand verpasst. Sie hat sie in eine Sprache übersetzt, die, zumindest ich, nur aus Filmen, wie „Fack ju Göhte“ kenne. Aber sie hat die Originalmärchen genommen, die brutalen.
Zudem sind die Märchen sehr, sehr, sehr stark gekürzt, meist nur wenige Seiten, aber alles wird erzählt – manchmal sogar mit verschriftlichen Soundeffekten.
Damit macht sie die Märchen nicht nur für eine neue Generation interessant, die vermutlich keine Lust haben, diese uralten Märchen zu lesen, diesen hier, aber eine Chance geben würden, sondern sie zaubert einem auch automatisch ein Lächeln ins Gesicht.
Wer, wie ich, keine Ahnung hat, was mit „derbe nicem Deutsch“ gemeint ist, auf dem folgenden Bild ist die erste Seite von „Aschenputtel“ abgedruckt und die sagt eigentlich schon alles.
Ich habe bei der Lektüre des Buches viel gelacht und muss „Schwesta Grimm“ hier wirklich ein Kompliment machen, denn ich lache nicht, weil ich mich über diese Sprache lustig mache, sondern, weil sie mit so einem Sinn für Ironie diese Märchen leicht auf die Schippe genommen hat und ich finde es beeindruckend, was sie hier geschaffen hat.
Fazit: In diesem Buch werden altbekannte und beliebte Märchen in ein neues Gewand gesteckt. Ich habe jede einzelne Seite genossen. Obwohl die Märchen sehr stark gekürzt wurden, war alles da. Ich habe zwar nicht immer jedes Wort verstanden – die Sprache ist einfach neu für mich – fand ich das Buch wirklich richtig gut!
Ich bin so froh, dass dieses Buch an mich herangetragen worden ist. Ich werde es mit Sicherheit noch mehrmals lesen, einfach, weil es wirklich witzig und unterhaltsam ist. Von mir gibt es eine dicke, fette Leseempfehlung und 5 Sterne.