Hi.

Herzlich Willkommen auf meinem Blog. Ich poste hier Rezensionen zu Büchern, die ich gelesen habe.

Ich hoffe sie gefallen euch und ihr könnt vielleicht neuen Lesestoff für euch entdecken!

Wie bringt man ein Buch als Selfpublisher(in) heraus? (Teil 1)

Wie bringt man ein Buch als Selfpublisher(in) heraus? (Teil 1)

Ein Buch zu veröffentlichen ist nicht leicht und erst einmal ziemlich einschüchternd. Da ist dieser riesige Berg an Arbeit und gerade beim ersten Buch, wirkt er unbezwingbar. Deswegen schreibe ich diesen Artikel, in der Hoffnung, dem ein oder anderen zu helfen.

 

Zuallererst möchte ich eine Sache klarstellen: du bist nicht allein. Wenn du auf Facebook mal nach Autorengruppen suchst, wirst du bald feststellen, dass es hunderte Menschen gibt, deren Köpfe ebenfalls voller Fragen sind und sich mehr als einmal überfordert fühlen.

 

Bevor dein Buch reif für eine Veröffentlichung ist, musst du dich entscheiden, welchen Weg du gehen willst. Möchtest du dein Buch bei einem Verlag unterbringen, oder als Selfpublisher veröffentlichen?

 

Wenn du bei einem Verlag unterkommen möchtest, muss ich dir gleich mal die Illusionen kaputt machen, die Chancen stehen nämlich nicht gut. Du wirst viele, viele Absagen kassieren, an dir zweifeln und vielleicht sogar verzweifeln. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass dein Buch schlecht ist. Niemand weiß, warum Verlage sich für oder gegen ein Buch entscheiden.

 

Der erste Schritt auf dem Weg zu einer Bewerbung ist die Recherche. Finde heraus, welche Verlage in deinem angepeilten Genre unterwegs sind und was sie von dir verlangen (Exposé, Leseprobe, etc.). 

 

ACHTUNG: weder das Einsenden deiner Unterlagen, noch die Veröffentlichung bei einem Verlag darf dich etwas kosten! Es gibt genug sogenannter Druckkostenzuschussverlage, die dir einen Vertrag anbieten, aber von dir verlangen, dich an den Kosten zu beteiligen. Die veranschlagten Preise variieren, dennoch gilt: Finger weg! Ein „richtiger“ Verlag verlangt von dir kein Geld!

Ich weiß, was sie einem da anbieten klingt verlockend, Buchmesse, Werbebudjet, etc. Aber das kriegst du alles auch alleine hin und vor allem deutlich günstiger, als bei denen. Du kannst ja mal recherchieren, was eine Signierstunde auf einer Buchmesse kostet – günstig ist es nicht, aber es sind auch keine 2000 Euro. Über den Selfpublisher Verband gibt es auch Möglichkeiten und über Print on Demand (PoD) Anbieter.

 

Hast du deine Liste potenzieller Verlage beisammen musst du dir überlegen, ob du den Weg über eine Agentur gehen möchtest, oder „allein“. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Entscheidest du dich für den Soloflug musst du nun dein Buch vorbereiten. Ich empfehle an diesem Punkt mehrere Testleser, damit du erste Meinungen zu deinem Manuskript bekommst, aber bitte keine Verwandten und Freude, such dir Leute über Social Media oder Gruppen. Je nachdem wie deren Feedback aussieht, solltest du dir überlegen aus eigener Tasche einen Lektor zu bezahlen, der dich unterstützt. 

 

WICHTIG: Jeder Verlag beauftragt im Veröffentlichungsprozess einen Lektor. Es geht hier nur darum, ob du deine Chancen durch ein „gebügeltes“ Buch erhöhen möchtest, oder nicht. Du musst nicht.

 

Ist dein Manuskript so weit fertig, musst du dein Exposé schreiben – auch hierbei unterstützen dich Lektoren, wenn du das möchtest. Das Exposé umfasst:

 

1.     Anschreiben

2.     Exposé

3.     Leseprobe

4.     Kurzvita

 

Die Reihenfolge kann von Verlag zu Verlag variieren.

 

Im Endeffekt geht es im Exposé darum, dem Verlag deine Geschichte schmackhaft zu machen, inklusive Figurenentwicklung, Spoiler und Konfliktauflösungen. Du zeigst, was dein Buch ausmacht, was es besonders macht, aber auch, dass du alles gut durchdacht hast.

 

Wie umfangreich die Leseprobe sein muss, gibt der jeweilige Verlag in der Regel vor.

 

Du kannst natürlich auch den Weg über eine Agentur gehen. Diesen Bereich spare ich hier allerdings aus – darüber könnte ich einen eigenen Beitrag schreiben. 

 

 

Entscheidest du dich fürs Selfpublishing musst du einiges beachten.

 

Als Selfpublisher, egal ob du es ganz allein machst, also auch den Vertrieb und alles allein oder mithilfe eines Distributors machst (Nova MD, z.B.), oder einen PoD-Anbieter nutzt, du bist für alles verantwortlich. Du musst dich um alles kümmern und wenn etwas schiefgeht, bist du auch selbst dafür verantwortlich das wieder hinzubiegen.

 

Bevor es darum geht, sich zu entscheiden, welchen PoD-Anbieter man nimmt, muss das Buch selbst fertig sein. 

Ich rate jedem eindringlich zu einem Lektorat und im Bestfall im Anschluss daran zu einem Korrektorat. Ich weiß, ich bin selbst Lektorin und da ist es ja klar, dass ich euch dazu rate – aber ganz ehrlich: wollt ihr Logikfehler in eurem Buch? Wollt ihr etliche Wiederholungen, oder ähnliches? Oder jede Menge Tipp- und Zeichensetzungsfehler? 

 

Wie ihr einen passenden Lektor für euer Buch findet, entscheidet ihr. Ihr könnt bei Social Media suchen, oder bei Google, oder beim Verband der freien Lektoren (VfLL), oder ihr schaut einfach, wer im Impressum von Selfpublisher-Büchern steht, die euch gefallen haben. Denn das ist auch so ein Punkt: Der Lektor gehört ins Impressum! Aber das Thema greife ich später ausführlich auf, versprochen.

 

Wichtig ist zu beachten, dass viele Lektoren auf Monate ausgebucht sind, also kümmert euch frühzeitig darum. Habt ihr einen gefunden, lasst ein Probelektorat durchführen, das ist in der Regel kostenlos. Dadurch seht ihr, wie der Lektor arbeitet und ob euch seine oder ihre Art zu lektorieren gefällt. Ist dem nicht so, sagt ihm das und lehnt das Angebot ab. Manche Lektoren berechnen in dem Fall eine kleine Gebühr für das Probelektorat, andere nicht.

Habt ihr letztlich euren Lektor gefunden müsst ihr Folgendes beachten:

 

1.     Es ist euer Buch, ihr habt das letzte Wort.

2.     Der Lektor macht Vorschläge, aber ihr müsst nicht alles annehmen, was euch vorgeschlagen wird.

3.     In der Regel hat ein Lektor Ahnung von seinem Job, also macht es durchaus Sinn, die Vorschläge ernsthaft zu erwägen.

4.     Wenn euer Lektor euch sagt, dass etwas unbedingt so und nicht anders zu sein hat und ihr das nicht versteht, fragt nach.

 

Ein Lektorat kann richtig harte Arbeit sein, für beide Parteien. Plant in jedem Fall genügend Zeit dafür ein!

 

Hat euer Buch das Lektorat überstanden, geht es im Bestfall zum Korrektorat – sprich die Rechtschreibung und Zeichensetzung wird korrigiert. Glaubt mir, es ist nötig. Man übersieht so oft eine Wortendung, das könnt ihr euch nicht vorstellen.

 

 

Ist das Korrektorat auch geschafft, steht der Buchsatz an. Aber – was ist das überhaupt?

 

Beim Buchsatz geht es darum euer Manuskript nach „Buch“ aussehen zu lassen. Euer Word-Dokument (oder Open Office, oder was auch immer) kann so wie es ist, nicht gedruckt werden. Ihr müsst es entsprechend formatieren, oder formatieren lassen.

 

Hinweis: wenn ihr nicht über einen PoD-Anbieter mit eBook-Inkludierung veröffentlichen wollt, also beides, Print und eBook selbst auf Plattformen hochladen und verkaufen wollt, müsst ihr beides extra formatieren! Oder formatieren lassen.

 

Entscheidet ihr euch dafür, den Buchsatz machen zu lassen, könnt ihr euch auch wieder vor Anbietern fast nicht retten. Wieder könnt ihr auf Social Media suchen, oder Google, oder im Impressum anderer Bücher. 

 

Ich habe, um euch die Unterschiede zwischen einem professionell gesetzten und einem nicht gesetzten Buch zu verdeutlichen, eine Anbieterin um Unterstützung gebeten, mit der ich selbst zusammenarbeite: Nina Hirschlehner, von nh-buchdesign.com.

 

Auf den folgenden Bildern seht ihr, worum es beim Buchsatz geht und was das für einen Unterschied ausmachen kann.

 

Zum Vergrößern bitte anklicken!

Wichtig ist vor allem, dass er nicht zu gedrungen wirkt. Das bedeutet, die Schrift sollte nicht zu klein und die Zeilenabstände nicht zu eng sein. Oben und unten sowie an den Seiten ist idealerweise genügend Platz. Man sollte sich als Leser nicht gleich erschlagen fühlen, wenn man zu lesen beginnt.

Zum Vergrößern bitte anklicken!



Bei der Wahl der Schrift ist eine mit Serifen zu bevorzugen, da diese besser leserlich ist. Dazu machen französische Anführungszeichen ein schönes Bild. Die Titelschrift kann man an die Coverschrift anpassen. Achtung hierbei bei den Lizenzen! Nicht jede Schrift darf kostenlos verwendet werden. 

Gut zu wissen: Der erste Absatz des Kapitels, ebenso die erste Zeile nach einer Leerzeile, wird nicht eingerückt. Ansonsten gibt es einen Einzug von 3pt. Die Seitenzahl beginnt erst mit dem Fließtext und immer auf der rechten Seite. Üblicherweise auf Seite 5 oder 7. Davor ist Platz für die Titelei (Schmutztitel, Widmung, Impressum, …).

 

Ein Profi kann euch auch Kapitelzierden einfügen, damit sind Bilder gemeint, die die Kapitelanfänge aufwerten. Aber Achtung: diese Bilder werden extra in Rechnung gestellt, weil da Lizenzen fällig werden.


Wenn ihr den Buchsatz selbst machen wollt, gibt es auch dafür jede Menge Hilfsmittel. Der Klassiker ist InDesign, nicht günstig, aber professionell. Es gibt dafür auch einen Kurs, den ich persönlich sehr hilfreich fand, ihr findet ihn hier.


Wenn ihr “nur” ein eBook herausbringen wollt und kein Print würde ich immer zu Vellum raten. Das Programm ist wirklich leicht zu bedienen und ich empfand es als sehr intuitiv. Allerdings funktioniert es nur mit MacOS.


Wenn ihr ein Print-Buch selbst setzen möchtet, könnt ihr das wie erwähnt in InDesign tun, oder in Affinity Publisher, Papyrus Autor oder auch nur in Word, je nachdem wo und wie ihr veröffentlichen wollt und wie hoch eure Ansprüche sind. Wenn ihr mit Kapitelzierden arbeiten wollt, rate ich dringend zu einem Profi-Programm wie InDesign oder Affinity Publisher.


Eine große Unsicherheit besteht immer hinsichtlich Schriftart und -größe. In jedem Fall rate ich zu einer Serifen-Schriftart. Das wären zum Beispiel Times New Roman, Cambria, Georgia, Garamond, etc. Wenn ihr euch unsicher seid, würde ich euch raten einen kurzen Absatz auszuwählen, zu kopieren und mit verschiedenen Schriftgraden zu experimentieren. Erstellt eine Tabelle mit mehreren Spalten. Jede Spalte steht für eine Schriftgröße, jede Zeile für eine Schriftart. Ihr könnt auch mit den Größen zusätzlich spielen, indem ihr statt 10, z.B. 10,5 nehmt. Und druckt euch dieses Dokument aus. So könnt ihr sehen, welche Schrift gedruckt wie aussieht und welche Schriftgröße ihr als angenehm empfindet.

 

Ist euer Buch professionell gesetzt – aber auch schon früher, je nachdem, wie ihr wollt, geht es um das Cover.

 

Cover-Designer gibt es auch so, so, so viele! Wenn ihr Empfehlungen von mir möchtet, schreibt mich gern an, dann verrate ich euch, mit wem ich alles schon zusammengearbeitet habe.

 

Der Unterschied zwischen einem selbstgebastelten und einem gekauften Cover, kann riesig sein. Natürlich ist es möglich, dass ihr Talent dafür habt, dann braucht ihr vielleicht keinen Profi (solltet ihr euch fürs Selbermachen entscheiden, beachtet bitte wieder die Regeln für Bildlizenzen!), in den allermeisten Fällen aber doch.

 

Worauf kommt es bei einem professionellen Cover an?

 

Nun zuallererst zeige ich euch mal einen krassen Unterschied. Wie ihr vielleicht wisst, veröffentliche ich regelmäßig meine Gedichte in Gedichtbänden. Meinen ersten habe ich damals mit 19 Jahren selbst herausgebracht. Auch das Cover habe ich selbst gemacht. Die folgenden zwei Bilder zeigen euch im Vergleich das Cover, das ich damals gemacht habe und das Cover, das 10 Jahre später von Kim Leopold von ungecovert erstellt wurde.

 

Heftiger Unterschied, nicht wahr?

 

Nina Hirschlehner hat mir auch dafür Material zur Verfügung gestellt und mir erklärt, worauf man bei einem Profi-Cover achten muss.

 

eBook-Final-1.jpeg

Ein professionelles Cover hat mehrere Merkmale. Zum einen sind die Grafiken gekauft, nicht lizenzfrei. Das merkt man an der Qualität der verwendeten Bilder. Kostenloses Material ist schnell mal pixelig. Auch als kleines Vorschaubild sollte man ein Cover sofort wiedererkennen, das ist besonders bei Onlinekäufen wichtig. Die Schrift soll gut leserlich sein, auch hier Achtung auf Lizenzen. Man kann sich nicht einfach irgendwelche Schriften aus dem Internet herunterladen und sie verwenden. Ein gutes Cover sollte ausgewogen und nicht zu überladen wirken. Die Farben müssen harmonieren und vor allem zur Zielgruppe passen! Das ist wichtiger als die Vorlieben des Autors. 

 

Wichtig zu wissen ist auch, dass es zwei Varianten von Profi-Covern gibt: Premades und Auftragscover.

 

Premades sind vorgefertigte Cover, die der Designer bereits erstellt hat. Die könnt ihr euch in den allermeisten Fällen auf der Webseite des Designers ansehen. Der Titel und Autorenname wird natürlich immer geändert. Auch kleinere Änderungen am Cover selbst sind möglich, so wurde bei meinem zweiten Gedichtband auf meinen Wunsch hin, eine Träne eingefügt.

Der Vorteil von Premade Covern ist, sie sind deutlich günstiger als Auftragscover.

 

Auftragscover werden komplett nach euren Wünschen gestaltet.

 

Häufig erwerbt ihr bei Premade-Covern „nur“ das eBook-Cover. Habt ihr vor auch ein Print Buch herauszubringen, müsst ihr beim Designer eine Print-Erweiterung kaufen. Auch das Cover für eine Schmuckausgabe, wie ich sie immer erstelle, kostet extra. Wie viel ist aber von Designer zu Designer unterschiedlich.

Achtung: Cover sind urheberrechtlich geschützt! Wenn ihr Werbepostkarten wollt, oder Lesezeichen im gleichen Design, dürft ihr das nicht ohne Erlaubnis des Designers machen. Ich rate sowieso dazu, sie erstellen zu lassen. Dann wisst ihr wenigstens, dass die Maße zu den Vorgaben der Druckerei passen.

 

Auf jedes Print Cover kommt die ISBN, wenn ihr das Buch in den Buchhandel bringen wollt. