Im Vergleich zum Film leider eine große Enttäuschung
Autor: Federico Moccia
Titel: Entschuldige, ich liebe dich
Original Titel: Scusa ma ti chiamo amore
Übersetzer/in: Brigitte Lindecke
Verlag: Marion von Schröder
Herkunft des Buches: gekauft
Format: Taschenbuch
ISBN: 9783547711554
Seiten: 528
Veröffentlichungsdatum: 14.05.2010
Preis: aktuell leider vergriffen
Klappentext:
Als der erfolgreiche Geschäftsmann Alex im römischen Berufsverkehr fast die Abiturientin Niki überfährt, funkt es sofort gewaltig zwischen den beiden. Niki zeigt ihm »ihr« Rom, das so ganz anders ist als seines. Der Beginn einer großen Liebe, gegen alle Widerstände und Konventionen. Ein Liebesroman der Lust macht, sich wieder selbst zu verlieben. Und eine hinreißende Liebeserklärung an Rom.
Rezension
Alessandro kann es noch immer nicht fassen, dass ihn seine Fast-Verlobte einfach so verlassen hat. Ohne Vorankündigung. Eines Tages war einfach die Wohnung halbleer und ein Zettel verkündete ihm, dass er von nun an wieder Single war. Seitdem läuft einfach nichts mehr, wie es soll. Und dann hat er auch noch einen Unfall mit einer jungen Frau, Niki, die auch noch ihm die Schuld gibt!
Er ahnt nicht, dass diese Begegnung sein Leben in gänzlich neue Bahnen lenken wird.
Niki und Alessandro trennen 20 Jahre. Er nimmt immer alles ganz schrecklich ernst, Niki nimmt dafür gar nichts wirklich ernst. Das Leben ist zum leben da, nicht zum Sorgen machen. Und genau diese Gegensätze sorgen für ihre ganz besondere Verbindung.
Ich habe das Buch gelesen, weil ich über den Film gestolpert bin und ihn wirklich toll fand. Aber leider fehlt dem Buch all das, was den Film für mich besonders gemacht hat. Durch den Schreibstil geht die besondere Magie verloren, die Lockerheit, die Chemie.
Der auktoriale Erzähler, der mich im Übrigen auch schon beim Intro und kurz vor Ende des Films gestört hat, ist hier finde ich auch eher störend. Es ist mir nicht gelungen, an die Charaktere heranzukommen. Niki wirkt wie ein verrücktes, verzogenes Kind und Alessandro langweilig und auch ein wenig wie ein Jammerlappen.
Ich hatte nicht das Gefühl zu irgendeinem Zeitpunkt Anteil an ihren Gefühlen nehmen zu können. Es wird immer nur über sie berichtet, aber selbst wenn es um Gefühle geht, bleibt alles kalt und distanziert.
Klar gibt es viele, teils absurde, Situationen, in denen Nikis und Alessandros Einstellungen unsanft aufeinanderkrachen – meistens wird es dann teuer für Alessandro, aber es gibt dadurch auch ein paar witzige Szenen.
Kennt man aber den Film merkt man, was für ein ungeheures Potential die Geschichte hat. Im Film war das alles für mich deutlich spürbarer, als im Buch. Hier fühlte ich mich einfach extrem auf Distanz gehalten. Man hat so viele Infos bekommen, oft auch über Nebencharaktere, denen man plötzlich gefolgt ist, ohne zu wissen, ob sie jemals wichtig werden, oder wie sie mit dem Ganzen in Verbindung stehen.
Fazit: Nachdem ich den Film gesehen hatte, wollte ich unbedingt das Buch lesen. Ich war mir sicher, es würde mir total gut gefallen, immerhin habe ich die Verfilmung mittlerweile schon mehrmals gesehen. Aber leider empfand ich den Schreibstil als extrem ermüdend. Ich kam emotional nicht an die Protagonisten heran und fühlte mich auf Distanz gehalten. Ich war ein Zuschauer, und nicht emotional beteiligt. Das ist so schade! Es hätte so viel in diesem Buch gesteckt.
Ich bin froh, dass ich zuerst den Film gesehen habe. Hätte ich das Buch zuerst gelesen, hätte ich dem Film nie eine Chance gegeben.
Von mir bekommt das Buch leider nur 1 Stern für die Idee, die ja wirklich richtig, richtig gut ist, die Umsetzung war aber leider nicht meins.