Hi.

Herzlich Willkommen auf meinem Blog. Ich poste hier Rezensionen zu Büchern, die ich gelesen habe.

Ich hoffe sie gefallen euch und ihr könnt vielleicht neuen Lesestoff für euch entdecken!

Jane Eyre neu interpretiert? Ich hatte etwas anderes erwartet

Jane Eyre neu interpretiert? Ich hatte etwas anderes erwartet

Autor/in: Rachel Hawkins

Titel: Die Verschwundene

Original Titel: The Wife Upstairs

Übersetzer/in: Elvira Willems

Verlag: Heyne

Herkunft des Buches: gekauft

Format: Softcover

ISBN: 9783453424159

Seiten: 416

Veröffentlichungsdatum: 13.12.2021

Preis: 13,00€ (Print)

9,99€ (eBook)

Klappentext:

Wenn sie wüsste, dass du dich in ihr Leben geschlichen hast …

In Thornfield Estates – einem Wohnviertel voller Prachtvillen, glänzender Geländewagen und gelangweilter Hausfrauen – hält sich Jane als Hundesitterin über Wasser. Hier lernt sie den geheimnisvollen Eddie Rochester kennen, dessen Frau Bea zusammen mit ihrer besten Freundin bei einem Bootsunfall verschwand. Eddie ist nicht nur reich und gut aussehend, sondern auch die Sorte Mann, nach der sich Jane immer gesehnt hat. Die beiden verlieben sich, und Jane zieht bei Eddie ein. Doch Bea scheint wie eine unsichtbare Macht zwischen ihnen zu stehen. Jane drängen sich immer mehr Fragen auf: Wer war diese geheimnisvolle Frau? Wie kam sie ums Leben? Und welches dunkle Geheimnis verbirgt sich hinter der Fassade der Traumvilla?

Leseprobe: Für die Leseprobe bitte hier klicken

Link zur Verlagsseite: Die Verschwundene beim Random House Verlag

 
 

Rezension

Jane – die eigentlich gar nicht so heißt – arbeitet als Hundesitterin in einem Nobelviertel. Es ist ein guter Job, besser als der davor, aber Jane will mehr. Sie will nicht mehr arm sein. Durch einen Unfall lernt sie Eddie Rochester kennen und gerät in seinen Bann. Ist er ihr Ticket in eine bessere Zukunft? Aber was ist damals mit seiner Frau geschehen? Ist sie, wie alle denken, bei dem Bootsunfall mit ihrer besten Freundin ertrunken oder ist sie noch irgendwo da draußen?

 

 

Ich liebe Jane Eyre und deswegen war für mich klar, dass ich diese neue Interpretation unbedingt lesen musste. Wie funktioniert der Stoff heut zu Tage? Die Idee fand ich wirklich super, aber für mich war das Buch dann leider doch Welten vom Original entfernt.

 

Es ist seltsam, die vertrauten Namen in diesem so ganz anderen Umfeld zu lesen. Aber es ist auch irgendwie richtig toll. Ein bisschen, wie nach Hause kommen. 

 

Allerdings hat die Geschichte leider nur teilweise etwas mit der Vorlage zu tun. Jane ist hier Hundesitterin statt Gouvernante – okay, kann man mit leben. Und sie ist ein Ex-Pflegekind – geht auch. Was mich aber massiv gestört hat war, dass diese Jane zum einen ständig ihre Arbeitgeber bestielt und zum anderen, dass sie schrecklich manipulativ ist. Das hat meine Sympathie für sie leider kaputt gemacht. Ich mochte sie nicht mehr, als sie anfing Eddie zu manipulieren und ihre Spielchen zu spielen.

 

Was eigentlich los war, erfuhr man schon sehr früh, auch ohne die Vorlage zu kennen war das sehr schnell klar. An sich auch nicht tragisch, aber das Buch schaffte es nicht, die Kurve zu kriegen. Wo es im Original unheimlich und mysteriös zugeht, ist hier nichts. Und da eben Jane auch nicht gerade sympathisch ist und ich zumindest nicht mit ihr mitgefühlt oder mitgelitten habe, fehlte mir auch dieser Teil des Buches.

 

Der allergrößte Unterschied zum Original ist für mich aber der, der mir persönlich immer am besten gefiel. Edward Rochester hat immer alles getan, damit Jane erkennt, dass sie ihm ebenbürtig ist, dass sie nicht weniger wert ist als er und das sie jedes Recht hat, klar zu sagen, was sie will und braucht. Hier kommt das leider nicht zum Tragen, weil Jane hier schon von Anfang an einen Plan verfolgt. Sie will nicht ebenbürtig sein, sie manipuliert Eddie. Sie denkt nur an sich.

 

 

Fazit: Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil ich mir nach der Lektüre des Klappentextes eine Art Jane Eyre Neuinterpretation erwartet habe, Jane Eyre wie der Stoff heute funktionieren könnte. Leider muss ich aber sagen, dass es für mich eher ein „gewollt“ und kein „gekonnt“ war.

Die Namen sind gleich – oder sehr ähnlich – und ein Teil der Handlung ist gleich, ansonsten nimmt das Buch oft einen anderen, in meinen Augen nicht so tollen, Verlauf. Jane ist hier nicht die unschuldige junge Frau, die man einfach mögen muss und der man alles erdenklich Gute wünscht, nein, sie ist manipulativ und auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Edward Rochester ist düster, geheimnisvoll, manchmal ein Mistkerl, aber irgendwie auch süß, Eddie kommt leider nicht an ihn heran.

 

Mich konnte das Buch nicht packen. Die Idee, Jane Eyre in unsere Zeit zu holen fand ich mega, aber die Umsetzung war für mich unbefriedigend. Ich mochte die Charaktere nicht und auch die Geschichte konnte das für mich nicht rausreißen.

 

Von mir bekommt das Buch 1,5 Sterne. 

Ich fand das Buch leider langweilig und die Protagonistin unheimlich nervig

Ich fand das Buch leider langweilig und die Protagonistin unheimlich nervig

Mich konnte es nicht packen

Mich konnte es nicht packen