Noch besser als Band 1
Autor/in: Regine Abel
Titel: Der Albtraum
Original Titel: The Nightmare
Übersetzer/in: -
Reihe: Nebelwandler
Band Nummer: 2
Reihe abgeschlossen: ja
Verlag: -
Herkunft des Buches: Kindle Unlimited
Format: eBook
ISBN: -
Seiten: 204
Veröffentlichungsdatum: 16.06.2021
Preis: 4,99€ (eBook) (KU)
Klappentext:
Wenn aus Albträumen Wünsche werden!
Zweck meines Daseins ist die Frau auf der anderen Seite des Nebels, Naima.
Albtraum, Psychopath und die Summe ihrer Ängste – das alles bin ich und doch so viel mehr.
Ihr in der Traumwelt zu begegnen, genügt mir nicht mehr.
Nun werde ich sie mir holen und zu der meinen machen, für immer.
Natürlich fürchte ich die Monster aus dem Nebel.
Albträume sind nämlich schrecklich und ich versuche, die meinen zu vergessen.
Ihm persönlich zu begegnen, ängstigt mich zu Tode und doch scheint er die einzige Hoffnung zu sein.
Mir einzugestehen, dass er so viel mehr als ein Biest ist, hebt meine Welt aus den Angeln.
Aber Zain ist mein Monster, meine dunkle Begierde und ich werde ihn nicht gehen lassen!
Rezension
Achtung: Band 2 einer Reihe, unabhängig lesbar, aber ich rate dazu, nach der Reihe zu lesen.
Auf der ganzen Welt wechseln immer mehr Albträume aus dem Nebel hinüber in unsere Welt. Sie stellen aktuell die größte Bedrohung für die Menschheit dar. Doch Menschen sind gegen sie chancenlos. Das bringt die geheime Regierungsbehörde, die sich um alles rund um den Nebel kümmert, dazu, einen radikaleren Weg einzuschlagen, der entweder die Welt rettet, oder die Menschen endgültig vernichten wird.
Naima hat keine Ahnung, was die Regierung von ihr will und als sie es erfährt, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg. Sie soll ihren Albtraum, Zain, dazu bringen für die Menschen und gegen andere Albträume zu kämpfen. Doch Zain ist ein Psychopath, der nur eins will: Naima und das ganz für sich allein.
Der Anfang ist etwas zäh. Man hat keine Ahnung, worum es eigentlich geht. Es ist verwirrend und unübersichtlich, bis Zain das erste Mal auftaucht – und was für einen Auftritt er hinlegt! Zain zeigt sich direkt zu Beginn als sehr besitzergreifend Naima gegenüber. Er will all ihre Aufmerksamkeit für sich, all ihre Zeit. Ihr Leben soll sich nur noch um ihn drehen, so wie sich seins nur um sie dreht. Er ist ihr Albtraum. Sie hat ihn so gemacht, wie er ist. Er verkörpert ihre dunkelsten Sehnsüchte, ihre geheimsten Begierden. Und jetzt, wo er sie endlich wieder hat, sie sich seiner wieder bewusst ist, wird er sie nicht mehr gehen lassen.
Naima hat ihr Leben einer Sache gewidmet: Dem Nebel. Sie ist Therapeutin geworden, um denen zu helfen, die wie sie zu Opfern von sogenannten Nebelverbrechen geworden sind. Sie hat damals nur dank Zains Eingreifen überlebt. Doch das, was die Regierung jetzt von ihr verlangt, ihr Leben an Zains zu binden, an einen Psychopathen, der sich jederzeit gegen sie wenden könnte – Naima weiß, dass sie keine Wahl hat, aber Angst hat sie trotzdem. Vor allem, weil sie tief drin noch etwas ganz anderes spürt als Angst.
Mit Zain ist das so eine Sache. Manchmal ist er kaum zu ertragen und man möchte ihm sonst wohin treten. Dann aber ist er wieder irgendwie süß und in seiner sozialen Unbeholfenheit fast niedlich. Ja, er ist ein Psychopath, alle anderen, außer Naima, gehen ihm am Hintern vorbei und er hätte große Lust den einen oder anderen abzuschlachten, aber was er vor allem will, ist Naima, ganz für sich allein. Diese Besessenheit ist es, die ihn nahbarer macht und zu einigen witzigen Szenen führt. Es ist nicht leicht für Zain. Einiges, was er immer für wahr hielt, stellt sich als anders heraus als er dachte und er muss einen ziemlichen Lernprozess hinlegen. Versagen kommt nicht infrage, denn sein Gegner könnte es jederzeit auf Naima abgesehen haben.
Fazit: Ich fand Band 2 trotz des zähen Anfangs noch besser als Band 1. Man muss sich am Anfang durchkämpfen und darf nicht aufgeben, egal, wie verwirrend es wird. Es lohnt sich wirklich. Zain ist ein Charakter, der ständig für Wechselbäder sorgt. Manchmal will man ihm in den Hintern treten oder ihn eine Treppe runterschupsen, dann wieder muss man über seine soziale Unbeholfenheit lachen und ihn einfach mögen. Naima ging mir stellenweise etwas auf die Nerven mit den vielen Wiederholungen ihrer Zweifel, aber ansonsten mochte ich sie auch sehr.
Das Buch war interessant und spannend und bekommt von mir trotz der immer wieder vorhanden Fehler 4 Sterne.