Ich habe einen größeren Kritikpunkt, aber ich fand es besser als die Vorgänger
Autor: Stephanie Brother
Titel: Riesig X5
Original Titel: Huge Players
Übersetzer/in: -
Reihe: Riesig
Band Nummer: 8
Reihe abgeschlossen: nein
Verlag: -
Herkunft des Buches: gekauft
Format: eBook
ISBN: -
Seiten: 303
Veröffentlichungsdatum: 01.10.2021
Preis: 3,99€ (KU)
Klappentext:
Meine fünf Stiefbrüder lieben es, Spiele zu spielen ... und ich bin ihr Lieblingsspielzeug.
Als ich quer durchs Land fliege, erwarte ich, dass mich mein Vater vom Flughafen abholt. Stattdessen werde ich mit fünf riesigen Stiefbrüdern konfrontiert, deren Größe sich verdreifacht hat, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe. Jameson, Jessie und Joshua sind Drillinge mit verruchten grünen Augen und Körpern, die zum Spielen gemacht sind. Ihre jüngeren Zwillingsbrüder Kyle und Kameron sind noch größer, mit stechend blauen Augen und so dicken Oberschenkeln, dass ich fast in Ohnmacht falle.
Sie sind sündhaft sexy, aber immer noch die gleichen Arschlöcher, die sie waren, als wir Kinder waren. Sie interessieren sich nur für Football und machen mir das Leben zur Hölle mit ihren Streichen und abfälligen Bemerkungen.
Dann erklärt mir meine Freundin Sara, dass ich den Spieß umdrehen muss. Sie ermutigt mich, meine weiblichen Kräfte zu nutzen, um sie von ihren Spielen abzulenken. Sie erzählt mir die Gerüchte, die sie über sie gehört hat, riesige Gerüchte - wenn du verstehst, was ich meine - die ich definitiv nicht wissen will, die mich aber nachts wachhalten und fast wehtun.
Ich bin nicht überzeugt davon, bis ich es ausprobiere und das schmutzige Glänzen in ihren Augen sehe. So einen Blick sollten sie definitiv nicht ihrer Stiefschwester zuwerfen!
Dann belausche ich das Gespräch von Kyle und Kameron. Sie haben ein Geheimnis, das dieses Spiel auf den Kopf stellen wird, aber ich spiele, um zu gewinnen -b koste es, was es wolle.
Rezension
Achtung: Band 8 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!
Das Schicksal meint es nicht gut mit Maisie. Die einzige Uni, an der sie zugelassen wurde, ist ausgerechnet die, die in der Stadt liegt, in der ihr Vater mit seiner neuen Familie lebt. Die neue Familie, die ihr schon als Kind das Leben zur Hölle gemacht hat. Doch sie hat keine andere Wahl, also muss sie zu ihm ziehen, obwohl er sie nie besucht hat, und zu seiner schrecklichen Frau und ihren fünf sadistischen Stiefbrüdern.
Und es kommt genau so wie in ihren Albträumen, die fünf haben sich nicht verändert und wieder ist sie das Ziel ihrer „Streiche“. Eines Abends belauscht Maisie jedoch ein Gespräch, das alles in ganz anderem Licht erscheinen lässt. Scheinbar sehen sie in ihr doch nicht bloß eine nervige Stiefschwester, die sie gern quälen …
Ganz ehrlich? Was die Stiefbrüder und deren Mutter da abziehen ist eindeutig kein „ärgern“ mehr, sondern ganz klar Mobbing. Ich meine, Maisie hat sogar ein dauerhaftes Trauma davongetragen, aber tut ihr Vater jemals etwas dagegen? Nein. Tut er etwas gegen die abfälligen, teils sogar offen feindseligen Worte und Blicke seiner neuen Frau? Nein. Tut er irgendetwas für Maisie? Er lässt sie im Poolhaus wohnen. Wow, wie väterlich.
Ich habe immer kein Verständnis für Elternteile, die eine neue Familie haben und darüber ihre Kinder aus einer früheren Beziehung vergessen oder sie eindeutig zurücksetzen. Und das tut Maisies Vater. Vielleicht nicht bewusst, aber er tut es. Und ich kann verstehen, dass sie das sehr verletzt.
