Manches fand ich mega, anderes nicht ganz so sehr
Autor/in: Shelby Van Pelt
Titel: Das Glück hat acht Arme
Original Titel: Remarkably Bright Creatures
Übersetzer/in: Andrea Fischer
Verlag: Fischer Krüger
Herkunft des Buches: Rezensionsexemplar / LovelyBooks Buchverlosung
Format: Gebundene Ausgabe
ISBN: 9783810530820
Seiten: 464
Veröffentlichungsdatum: 28.09.2022
Preis: 22,00€ (Print)
16,99€ (eBook)
Klappentext:
Seit Tova Sullivan Witwe ist, putzt sie im Sowell Bay Aquarium. Ihr fällt auf, wie Marcellus, ein neugieriger, frecher Riesenoktopus, sie aus seinem Aquarium anschaut. Marcellus ist enorm klug, aber für Menschen würde er keinen Tentakel rühren – bis er sich mit Tova anfreundet. Ihm erzählt sie von ihrem Sohn, der vor Jahrzehnten verschwand. Schlau, wie er ist, erkennt Marcellus ein Geheimnis, von dem Tova nichts ahnt. Jetzt hat er alle acht Arme voll zu tun, um die Wahrheit für Tova ans Licht zu bringen – bevor es zu spät ist.
Ein wunderbar heiterer Roman über die unwahrscheinliche Freundschaft zu einem Oktopus, der Fremde zu einer Familie zusammenführt.
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Link zur Verlagsseite: Das Glück hat acht Arme beim Fischer Verlag
Rezension
Marcellus ist ein Oktopus, aber er ist viel schlauer, als ihm die Menschen zutrauen. Er lebt schon fast sein ganzes Leben in Gefangenschaft, nachdem ihm in seiner Jugend ein Missgeschick passiert ist, weswegen ihn die Menschen "gerettet" haben. Ja, es war ja nett, dass sie ihm geholfen haben, aber sie hätten ihn nicht zu lebenslänglicher Haft in einem langweiligen Aquarium verdonnern müssen, oder wenn, dann doch bitte mit abwechslungsreicherer Kost! So muss Marcellus selbst dafür sorgen, dass es ab und an mal was Leckeres gibt. Auf einem seiner Ausflüge geht es ihm allerdings fast an den Kragen, wäre da nicht die nette ältere Reinigungskraft Tova, die ihm das Leben rettet. Daraufhin freunden sie sich auf ihre Art an. Tova, weil sie ein Mensch ist und deswegen einfach keinen Durchblick hat, ahnt nicht, dass ihre Leben schon viel länger miteinander verknüpft sind.
Marcellus ist einfach eine Wucht. Er ist der coolste Oktopus aller Zeiten! Ich habe die Kapitel aus seiner Sicht echt geliebt! Er ist witzig, hat ab und an wirklich knochentrockene Kommentare drauf und den absoluten Durchblick. Die Menschen trauen ihm viel zu wenig zu und das nutzt er aus. Ihm ist einfach langweilig. Aber mit Tova verbindet ihn bald eine etwas eigenartige Freundschaft, aber definitiv eine Freundschaft.
Tova arbeitet als Reinigungskraft im Aquarium. Ihr schenkt die Arbeit inneren Frieden. Sie hat in ihrem langen Leben viel durchgemacht und viel verloren, allen voran ihren erst 18-jährigen Sohn, dessen Leiche nie gefunden wurde. Die Polizei behauptete damals, es sei Selbstmord gewesen, aber Tova glaubt das bis heute nicht.
Unabsichtlich setzt Marcellus einige Dinge in Gang und sorgt – um die Ecke herum – dafür, dass sich einiges verändert. Wobei er der Einzige ist, der den Durchblick hat, dummerweise kann er aber nicht sprechen und den Menschen das einfach erzählen, sondern muss auf seine Weise dafür sorgen, dass sie irgendwie dahinterkommen. Alles andere als leicht.
Die Kapitel aus Tovas Sicht mochte ich nach denen aus Marcellus Sicht am liebsten. Aber auch die waren manchmal etwas arg schwermütig. Am schlimmsten fand ich aber die aus Camerons Sicht. Er ist so voller Wut auf alles und jeden und findet, die Welt schuldet ihm was. Er baut ständig Mist, aber nie ist das seine Schuld.
Fazit: Ich fand das Buch einerseits wirklich mega, andererseits hatte ich aber auch meine Probleme. Marcellus, was er alles macht und anstellt und wie alles zusammenhängt fand ich so mega toll. Ich habe ihn wirklich geliebt und die Kapitel aus seiner Sicht waren die coolsten. Tova war mir auch sehr sympathisch, obwohl ihre Kapitel manchmal etwas deprimierend waren. Richtig Probleme hatte ich aber mit Cameron. Ich kam einfach mit seiner Art nicht wirklich klar. Er baut dauernd Mist, aber nie ist das seine Schuld.
Das Buch pendelte für mich immer zwischen den coolen, witzigen und unglaublichen Momenten mit Marcellus und den eher düsteren, schwermütigen mit Tova und Cameron, wobei Tova noch sympathischer war.
Die Auflösung fand ich dafür wieder mega, genauso wie das Ende. Insgesamt bekommt das Buch von mir 4 Sterne.