Einiges fand ich sehr gut, aber ich habe auch einiges an Kritik
Autor/in: Ramona Paul
Titel: Ich habe dich im Auge
Verlag: epubli
Herkunft des Buches: LovelyBooks Leserunde / Rezensionsexemplar
Format: Taschenbuch
ISBN: 9783754152577
Seiten: 328
Veröffentlichungsdatum: 15.08.2021
Preis: 12,99€ (Print)
3,49€ (eBook)
Klappentext:
Ein Blick, der sich förmlich in den Körper drängt, sodass wir ihn spüren können, ohne ihn zu sehen. Allein dieses Kribbeln lässt uns instinktiv wissen, dass wir in diesem Moment beobachtet werden. Alessa Ahrens ist eine attraktive junge Frau, die ein Vorzeigeleben führt. Dieses wird eines Tages auf den Kopf gestellt. Denn Nachstellung plagt von nun an ihren Alltag. Gleichzeitig erfrischt eine angehende Romanze ihr Leben und lässt sie sicher fühlen. Doch Alessa wird nicht die einzige Zielscheibe des Stalkers bleiben. Wem kann man noch vertrauen, wenn man nicht einmal sich selbst trauen kann? Dinge kommen ans Licht, die tiefe Abgründe aufreißen.
Der Feind ist manchmal näher, als man denkt.
Rezension
Triggerwarnung: Stalking!
Alessa wird verfolgt. Sie spürt die Blicke, und dann wären da ja auch noch die Briefe. Doch was will diese Person von ihr? Und vor allem: wer ist es? Ihr Ex Chris, der sie schon einmal gestalkt hat? F., der gutaussehende Mann aus dem Fitnessstudio, dessen vollständigen Namen sie vergessen hat? Ihr neuer Nachbar, den sie kaum je mal zu Gesicht bekommt, oder jemand ganz anderes? Wie weit wird der Stalker gehen und welchen Schaden wird er Alessa zufügen?
Stalking ist ein großes Problem nicht nur bei uns, sondern auch in anderen Ländern und wie bei uns kann man von der Polizei nicht viel Hilfe erwarten, bis nicht "etwas passiert" ist – als etwas passiert ist nicht gemeint, dass man verfolgt wird oder gruselige Briefe erhält, sondern man muss schon körperlich angegriffen werden. Dumm nur, wenn man nicht sicher weiß, wer der Angreifer ist, denn in diesem Fall – richtig, kann man nicht viel tun.
Man erlebt mit Alessa gemeinsam, wie man sich als Stalking-Opfer fühlt, wie man an sich selbst, seinen Instinkten und Gefühlen, seinem Gedächtnis und einfach an allem zweifelt. Welche Auswirkungen es hat, wenn einem das Sicherheitsgefühl genommen wird.
Im Verlauf des Buches gibt es X Verdächtige, irgendwann verdächtigt man buchstäblich jeden. Das macht es interessant, aber ab einem gewissen Punkt auch etwas unübersichtlich.
Mir war Alessa durchaus nicht unsympathisch, sie war ziemlich kontrolliert und auf ihren Job fixiert, was mit ihren Eltern zu tun hat, die sehr leistungsorientiert sind. Zu den anderen Charakteren äußere ich mich nicht, ich will ja nicht spoilern.
Fazit: Ich fand das Buch durchaus spannend und interessant. Allerdings konnte ich manche Handlungen nicht wirklich nachvollziehen, besonders von Alessa ab einem gewissen Punkt, weil sie sonst immer so logisch und überlegt handelte und plötzlich das Gegenteil tut. Das passte für mich leider nicht zusammen.
Die Auflösung fand ich einerseits sehr gut, weil ich etwas anderes erwartet hatte, aber für meinen Geschmack waren zu viele Klischees involviert. Mir war das etwas zu "drüber", zudem ergab auch hier für mich nicht alles Sinn.
Was mich zudem gestört hat, war der Schreibstil. Es gab regelmäßig Satzbaufehler und Sätze, die ich als sehr krumm empfand. Dazu kam dann noch die häufige Verwendung von "sagte", statt entsprechender Synonyme. Das hat mich persönlich leider sehr gestört.
Von mir bekommt es ganz knappe 3 Sterne, weil ich rund die Hälfte des Buches inhaltlich wirklich gut gemacht fand, aber mehr war für mich leider nicht drin.