Ich habe Kritik, aber schlecht fand ich es nicht
Autor/in: Ali Hazelwood
Titel: Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe
Original Titel: Check & Mate
Übersetzer/in: Melike Karamustafa / Bettina Hengesbach
Verlag: Heyne
Herkunft des Buches: gekauft
Format: Softcover
ISBN: 9783453427525
Seiten: 416
Veröffentlichungsdatum: 15.11.2023
Preis: 18,00€ (Print)
12,99€ (eBook)
Klappentext:
Mallory Greenleaf hat sich geschworen, nie wieder Schach zu spielen. Denn das Spiel, das sie jahrelang geliebt hat, hat ihr zu viel genommen. Doch als ihre beste Freundin sie überredet, bei einem Wohltätigkeitsturnier einzuspringen, kann Mallory nicht ablehnen. Ein letztes Mal spielt sie – und besiegt versehentlich den amtierenden Weltmeister Nolan Sawyer. Nolan, der Schach auf ein ganz neues Level gehoben hat. Nolan, der dafür bekannt ist, dass er mit Niederlagen nicht gut umgehen kann. Nolan, der wahnsinnig gut aussieht. Mallory tut das Erste, was ihr in den Sinn kommt: Sie läuft weg. Doch Nolan spürt sie auf und lässt nicht locker. Er will unbedingt erneut gegen Mallory spielen. Doch sie kann nicht riskieren, sich noch einmal ins Schachspielen zu verlieben. Und in Nolan schon gar nicht …
Leseprobe: auf der Verlagsseite
Link zur Verlagsseite: Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe beim Random House Verlag
Spice-Level:
Rezension
Mallory gibt alles, um ihre Familie über Wasser zu halten. Sie hat ihre Chance aufs College aufgegeben und arbeitet schon seit Jahren wie eine Verrückte, um die hohen Arzt- und Medikamentenrechnungen ihrer Mutter zu bezahlen, ohne das Haus der Familie zu verlieren. Alles hängt an ihr.
Doch auf Drängen ihrer besten Freundin, die bald die Stadt fürs College verlässt, gibt Mallory nach und tut bei einem Wohltätigkeitsturnier das, was sie eigentlich, seit ihr Vater die Familie verlassen hatte, nie wieder tun wollte: sie spielt Schach. Und gewinnt. Gegen den amtierenden Weltmeister und Nummer eins, Nolan Sawyer – Wunderkind des Sports und Rockstar der Szene. Er hat das Spiel quasi im Alleingang „sexy“ und „interessant“ gemacht. Anstatt jedoch wütend über diese Niederlage zu sein, will Nolan nur eins: noch einmal gegen Mallory spielen!
Ich bin ja bekennender Fan von Ali Hazelwood, allerdings muss ich zugeben, dass ich mit diesem Buch und vor allem mit seiner Protagonistin meine Probleme hatte.
Mallory hat viel durchgemacht, keine Frage. Seit Jahren arbeitet sie wie eine Verrückte, um ihre Familie über Wasser zu halten, weil ihre Mutter es nicht kann und ihr Vater die Familie vor Jahren verließ. Ihre jüngeren Schwestern wissen das allerdings überhaupt nicht zu schätzen und machen es ihr zusätzlich schwer. Doch auch Mallory ist gut darin, es sich selbst schwerer zu machen.
Durch das Turnier und ihren Sieg öffnet sich eine Tür in eine Welt, der Mallory den Rücken gekehrt hatte. Sie bekommt das Angebot ein Stipendium zu erhalten, sie bekäme Geld dafür mehr über Schach zu lernen, Turniere zu spielen und vielleicht irgendwann bei den ganz Großen mitzuspielen. Doch Mallory will nicht mehr Schach spielen. Sie verteufelt das Spiel geradezu, obwohl es einst ihr Lebensinhalt war.
Mir war Mal zu verbissen und fanatisch in ihrem Bestreben, Schach den Rücken zu kehren und Nolan von sich zu stoßen. Ich kann verstehen, dass sie ihre Vergangenheit geprägt hat, aber sie hat das immer und immer und immer wieder aufgewärmt und reagierte extrem zornig, wenn jemand sie auf ihr Verhalten ansprach. Sie konnte mit Kritik gar nicht umgehen. Sie gefiel sich in ihrer Rolle als Märtyrerin und das ging mir leider ziemlich auf die Nerven. Zudem kam es mir vor, als hielte sie ihre Familie für blind und taub.
Ihre Schwester Sabrina fand ich ganz furchtbar verzogen. Die Erklärung, die da am Ende geliefert wurde, reichte mir nicht. Wäre es nur darum gegangen, hätte sie sich auch gegenteilig verhalten können, um ihr Ziel zu erreichen und hätte es so nicht allen noch schwerer gemacht.
Nolan war mein absoluter Liebling in diesem Buch. Ich hätte gern ab und an ein Kapitel aus seiner Sicht gelesen. Ich fand ihn so süß und es war so schön, wie er aufblühte, wann immer ihm eine Herausforderung geboten wurde.
Schach spielt hier eine große Rolle. Es wird mit vielen Fachwörtern um sich geworfen, die ich zum Glück kenne – mein Vater spielt für sein Leben gern Schach im Verein, allerdings nicht auf dem Level.
Ich fand es echt interessant, mehr über die Welt und vor allem Frauen in der Schachwelt zu erfahren, obwohl mich da teilweise einiges echt wütend gemacht hat.
Fazit: Ich fand das Buch, vor allem durch die Einblicke in die Schachwelt sehr interessant. Schach ist jetzt nicht wirklich ein Sport, der in aller Munde ist. Besonders gut gefiel mir, wie die Rolle der Frauen in dieser Welt dargestellt wurde. Das machte allerdings stellenweise auch sehr wütend.
Die Handlung war in weiten Teilen vorhersehbar. Das hat mich jetzt aber nicht sonderlich gestört.
Was mich viel mehr gestört hat, war Mallory. Mich hat sie leider mit ihrer Art immer wieder ordentlich Nerven gekostet. Mir war Mal einfach zu märtyrerisch eingestellt und es gab Momente, in denen ich sie auch nicht mochte. Mein Liebling in diesem Buch war definitiv Nolan.
Leider war dieses Buch nicht mein Lieblingsbuch von Ali Hazelwood. Ich fand es nicht furchtbar schlecht, aber ich hatte einfach meine Probleme mit der Protagonistin. Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.