Für mich manchmal etwas zu dick aufgetragen, aber ein sehr interessantes Buch
Autor: April G. Dark
Titel: The Dreams they stole
Verlag: Independently published
Herkunft des Buches: gekauft
Format: Taschenbuch
ISBN: 9781089368847
Seiten: 362
Veröffentlichungsdatum: 05.12.2019
Preis: 12,70€
Klappentext:
Sie haben meine Träume gestohlen.
Alles, was ich wollte, war Rache.
Doch dann fand ich dich.
Taylor Grandfields Leben könnte perfekt sein. Er ist klug, sieht gut aus und ist unerhört reich. All das ist ihm jedoch nicht wichtig. Das Einzige, wonach er seit jener Nacht vor acht Jahren strebt, ist Rache. Denn das, was sein Bruder getan hat, kann Taylor einfach nicht vergessen. Doch als er die Frau endlich findet, für deren Gerechtigkeit er kämpfen will, verändert sich alles. Denn sie ist mehr als nur das Opfer, welches er jahrelang gesucht hat. Sie ist alles für ihn.
Rezension
Triggerwarnung: sexuell motivierter Übergriff!
Seit 8 Jahren sucht Taylor die Frau, der von seinem Bruder und seinem Vater großes Unrecht getan wurde. Jetzt, endlich, hat er sie gefunden: Kayla. Doch bald muss Taylor erkennen, dass er eben doch nicht alles über diese Nacht weiß, denn Kayla ist Sunny, das Mädchen, das er in jener Nacht kennengelernt und in das er sich Hals über Kopf verliebt hat, obwohl sie einfach verschwunden ist und er sie seitdem nie wieder gesehen hat. Für ihn war es immer nur Sunny. Doch jetzt muss er damit klar kommen, dass Kayla und Sunny ein- und dieselbe Person sind und dass ihr Leben noch viel mehr aus den Fugen geraten ist, als er es befürchtet hatte. Taylor brennt für Rache, er will Gerechtigkeit für Kayla, aber was will sie?
Dieses Buch ist nicht einfach in wenigen Worten zu beschreiben. Einerseits ist es sehr langsam im Handlungsverlauf, es gibt nur wenige Stellen, in denen sich die Ereignisse überschlagen und richtig viel Tempo an den Tag gelegt wird, aber das passt auch zum Thema.
Es geht um zwei Menschen, die einiges durchgemacht haben. Es geht um Taylor, der nur Rache will für Kayla. Er kennt sie nicht – zumindest denkt er das – er hat nur ein Gespräch mitbekommen und dadurch erfahren, dass sein Bruder ein Monster ist und sein Vater nicht viel besser. Sie haben Kayla Unrecht getan und Taylor kann damit nicht leben und das, bevor er weiß, dass Kayla und Sunny dieselbe Person sind, diese Erkenntnis macht es für ihn noch unendlich viel schlimmer.
Taylor hasst seine Familie seit diesem Tag. Er hat sich immer schon schwergetan mit ihrem Reichtum und ihrer Art, aber diese Nacht hat ihm klargemacht, dass sie „böse“ sind. Er will mit Kaylas Hilfe seine Familie begraben. Doch er fragt sich nicht ein einziges Mal, was Kayla eigentlich will.
Kaylas Leben wurde in dieser Nacht vor 8 Jahren zerstört. Sie hat alles verloren und seitdem geht es nur noch abwärts. Sie pflegt ihre an Depressionen erkrankte Mutter, musste ihre Träume begraben und vor allem ihren größten Traum. Es scheint einfach kein Ende zu nehmen, bis Taylor in ihr Leben tritt und alles durcheinanderwirbelt. Sie hat keine Ahnung wer er ist, sie hat den Namen des Jungen von damals vergessen, Ty, der den Abend zum schönsten in ihrem Leben gemacht hat, bevor er zu einem Albtraum wurde.
Eigentlich gibt es vier Protagonisten: Taylor und Kayla und Ty und Sunny. Man erlebt in Rückblenden, wie sich die beiden damals kennengelernt haben und das ist einfach zuckersüß und dann sieht man, wer sie heute sind und erkennt, dass diese Nacht zwei Leben ruiniert hat. Sie sind beide daran zerbrochen. Die Frage ist nur: können sie sich wieder zusammensetzen?
Fazit: In manchen Punkten fand ich die Geschichte etwas zu dick aufgetragen, aber insgesamt hat sie mir durchaus gefallen. Ich fand die Tragik des Ganzen toll ausgearbeitet. Man hatte Mitgefühl mit beiden Protagonisten und fand es schrecklich, was passiert ist. Man merkt, dass beide daran zerbrochen sind und ihr Leben unwiderruflich eine andere Richtung eingeschlagen hat. Die Frage ist einfach, ob sie es schaffen einander und sich selbst wieder zusammenzusetzen.
Das Buch ist etwas mehr als die Hälfte sehr ruhig angelegt. Das passt meiner Meinung nach aber auch sehr gut. Erst kurz vor Schluss kommt richtig Tempo und es wird auch sehr spannend. Insgesamt fand ich es sehr gut, dass man gemerkt hat, dass die Protagonisten ihren einen Kopf haben. Sie driften nicht ins Klischee ab und handeln nicht immer so, wie man es erwarten würde.
Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.