Für mich leider extrem frustrierend und deprimierend
Autor/in: Amy Harmon
Titel: All the Songs of my Soul
Original Titel: The Song of David
Übersetzer/in: Corinna Wieja
Reihe: Laws of Love
Band Nummer: 2
Reihe abgeschlossen: nein
Verlag: LYX
Herkunft des Buches: gekauft
Format: Softcover
ISBN: 9783736316683
Seiten: 384
Veröffentlichungsdatum: 25.02.2022 (Neuauflage)
Preis: 12,90€ (Print)
9,99€ (eBook)
Klappentext:
"Ein Lied kann man nicht sehen. Man spürt es, man hört es, man bewegt sich dazu. Wenn du bei mir bist, habe ich das Gefühl, mit einem David zusammen zu sein, von dem sonst niemand etwas ahnt. Das ist das David-Lied, das niemand außer mir hören kann."
Nichts an Millie Anderson ist gewöhnlich - das weiß David Taggert in dem Moment, als er sie zum ersten Mal in seiner Bar erblickt. Wenn die blinde junge Frau tanzt, sieht sie aus wie ein Engel, und als die beiden ins Gespräch kommen, ist es, als könne sie direkt in seine Seele "blicken". Bislang hat sich Tagg stets nur im Ring lebendig gefühlt. Mit Millie ist auf einmal alles neu und aufregend. Überwältigend und schön. Doch dann steht Tagg plötzlich vor einer Entscheidung, die nicht nur sein, sondern auch Millies Leben für immer zerstören könnte ...
Link zur Verlagsseite: All the Songs of my Soul beim Bastei Lübbe Verlag
Rezension
Achtung: Band 2 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es gibt einige Bezüge auf Band 1, ich würde raten, nach der Reihe zu lesen!
Tagg ist ein sehr widersprüchlicher Mensch. Als Teenager wollte er nichts so sehr, wie sterben, heute lebt er sein Leben in vollen Zügen. Er baut sich sein eigenes kleines Imperium auf und will der beste MMA-Kämpfer werden. Als er Amelie kennenlernt, stellt sie seine Welt auf den Kopf.
Amelie ist blind, seit sie 13 Jahre alt war. Sie kümmert sich allein um ihren autistischen Bruder Henry und kommt gut zurecht. Jetzt endlich lebt sie ihren Traum zu tanzen – auf die einzige Art, auf die sie es noch tun kann: als Pole-Tänzerin. Allerdings ist Amelie keine Stripperin. Ihr war nicht klar, dass sie in ihrem Leben etwas vermisst, bis sie Tagg begegnet.
Ich muss vorneweg schicken, dass mir das Buch leider überhaupt nicht gefallen hat. Ich habe drei Tage daran gesessen – und wer mich kennt weiß, wie ungewöhnlich das ist. Es hat mich einfach null gepackt und war für mich viel zu vorhersehbar. Zudem empfand ich es als extrem deprimierend, die Charaktere immer wieder als undurchsichtig und das offene Ende hat mich nur noch frustriert.
Ich meine, ihr kennt das bestimmt, wenn man ein Buch liest, das einem nicht besonders gefällt und man die ganze Zeit darauf hofft, dass das Ende vielleicht so gut ist, dass es einen dafür belohnt oder entschädigt, sich durchgebissen zu haben. Hier war das Ende für mich eher eine herausgestreckte Zunge und ein „Ätsch!“.
Es gibt einige Gründe, warum mir das Buch nicht gefallen hat. Der erste ist der Aufbau des Buches. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Moses, Taggs bestem Freund und Protagonist von Band 1 und Tagg erzählt, Tagg erzählt aber als Sprachaufnahme auf Kassetten. Das allein hat mich ehrlich gesagt schon enttäuscht. Ich meine das Buch beginnt, man erfährt, dass Millie, wie alle nun Amelie nennen, Moses angerufen hat, weil Tagg verschwunden ist. Und dann hat er „nur“ diese Kassetten hinterlassen und erzählt die gesamte Geschichte von Tagg und Amelie darüber. Unterbrochen immer wieder von Ergänzungen, die Amelie Moses erzählt und dessen Gedanken und Kommentaren. Alle machen sich schreckliche Sorgen um Tagg und der bleibt abgetaucht bis auf die Kassetten. Das allein hat mich schon tierisch wütend gemacht.
Ein weiterer Grund hängt indirekt mit den Kassetten zusammen: Über dem gesamten Buch hängt diese Melancholie, die ich als extrem deprimierend empfunden habe. Ich konnte mich stellenweise kaum motivieren auch nur eine weitere Seite zu lesen, so schwer empfand ich die Stimmung.
Zudem hatte ich auch meine Probleme mit Tagg und Amelie. Ihr Verhalten ergab für mich oft keinen Sinn. Ich habe nicht verstanden, warum sie so agieren, wie sie es getan haben und einiges kam für mich dann sehr abrupt.
Ich wusste von Anfang an, worum es ging. Es war so glasklar, dass mir auch das irgendwie den Spaß am Lesen verdorben hat. Anstatt eine Geschichte zu genießen, die mit Musik zu tun hat – sagt zumindest der Titel, in Wirklichkeit spielt Musik eher eine untergeordnete Rolle – und von einer blinden Tänzerin handelt, bekam ich ein deprimierendes Buch, das ich komplett vorhergesehen habe und das sich für mich mehr nach Arbeit als nach Vergnügen angefühlt hat.
Fazit: Das Buch war für mich leider ein Flop des Jahres. Ich kann es nicht freundlicher ausdrücken. Mich hat das Buch unbeschreiblich deprimiert. Es hat sich für mich gezogen wie Kaugummi.
Ich muss dazu sagen, dass ich von Anfang an mit dem Aufbau des Buches massive Probleme hatte. Dass Tagg alles auf Kassetten erzählt und sein bester Freund der Gegenpart ist und nicht die Protagonistin, das war einfach nicht meins. Abgesehen davon konnte ich alles viel zu früh erraten und das hat mir auch zu einem großen Teil den Lesespaß genommen.
Dazu kam dann noch, dass ich das Verhalten der Protagonisten oft nicht nachvollziehen konnte, plus noch einige Klischees, vor allem kurz vor Schluss.
Ich habe durchgehalten, obwohl ich mich teilweise kaum motivieren konnte auch nur eine weitere Seite zu lesen, weil ich gehofft habe, das Ende würde mich versöhnen, hat es aber nicht – im Gegenteil. Es war ein offenes Ende mit riesigem unbestimmten Zeitsprung und ich war ganz kurz davor, das Buch anzuschreien „dafür habe ich durchgehalten?!“.
Das Buch war einfach rundum nicht meins. Es tut mir echt leid, aber so war es. Es hat mich extrem frustriert und deprimiert und ich bin einfach nur froh, es beendet zu haben. Den dritten Band der Reihe werde ich absolut und definitiv nicht lesen. Von mir bekommt das Buch 0,5 Sterne.