Es hätte so gut sein können!
Autor: Lea Mayance
Titel: Touched: Süchtig nach dir
Verlag: Plaisir d'Amour Verlag
Herkunft des Buches: NetGalley
Format: eBook
ISBN: 9783864954207
Seiten: 485
Veröffentlichungsdatum: 04.12.2020
Preis: 6,99€ (eBook)
16,90€ (Taschenbuch)
Klappentext:
Gretas Leben wird nach der Zufallsbekanntschaft mit Connor O'Bannion auf den Kopf gestellt. Zuerst hat sie keine Ahnung, dass es sich um einen Schauspieler handelt. Nach einer aufregenden VIP-Party und darauffolgenden heißen Nächten mit Connor glaubt Greta, dass sie nur ein kurzes Abenteuer für ihn darstellt. Doch zu ihrer Überraschung lädt Connor sie auf seine Ranch nach Montana ein.
Die Zeit auf Connors Ranch ist die beste, die Greta seit langem hatte. Sie genießt die Natur, die Arbeit mit den Pferden, die Zweisamkeit und leidenschaftlichen Nächte mit Connor. Doch als sie Connor nach Los Angeles zu einem Filmprojekt begleitet, fällt es Greta schwer, sich dort einzugewöhnen. Nicht nur der Snobismus in dieser glitzernden Scheinwelt und Connors verändertes Verhalten verletzen sie, sondern auch, dass Connor mit Joanna Richardson, seiner Ex-Geliebten, zusammenarbeitet. Mit allen Mitteln versucht Joanna, einen Keil zwischen die beiden zu treiben, um Connor wieder für sich zu gewinnen.
Die Belastungsprobe droht die junge Liebe zwischen Connor und Greta zu zerstören ...
Leseprobe: auf der Verlagsseite
Link zur Verlagsseite: Touched beim Plaisir d'Amour Verlag
Rezension
Greta führt ein unbefriedigendes Leben. Eigentlich ist alles so weit ganz okay, wäre da nicht die Sache mit ihrem quasi Ex-Mann. Felix hat sie betrogen und nutzt es schamlos aus, dass sie ihrem Sohn Tom nichts davon sagen wollten. Greta kümmert sich um alles, während Felix das Leben genießt. Doch dann begegnet sie bei einem Stadtbummel in einem Café einem Mann, der sich als Filmstar herausstellt. Es funkt und obwohl es verrückt erscheint, kann sich Greta Connors Charme nicht entziehen. Sie treffen sich häufiger und als sie die Gelegenheit bekommt, entschließt sie sich einmal im Leben mutig zu sein und alles auf eine Karte zu setzen, indem sie ihm in die USA folgt. Aber das Leben unter Stars ist nicht das, was es nach außen scheint. Kann Greta dort glücklich werden oder ist die Beziehung mit Connor zum Scheitern verurteilt?
Ich fand die Idee und die Umsetzung wirklich sehr gut. Ich mochte Greta und auch Connor, allerdings habe ich auch Kritik.
Greta wird von ihrem quasi Ex-Mann Felix wie Dreck behandelt. Er ist wirklich ein schrecklicher Mensch. Connor dagegen ist charmant und aufmerksam. Greta scheint ihm wichtig zu sein. Ich fand es total mutig von ihr sich trotz aller Widerstände für den Schritt zu entscheiden und in die USA zu ziehen. Sie wird von ihrem alten Freundeskreis, bis auf ihre beste Freundin, fallengelassen. Wie so oft. Das übliche Klischee, das leider zu oft wahr ist, der Mann darf fremdgehen ohne Ende, sie soll darüber hinwegsehen, aber wehe eine Mutter entscheidet sich dazu ein eigenes Leben zu führen, sofort ist sie eine Rabenmutter, egoistisch und ein schlechter Mensch.
Connor ist oft sehr überschwänglich und wie ein Wirbelsturm. Greta scheint ihm sehr wichtig zu sein, aber sein Job kommt immer an erster Stelle.
Ich mochte Connor am Anfang so gern! Aber er hat sich verändert. Vor allem als sie in LA waren, war er so oft ein A…! Und da kam auch wieder das Motiv, das mich so furchtbar aufregt: immer ist alles Gretas Schuld. Sie lässt sich nicht wie Dreck behandeln, Connor macht ihr Vorwürfe. Sie kommt mit den Frauen in seinen Kreisen nicht klar, weil sie sie mies behandeln und gemeine Dinge tratschen und sie übertreibt und gibt sich nicht genug Mühe. Sobald sie in LA sind, scheint Greta Connor überhaupt nicht mehr zu interessieren. Er verhält sich da so mies, dass ich ihn irgendwann nur noch ins Meer schubsen wollte.
Ich fand es einfach schade, dass der Fokus mehr auf Gretas angeblich so irrationale Eifersucht gelegt wird, anstatt dass ihr auch mal Recht gegeben wird. Ständig muss sie einstecken. Irgendwann hat mich das so wütend gemacht, dass ich mit Connor emotional beinahe komplett abgeschlossen hätte.
Für mich war dieser Teil zu übertrieben. Klar ist es nicht leicht, wenn ein Filmstar mit einem Normalo zusammenkommt, aber es ist eben nicht normal, dass ER sich plötzlich wie ein A… verhält. Er hat sich benommen wie Felix und Greta und ihre Gefühle genauso wenig ernst genommen.
Vielleicht war auch die Erzählperspektive mit daran schuld, das Buch wird nicht aus der Ich-Perspektive erzählt und folgt auch nicht beiden Protagonisten. Man ist immer bei Greta. Ich glaube, die Ich-Perspektive hätte dem Buch gut getan, vor allem wenn auch Connors Sicht dazugekommen wäre.
Fazit: Ich war am Anfang begeistert vom Buch, ich mochte Greta und Connor sehr gern. Aber leider hat er sich so sehr verändert, dass ich ihn irgendwann nicht mehr mochte. Mir hat sich der Fokus zu sehr verschoben. Es ging eigentlich nicht mehr darum, ob eine Beziehung zwischen einem Star und einer normalen Frau funktionieren kann, sondern nur noch darum, ob Connor Gretas Gefühle und damit auch sie, jemals wieder ernstnehmen wird. Er verändert sich so extrem, dass ich ihn gar nicht mehr wiedererkannt habe und immer wird alles auf Greta geschoben, immer ist sie die die doch überreagiert. Sowas regt mich einfach sehr auf.
Ich glaube das Buch hätte von der Ich-Perspektive und damit auch Connors Sichtweise sehr profitiert. Mir fehlte das Gefühl.
Insgesamt lässt mich das Buch mit gemischten Gefühlen zurück. Den ersten Teil fand ich so schön, der zweite hat mich aber einfach nur unheimlich wütend gemacht.
Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.