Es werden sehr wichtige Themen angesprochen!
Autor: Aurelia Velten
Titel: Ein Touchdown für Ciara
Reihe: San Antonio Lions
Band Nummer: 3
Reihe abgeschlossen: ja
Verlag: -
Herkunft des Buches: gekauft
Format: eBook
ISBN: -
Seiten: 242
Veröffentlichungsdatum: 14.05.2021
Preis: 2,99€ (KU)
Klappentext:
Dieser sture Footballspieler hat mich wortwörtlich von den Füßen gerissen. Jetzt will er es wiedergutmachen …
Für meine Karriere als Cheerleaderin bei den San Antonio Lions habe ich hart gearbeitet. Und dann werde ich ausgerechnet vom Center Brick Johnson überrannt, den jeder nur „The Mountain“ nennt. Der Name ist definitiv Programm, denn plötzlich habe ich einen Gips, zudem bin ich meinen Job los.
Doch der Hüne von Mann lässt mich einfach nicht in Ruhe, behauptet, mir helfen zu wollen … Dass ich nicht lache, eher treibt er mich noch in den Wahnsinn!
Rezension
Achtung: Band 3 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!
Ciara liebt es Cheerleaderin zu sein! Doch dann wird ihre Karriere von einem Moment zum nächsten ruiniert, als ein riesiger Footballspieler buchstäblich in sie hineinkracht. Plötzlich hat sie einen Gips und keinen Job und der Schuldige rennt ihr ständig hinterher, um es wieder gut zu machen – nur wie soll das gehen? Wovon soll sie leben? Wie soll sie es ertragen die Kinder der Krebsstation zu enttäuschen, für die sie gratis Perücken macht?
Brick weiß, dass er auf die meisten Leute verdammt einschüchternd wirkt. Er ist groß, breit und sehr muskulös. Er weiß, dass er stärker ist als die meisten, doch dass sein Körper quasi eine Waffe ist, wirft ihn total aus der Bahn. Er hat Ciara beinahe zerquetscht und das Geräusch ihres brechenden Knochens bekommt er einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er fühlt sich unglaublich schuldig und noch viel mehr, als sie ihm das ganze Ausmaß vor Augen führt. Es war ein Unfall, aber er hat ihr Leben, ihre Zukunft zerstört.
Brick wird gleichermaßen durch seine Schuldgefühle und sein Begehren bestimmt. Er steht auf Ciara aber es belastet ihn auch unglaublich, dass er sie verletzt hat. Er würde nie eine Frau verletzen, trotzdem ist es passiert. Ihm ist klar, dass es ein Unfall war, aber das macht es nicht leichter für ihn. Zumal er sich extrem zu ihr hingezogen fühlt. Er will nicht der Grund dafür sein, dass es ihr schlecht geht, er will der Grund dafür sein, dass es ihr gut geht und sie lächelt.
Ciara ist ziemlich einsam. Sie sieht es selbst nicht unbedingt so, aber sie ist es. Seit sie ihre Eltern durch einen Autounfall verloren hat, hat sie eigentlich niemanden mehr. Sie steckt all ihre Zeit und Liebe in die Kinder der Krebsstation. Sie macht Perücken für sie, liest ihnen vor, ist einfach da. Doch manchmal hilft alle Liebe der Welt nicht. Diese Verluste lassen sie beinahe zerbrechen, jedes Mal.
Sie traut Brick nicht, als er ihr Hilfe anbietet. Nichts ist umsonst in dieser Welt. Diese Lektion musste sie schon früh lernen. Doch was will Brick von ihr? Und warum freut sie sich irgendwie, dass er nicht lockerlässt?
Ich mochte Brick und Ciara beide sehr gern. Sie führen einem einiges vor Augen, das man sich vorher nicht wirklich vorstellen konnte. Brick zum Beispiel. Er ist NFL Profi und reich. Aber dass es ihn verletzt, dass so viele Frauen die Straßenseite wechseln, wenn sie ihn sehen, weil er ihnen durch seine Statur Angst macht, damit hätte man nicht gerechnet.
Durch Ciara wird einem klar, wie hart es in den USA zugehen kann. Nicht nur die brutalen Verträge, die einige unterschreiben müssen, nur um am Ende mit nichts dazustehen, wie Ciara, sondern auch wie real diese Existenzängste für die Menschen sind, wenn sie nicht reich sind. Ein gebrochener Knöchel kann einen Menschen in die Armut stürzen, in krassen Fällen sogar in die Obdachlosigkeit. Das ist unfassbar, aber Realität. Man will nicht glauben, dass es das wirklich gibt und würde am liebsten etwas dagegen tun.
Bei Ciara kommt aber noch ein Aspekt hinzu: Diskriminierung farbiger Frauen für ihre Haare. Klingt komisch? Dann lest das Buch, da wird genau erklärt, worum es geht. Ich bin weiß, ich kenne die Problematik nicht, aber mir wurden die Augen geöffnet. Es geht aber auch im Allgemeinen darum, wie sehr die Gesellschaft Frauen diktiert, wie sie auszusehen haben, wie ihre Haare auszusehen haben, damit sie als weiblich gelten. Wer kennt nicht die abfälligen Kommentare bei einem Kurzhaarschnitt „du siehst ja aus wie ein Junge!“. Das verletzt, aber wir machen uns viel zu selten Gedanken darüber.
Fazit: Mir hat das Buch wieder deutlich besser gefallen als der zweite Band. Ich fand die Protagonisten sympathisch und die Handlung war mal was anderes. Ciara ließ sich nicht einfach von Brick retten, um seine Schuldgefühle zu befriedigen, sie will es selbst schaffen. Doch durch sie und Brick ist einem vieles vor Augen geführt worden, das einem vorher nicht klar war und das fand ich toll. Beide Brick und Ciara sind auf ihre Weise verletzlich.
Allerdings gefiel mir der erste Band der Reihe noch besser. Von mir bekommt das Buch trotzdem 4,5 Sterne, weil es so wichtige Themen anspricht.