Zwei Dinge haben mich etwas gestört, aber ich fand es wirklich gut
Autor/in: Christina Matesic
Titel: TRUST ME - Miller & Stella
Verlag: -
Herkunft des Buches: Rezensionsexemplar
Format: eBook
ISBN: -
Seiten: 659
Veröffentlichungsdatum: 13.04.2023
Preis: 2,99€ (eBook) (KU)
Klappentext:
Wenn zwei Welten kollidieren, gehen entweder beide unter oder es entsteht etwas Wundervolles ...
MILLER
„Du bist besonders. Deshalb will ich es richtig machen. Ich will dich nach traditioneller Manier erobern und dir beweisen, dass du mir bedingungslos vertrauen kannst.“
Als Lead-Gitarrist der berühmten Rockband Smokey Eyes kann ich mir jede Nacht die schönsten Frauen ins Bett holen. Doch mein ausschweifender Lebensstil und der Erfolg können die Leere in mir nicht füllen.
Eines Tages stehe ich völlig unverhofft auf dem Highway einer abgemagerten Frau gegenüber, die Spuren von Gewalt an ihrem Körper trägt. Sofort ist mein Beschützerinstinkt geweckt und ich kann an nichts anderes mehr denken, als ihr und ihrem Sohn zu helfen. Je mehr Zeit ich mit Stella verbringe, desto mehr fühle ich mich zu ihr hingezogen.
Jeder Mann wäre besser für sie geeignet als ich. Ich sollte mich von ihr fernhalten, aber es ist zu spät. Sie ist mir bereits viel zu sehr unter die Haut gegangen, als dass ich sie aufgeben könnte.
STELLA
„In meinem Leben passiert immer Schlimmes. Das einzig Gute, das mir passiert ist, ist Fletcher.“
„Du vergisst mich. Dass wir uns begegnet sind, war auch etwas Gutes.“
Was kann schlimmer sein, als nass bis auf die Haut einem Rockstar auf dem Highway gegenüberzustehen? - Nicht zu wissen, dass es sich bei dem durchtrainierten, mit Tattoos übersätem Kerl um einen handelt.
Das klingt wahrscheinlich für viele übertrieben. Wer möchte nicht einem Star begegnen, der an einem ausgeprägten Helfersyndrom leidet?
Ich sollte glücklich und dankbar sein.
In meinem Fall ist es jedoch eine Katastrophe, denn ich bin mit meinem Sohn auf der Flucht. Mit Miller Sinclair gesehen und womöglich abgelichtet zu werden, wäre das Worst-Case-Szenario.
Doch dieser hartnäckige Kerl lässt sich nicht abschütteln. Seine immer intensiver werdenden Blicke machen mich nervös und seine Berührungen sollten sich nicht so gut anfühlen. Ich sollte Fletcher schnappen und erneut weglaufen, aber das kann ich meinem Sohn nicht antun. Er hat einen neuen Freund gefunden und ich vielleicht die Familie, die ich nie hatte ...
Rezension
Triggerwarnung: Im Buch kommen heftig triggernde Themen vor, bitte beachtet die Triggerwarnung der Autorin!
Stella hat alles auf eine Karte gesetzt und ist jetzt mit ihrem Sohn auf der Flucht. Sie betet, dass sie sich umsonst Sorgen macht, und Jason sie nicht verfolgen wird, doch wenn er es tut und sie tatsächlich findet, weiß sie, dass er sie beide umbringen wird.
Als ihr Auto mitten auf dem Highway im strömenden Regen den Geist aufgibt, kommt ihr Miller zu Hilfe und erweist sich als äußerst aufdringlicher guter Samariter. Stella ahnt nicht, dass sie es mit einem echten Rockstar zu tun hat. Miller möchte ihr unbedingt helfen, nicht nur, weil sie diese Hilfe dringend braucht, sondern auch, weil er sich in ihrer Nähe zum ersten Mal seit langem wieder gut fühlt. Aber eine Frau auf der Flucht und ein Rockstar? Kann das gutgehen?
Stella hat die Hölle überlebt. Ihre Schilderungen über ihr Leben mit ihrem gewalttätigen Mann lassen es einem oft genug übel werden. Ihre Angst und Panik wird toll rübergebracht, auch während der Flucht. Sie wird von Albträumen geplagt und versucht das alles vor ihrem Sohn zu verstecken, der nur zu gut weiß, wie schlecht es ihr geht.
Miller ist ein erfolgreicher Rockstar, aber den Versuchungen dieses Lebens hat er schon zu oft nachgegeben. Er weiß, dass sein Alkohol- und Drogenkonsum besorgniserregende Ausmaße angenommen hat, meint aber, dass er das allein hinkriegt. Er stürzt sich geradezu auf das Projekt „Stella“ und tut alles, um ihr zu helfen. Das lenkt ihn von seinem Bedürfnis nach Alkohol und Drogen ab – nicht völlig, aber doch recht gut.
Stella weiß nicht, was sie von Miller halten soll. Er ist nervig und übergriffig mit seiner Art ihr helfen zu wollen, aber gleichzeitig ist er auch ein sehr gut aussehender Mann und allein, dass ihr das auffällt bedeutet für sie eine Menge, denn eigentlich hatte sie mit dem Thema Männer längst abgeschlossen. Gleichzeitig macht ihr seine Berühmtheit Angst. Was wenn sie ein Paparazzo zusammen sieht und fotografiert?
Das Buch ging sehr einfühlsam auf Stella, ihre Vergangenheit und ihr Trauma ein. Die Ängste und Albträume, die sie nicht los wird, die Sorgen ihre und die Zukunft ihres Sohnes betreffend und die Panik davor, dass ihr Mann sie vielleicht finden könnte. Dazu kommt aber auch der Wunsch, sich etwas Neues aufzubauen, auf eigenen Beinen zu stehen. Und irgendwann auch der Gedanke daran, eventuell doch wieder einen Mann an sich heranzulassen. Vielleicht.
Miller fühlt sich direkt zu Stella hingezogen. Er sieht sie einerseits als Opfer, jemand dem er helfen will, aber auch als faszinierende Frau. Er sieht beide Seiten und will unbedingt Teil ihres Lebens sein. Zudem mag er ihren Sohn sehr und könnte sich durchaus ein Leben mit den beiden vorstellen. Doch um das möglich zu machen, müsste er erst einmal all seine Probleme in den Griff bekommen und das sind sehr viele.
Fazit: Das Buch gefiel mir gut. Zwischendrin hatte es in Richtung der Mitte für mich ein paar Längen, aber dafür war der Anfang richtig gut. Ich fand es allgemein toll, wie mit Stellas Gefühlslage umgegangen wurde. Das war sehr einfühlsam und man konnte das alles gut nachfühlen.
Ein Thema kam mir persönlich zu oft vor. Es passt zur Geschichte, aber mir war es einfach zu oft.
Gegen Ende wurde es richtig, richtig spannend und das Ende passte perfekt zur Geschichte.
Mir hat das Buch gut gefallen und bekommt von mir 4 Sterne.