Einige Dinge haben mich echt wütend gemacht, aber es hat was
Autor/in: Roni Loren
Titel: Unzertrennlich - Du und ich
Original Titel: The One You Can’t Forget
Übersetzer/in: Anke Pregler
Reihe: Du und ich
Band Nummer: 2
Reihe abgeschlossen: ja
Verlag: Lübbe
Herkunft des Buches: gekauft
Format: Softcover
ISBN: 9783404182985
Seiten: 464
Veröffentlichungsdatum: 27.11.2020
Preis: 12,90€ (Print)
9,99€ (eBook)
Klappentext:
Als die erfolgreiche Anwältin Rebecca Lindt auf dem Nachhauseweg mit der Waffe bedroht wird, werden schreckliche Erinnerungen an den Amoklauf vor 14 Jahren wach. Diesmal jedoch eilt ihr als Retter in der Not der attraktive Wes Garrett zu Hilfe.
Aber Wes ist für Rebecca kein Unbekannter, denn sie vertrat seine Ex-Frau während des Scheidungsprozesses - bei dem Wes alles verlor, was ihm wichtig war. Doch obwohl sie eigentlich alles trennt, ist die gegenseitige Anziehung stärker als alles andere ...
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Link zur Verlagsseite: Unzertrennlich - Du und ich beim Bastei Lübbe Verlag
Rezension
Achtung: Band 2 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!
Triggerwarnung: Erinnerungen an einen Amoklauf, Panikattacken, Schuldgefühle, Trauma!
Rebecca überlebte als Teenager einen Amoklauf und obwohl sie heute eine erfolgreiche Anwältin ist, hat sie immer noch mit den Folgen zu kämpfen. Sie hat eine Waffenphobie und fühlt sich wegen etwas schuldig, das sie all die Jahre für sich behalten hat. Als Rebecca auf dem Heimweg überfallen wird, kommt alles wieder hoch. Ihr kommen ein Streuner und Wes zu Hilfe. Ausgerechnet Wes, dessen Frau sie bei der Scheidung vertreten hat, in deren Verlauf er praktisch alles verloren hat.
Das Schicksal führt sie immer wieder zusammen und das, obwohl Wes Rebecca, als er erkennt wer sie ist, zutiefst verabscheut.
Man hat Rebecca bereits in Band 1 kennengelernt. Da wirkte sie wie das Ideal, das Liv nie erreichen konnte. Doch in Wirklichkeit sieht es in Rebecca ganz anders aus. Als Kind wurde sie von ihrer Mutter verlassen und hat das nie überwunden. Jetzt musste sie erfahren, dass der Mann, für den sie als Teenager geschwärmt hatte und der bei dem Amoklauf ihr Leben rettete, die ganze Zeit über eine andere geliebt hat. Ihr Vater versucht sich gerade eine politische Karriere aufzubauen und behandelt Rebecca wie einen dressierten Hund. Sie soll nach seiner Pfeife tanzen und immer funktionieren. Während sich Rebecca fragt, was an ihr denn so verkehrt ist, dass niemand sie lieben kann.
Wes wirkte anfangs sehr sympathisch. Er war echt süß zu Rebecca, bis er erfuhr wer sie wirklich ist. Klar, wenn man die Hintergründe kennt, kann man verstehen, warum er wütend ist, aber wie heftig er sie angeht, fand ich extrem überzogen. Sie hat ihren Job gemacht – mehr nicht und er versucht alles, um ihr einzureden, dass sie deswegen verabscheuenswert ist.
Da Rebecca wegen ihrer Vergangenheit eh schon zu kämpfen hatte, sorgt das nur noch mehr dafür, dass sie sich schuldig und schlecht fühlt.
Mich haben bei diesem Buch mehrere Dinge gestört. Zu den größeren gehört Wes‘ Verhalten in der genannten Situation. Aber auch Rebeccas Vater. Der Mann ist wirklich unglaublich schrecklich. Da fehlten mir echt mehrmals die Worte. Ich habe ihn abgrundtief gehasst. Deswegen konnte ich auch oft nicht verstehen, wie Rebecca trotzdem immer die Schuld bei sich gesucht hat. Ja, das hängt mit ihrer Vergangenheit zusammen, aber dennoch benimmt er sich unter aller Kanone!
Zu den kleineren Dingen gehörte zum Beispiel, dass es am Anfang des Buches bei einer Scheidung um einen Pudel ging. Pudel sind eine Hunderasse, die nicht haart. Trotzdem heißt es im Buch, dass der Hund haart. Das ist so schade, weil es schlecht recherchiert wirkt und mir sauer aufstößt.
Fazit: Insgesamt war ich bei diesem Buch ziemlich hin und hergerissen. Es gab echt tolle Szenen und Knight ist mein absoluter Liebling! Aber es gab eben auch einiges, was mich gestört hat, allen voran, wie Rebecca immer die Schuld für alles bei sich gesucht hat. Auch wenn andere sie schrecklich behandelten, es war immer ihre Schuld. Ja, das hing mit ihrer Vergangenheit zusammen, aber trotzdem hat es mich gestört.
Ebenso wie die Tatsache, dass so viel offengeblieben ist. Es gab Enthüllungen und all das, aber die wurden oft nicht weiter verfolgt und hatten dadurch kaum Konsequenzen.
Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig und ich hätte ihn mir einfach anders gewünscht. Davon abgesehen gab es leider auch einige Fehler im Buch.
Insgesamt bekommt das Buch von mir ganz knappe 3 Sterne.