Dürfen Buchblogger Bücher abbrechen?
Ich wurde heute in einem Kommentar auf Bookstagram ziemlich heftig angegriffen dafür, dass ich eine Abbruch-Rezension geschrieben habe. Die Verlegerin des Buches fand, ich habe nicht das Recht dazu, das Buch zu bewerten, da ich es ja nicht gelesen habe.
Wie steht ihr dazu? Haben Buchblogger das Recht Bücher abzubrechen und darüber zu berichten?
Egal, ob man ein Buch als Rezensionsexemplar erhalten, oder wie in diesem konkreten Fall, es gekauft oder über einen Leihdienst, wie Kindle Unlimited bezogen hat, ich bin der Meinung, Buchblogger haben das Recht ihre Meinung zu sagen und ja, auch Bücher abzubrechen.
Natürlich macht es einen Unterschied, ob man ein Buch nach einer Seite, oder 20 oder 100 oder sogar noch mehr abbricht. Ich persönlich versuche immer Bücher zu Ende zu lesen, mehr als einmal kam es nämlich vor, dass mich ein Buch am Ende noch sehr positiv überrascht hat. Aber es gibt Bücher, die kann man beim besten Willen nicht beenden. Bei mir kommt das äußerst selten vor, aber es kommt eben auch vor.
Wenn ich mich zu einem Buch äußere, dann gebe ich immer meine Meinung, meine Eindrücke wieder. Wie ich die Handlung empfunden habe, wie ich mich beim Lesen gefühlt habe. Ich kann verstehen, dass das für Autoren, Verleger und Verlage nicht leicht ist, zu lesen, dass jemandem „ihr“ Buch nicht gefallen hat, aber es kommt vor.
Ich bin aber der Meinung, dass ich auch als Buchbloggerin das Recht habe, mich entsprechend zu äußern, solange ich nicht verletzend werde oder persönlich. Solange ich begründe, warum ich das Buch abbreche.
Ich schreibe diesen Beitrag nicht, um die Meinungsverschiedenheit bezogen auf dieses eine Buch auf die nächste Ebene zu katapultieren, sondern, weil es mich ehrlich gesagt ziemlich geschockt hat, in der Art angefeindet zu werden. Ich denke dabei an andere Buchblogger, die das vielleicht lesen und sich im Anschluss nicht mehr trauen, sich entsprechend zu äußern, wenn sie ein Buch abbrechen.
Es kommt immer wieder mal vor, dass Autoren ihre Bücher falsch verstanden fühlen und meine Rezensionen daher als „ungerecht“ empfinden, aber derartig angegriffen wurde ich selten. Ich möchte aber vor allem auf eine Sache hinaus: Seit dieser Kommentar online ging, habe ich nicht massenweise Abonnenten verloren. Es kam zu keiner Hexenjagd und ich wurde auch nicht aus der Bookstagram-Welt hinausgeworfen. Ihr habt jedes Recht eure Meinung zu sagen, lasst euch bitte nicht von vereinzelten Kommentaren davon abbringen.
Ich sage, Blogger haben jedes Recht ein Buch abzubrechen und darüber zu schreiben, solange sie nicht persönlich oder verletzend (ausfallend) werden. Meinungen sind verschieden und wie es in dem Kommentar schon hieß, es herrscht Meinungsfreiheit und die sollte man auch Buchbloggern zugestehen, vor allem dann, wenn es sich um Bücher handelt, die ihnen nicht als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt wurden, aber selbst dann. Es geht darum die eigene Meinung zu sagen und Bücher zu zeigen. Auch eine negative Rezension kann andere neugierig auf ein Buch machen.
Was denkt ihr?