Mir tat mein Herz weh für Maisie, vor allem auch in Bezug auf das Mobbing durch ihre Stiefbrüder. Das war echt krass, was die früher alles getan haben und auch das was sie jetzt tun, ist alles andere als nett. Ich habe ein paar Mal wirklich für sie geweint, weil mich Maisies Schmerz deswegen getriggert hat – ich habe ja meine eigenen Mobbing-Erfahrungen, zwar mit Mitschülern, aber das hier ist auch Mobbing, ganz klar.
Dann kommt die Wendung und plötzlich scheinen die fünf hinter ihr her zu sein, hinter ihr als Frau, oder ist das alles nur ein weiterer ihrer grausamen „Scherze“?
Ich habe den Jungs durch das, was früher war und die Aktionen, die sie im Jetzt bringen, nicht vertraut. Und hier kommt auch mein Hauptkritikpunkt: es ist zu abrupt. Maisie nimmt die Jungs auch irgendwann als sexy Männer wahr und plötzlich ist alles was war nur noch nebensächlich. Ich fand es extrem schade, dass es keine Aussprache mit den Jungs gab – es gab mit zweien ein kurzes Gespräch, aber das war für mich bei Weitem nicht genug – gerade in Bezug auf ihr Trauma, das sie ihnen verdankt, wäre das für mich extrem wichtig gewesen. Ich hätte ihnen vielleicht vertrauen können, wenn es solche Gespräche gegeben und die Jungs eine Gelegenheit bekommen hätten aufrichtige Reue zu zeigen, um Verzeihung zu bitten und einzusehen, dass das, was da lief viel zu weit gegangen ist.
Es gibt eine Wendung, bei der noch mehr dazu herauskommt, aber auch da wird über alles irgendwie einfach hinweggegangen. Ein Aspekt wird herausgepickt und alles andere ignoriert. Und als Maisies Vater die Chance bekommt ein Vater zu sein, für sie Partei zu ergreifen und er die Augen vor der Wahrheit nicht mehr verschließen kann, kommt etwas Halbherziges und das wars. Das hat mich echt wütend gemacht.
Das Ende und der Epilog waren mir auch zu abrupt. Ich hätte da noch mindestens ein Kapitel erwartet, in dem das, was kurz zuvor passiert ist, hätte verarbeitet werden müssen und Tiefe geschaffen werden hätte können (ja, ich weiß, da kommt die Lektorin in mir durch).
Fazit: Ich fand diesen Band wieder deutlich besser, als die vorherigen, aber auch hier habe ich Kritik. Mir ging vieles viel zu schnell und besonders auf emotionaler Seite, hätte ich ein paar Gespräche über die Vergangenheit zu deren Verarbeitung gebraucht. So wird zwar deutlich, wie schlimm die fünf Maisie damals gemobbt haben und auch die Aktionen fallen teilweise unter Mobbing, aber die Veränderung von da und Misstrauen zu später und Vertrauen, kommt mir viel zu abrupt und nicht ausreichend erklärt. Wie gesagt, ein paar Gespräche mehr, Aufarbeitung, Anerkennung von Schuld und das langsame Aufbauen von Vertrauen, gerade auch im Angesicht von Maisies Trauma, das sie den fünf verdankt, hätten dem Buch so viel mehr Tiefe verpasst.
Davon abgesehen hatte es wieder einige Fehler, auch grobe Übersetzungspannen (z.B. ist einmal die Rede davon, die fünf Jungs würden Fußball spielen und später heißt es immer Football – was zwei komplett verschiedene Sportarten sind!) und eben auch einige Rechtschreibfehler.
Insgesamt hat es mich aber wirklich emotional echt heftig berührt, was vor allem an Maisie und ihren Erlebnissen lag. Die hat mich getriggert und damit auf ihre Seite gezogen. Leider kam mir das Ende auch zu abrupt. Von mir bekommt das Buch aber trotzdem 4 Sterne.