Es hat was, aber mich haben einige Dinge gestört
Autor/in: Bärbel Muschiol
Titel: Der Rockerpräsident
Reihe: Sons of Revolution
Band Nummer: 1
Reihe abgeschlossen: nein
Cliffhanger: ja
Verlag: Klarant Verlag
Herkunft des Buches: gekauft
Format: eBook
ISBN: 9783965867697
Seiten: 120
Veröffentlichungsdatum: 20.04.2023
Preis: 3,99€
Klappentext:
Von Portland zurück in das Revier ihres Ex-Freundes, dem Präsidenten des legendären Sons of Revolution Motorcycle Clubs: Nora kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in ihren Heimatort zurück, um die Beerdigung zu organisieren und den Haushalt aufzulösen. Dabei ist ihr mehr als mulmig zumute. Damals, als sie ging, schwor sie sich, nie wieder einen Schritt in diese Stadt zu setzen. Doch jetzt ist sie wieder hier. Wie River wohl reagiert, wenn er erfährt, dass sie wieder da ist? Scheiße! Sie war fest entschlossen, die Zeit mit ihm hinter sich zu lassen, doch wenn sie ehrlich ist, muss sie sich eingestehen, dass er ihre große Liebe war. River geht es ähnlich, er hat den Verlust seines Mädchens nie verwunden, Nora war die einzige Frau, die er jemals wollte. Doch kaum saß er im Knast, war sie weg. Diesen Verrat kann er ihr nicht verzeihen. Er will es nicht, nicht mal jetzt, wo sie völlig unerwartet und mehr als wütend in seinen Club marschiert kommt. Als die beiden sich nach all den Jahren gegenüberstehen, erwachen die längst zum Tode verurteilten Gefühle wieder zum Leben. Die Liebe lässt sich nicht verleugnen, nicht mal von einem gnadenlosen Outlaw! Gibt es für Nora und River trotz aller Widrigkeiten eine gemeinsame Zukunft?
Rezension
Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!
Triggerwarnung: Erwähnung von Vergewaltigung und Menschenhandel, viel Blut, Folter, Verstümmlung, Gewalt, Entführung.
Nora kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in ihre frühere Heimatstadt zurück. Sie ahnt von Anfang an, dass das keine gute Idee ist, immerhin lebt hier die Ex-Liebe-ihres-Lebens, der sich mittlerweile zum Präsidenten seines OMC’s hochgearbeitet hat, und noch immer wütend ist, weil Nora ihn, als er im Knast saß, ohne ein Wort verließ. Doch nach dem Ende ihrer Ehe weiß Nora sowieso nicht wohin und außerdem muss sie das Haus ausräumen und verkaufen. Dummerweise gerät sie aber schon bald wieder mitten hinein in das Rockerleben.
Ich fand die Idee sehr interessant. Man fragt sich unwillkürlich, warum Nora River damals verlassen hat – ich persönlich fand die Antwort darauf allerdings sehr schwammig und nicht wirklich schlüssig. Nora weiß scheinbar oft nicht, was sie will. Einerseits vermisst sie das Leben im Club und seine Mitglieder, andererseits will sie dieses Leben aber auch nicht und irgendwie doch.
Mit River ist es ähnlich. Er hasst Nora dafür, dass sie ihn verlassen hat, aber bekommt sie trotzdem nicht aus seinem Kopf. Er will, dass sie wieder verschwindet und gleichzeitig will er das auch irgendwie nicht.
Ein anderes Mitglied des OMC’s findet eine schwer verletzte und traumatisierte Frau, der er unbedingt helfen will und für die er bereit ist, alles zu riskieren. Doch kann sie überhaupt nach all dem, was sie erlebt hat, noch ein normales Leben führen?
Fazit: Das Buch ist stellenweise extrem brutal. Wer ein Problem mit viel Blut, Folter und Verstümmlung hat, sollte unbedingt ein bestimmtes Kapitel großzügig überblättern.
Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte zwischen River und Nora weiter entwickelt. In diesem Band konnten sie sich beide nicht so recht entscheiden, was sie wollen. Auch die Sache zwischen Whisky und Maria hängt in der Schwebe, wobei ich es schade finde, dass die beiden nicht selbst zu Wort kommen.
Was mich gestört hat, waren zum einen kleinere Logikfehler – in einem Moment wusste jemand etwas, wenige Seiten später ist er über diese Information total überrascht und hatte keine Ahnung –, Ungenauigkeiten (mal hieß die gefundene Frau Maria, dann Marie, dann wieder Maria) und vor allem, dass die Protagonisten scheinbar selbst nicht wissen, was sie eigentlich wollen.
Aber das Buch war spannend und interessant. Von mir bekommt es 3,5 Sterne.