Ich mochte einiges sehr, aber anderes hat mich tierisch aufgeregt
Autor/in: Vanessa Vale
Titel: Auf Männerjagd in Hunter Valley: Man Handle
Original Titel: Man Handle
Übersetzer/in: -
Reihe: Auf Männerjagd
Band Nummer: 6
Reihe abgeschlossen: ?
Verlag: Bridger Media
Herkunft des Buches: gekauft
Format: eBook
ISBN: 9783757986674
Seiten: 300
Veröffentlichungsdatum: 13.12.2023
Preis: 5,99€ (eBook)
Klappentext:
Was ist mit meinem Leben passiert? In der einen Minute bin ich ein alleinerziehender Vater und Feuerwehrchef. In der nächsten bin ich Mr. January. Ja, du hast richtig gehört, Georgia aus Georgia wurde angestellt, um die alljährliche Spendenaktion zuorganisieren. Ein Chili-Essen ist für die ehemalige Teilnehmerin an Schönheitswettbewerben nicht gut genug. Nein. Sie hat sich die verrückte Idee eines Feuerwehrmannkalenders in den Kopf gesetzt. Mit Welpen und Kätzchen. Auf der Wache sind alle begeistert von der Idee. Und von ihr. Mein Sechsjähriger ist ebenfalls glücklich, weil er denkt, dass sie seine neue Mom werden wird. Damit das geschieht, muss sie allerdings die Meine werden. Oh, versteh mich nicht falsch, ich will sie. Sie ist umwerfend. Frech. Klug. Georgia ist allerdings bloß wegen eines Auftrags hier und das Einzige, was schlimmer ist, als wenn einem das eigene Herz gebrochen wird? Wenn es deinem Kind gebrochen wird.
Spice-Level:
Rezension
Achtung: Band 6 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen.
Mac ist alleinerziehender Vater, Feuerwehrchef und eigentlich ziemlich zufrieden mit seinem Leben, nur manchmal sehnt er sich schon nach einer Partnerin, wenn er ganz ehrlich ist. Doch seiner Erfahrung nach, ist es klüger allein zu bleiben, denn Frauen verlassen einen irgendwann. Sein kleiner Sohn sieht das ganz anders. Er wünscht sich von Santa Clause eine neue Mom und lässt nicht mehr locker. Trotzdem überrascht es Mac sehr, als er seinen Sohn zusammen mit seinem Vater vom Flughafen abholt und ihm letzterer freudestrahlend erzählt, dass er seine neue Mom gefunden hat: Georgia, die neben ihm im Flugzeug saß. Auch Mac ist auf den ersten Blick hin und weg von Georgia, doch er hat sich fest vorgenommen, sich nicht auf eine Beziehung einzulassen, außer mit der richtigen Frau. Dumm nur, dass das Schicksal dafür sorgt, dass sich ihre Wege immer und immer wieder kreuzen …
Das Buch ist teilweise unglaublich süß, gerade Macs Sohn ist der pure Zucker aber wirkt trotzdem noch wie ein echtes Kind. Ich meine, wem würde nicht das Herz schmelzen, wenn er immer und immer und immer wieder betont, dass man seine neue Mom wird?
Teilweise hatte ich aber auch massive Probleme mit dem Buch, wobei das in diesem Fall zu einem großen Teil auch an der Übersetzung liegen könnte.
Mac kennt man schon aus den vorherigen Bänden, daher habe ich mich ganz besonders gefreut, jetzt endlich seine Geschichte lesen zu dürfen. Er ist ein hingebungsvoller Vater aber auch 24/7 ein engagierter Feuerwehrchef. Durch einige Wunden in der Vergangenheit geht er allerdings immer davon aus, dass Frauen ihn verlassen werden und betont das auch bei Georgia immer und immer und immer und immer wieder. Dass sie ja auch umziehen könnte, kommt ihm gar nicht in den Sinn, nicht einmal ein kleines bisschen.
Und damit kommen wir schon direkt zu meinem großen Kritikpunkt, abgesehen von der Wendung und zwar die Art, wie Mac über Georgia denkt, bzw. wie er ihr Verhalten manchmal kommentiert oder allgemein Gedanken äußert. Georgia achtet sehr darauf, immer top gestylt zu sein – das hat mit ihrer Vergangenheit zu tun – aber Mac kommentiert das öfter, als sei es etwas Schlechtes, als wäre sie damit automatisch eingebildet oder würde es total übertreiben. Ein weiterer Gedanke, der mich auf die Palme gebracht hat war, dass er darauf warten würde, bis er einer Frau begegnete, „die es wert ist behalten zu werden“ – das klingt als spräche er über ein Haustier. Als würde es nur darum gehen, ob sie gut genug wäre, um behalten zu werden, weil sie ihn ja bestimmt wollen würde.
Es gibt noch weitere Beispiele, aber die haben bei mir immer wieder für Misstöne gesorgt. Ich weiß nicht, ob es an mir liegt und ich da einfach anders drauf reagiere als viele andere, aber mich hat das echt massiv gestört. Ich hoffe einfach, dass es an der zu wörtlichen Übersetzung an diesen Stellen liegt, und Mac nicht wirklich genau so denkt.
Georgia tat mir regelmäßig unglaublich leid. Ihre Kindheit und Jugend war davon geprägt, nicht gut genug zu sein – nicht so perfekt zu sein wie ihre Schwester. Andauernd durfte und darf sie sich das anhören. So kann sie auch nicht mit Mitgefühl rechnen, als herauskommt, dass ihr Mann nicht nur eine Affäre mit seiner Sekretärin hatte, sondern diese auch noch geschwängert hat, obwohl er Georgia und ihren Kinderwunsch immer nur vertröstet hat. Diese Gedanken, nicht gut genug zu sein, quälen Georgia massiv. Sie fühlt sich immer unzulänglich und zweifelt andauernd an ihrem eigenen Wert.
Die Wendung hat mich unglaublich wütend gemacht. Echt. Selten war ich so wütend auf einen Protagonisten, wie in diesem Fall.
Fazit: Mich hat Georgia mehrmals zum Weinen gebracht, weil sie so einsam war und sich immer als nicht gut und liebenswert genug empfand. Ihre Komplexe, wie oft sie verletzt worden ist, wie sie immer wieder zu hören bekam, nicht gut genug zu sein, das tat einfach weh. Ich weiß wie das ist und deswegen hat mich das besonders hart getroffen.
Mac war mir teilweise auch sehr sympathisch, aber manche seiner Gedanken haben bei mir für Misstöne gesorgt, wobei ich einfach hoffe, dass das an der Übersetzung lag. Zudem hat er regelmäßig Mist gebaut und ich wollte ihn in eine Schneewehe schubsen. Aber bei der Wendung hätte ich ihn am liebsten wirklich gern in einem eiskalten See versenkt.
Von mir bekommt das Buch ganz, ganz knappe 4 Sterne.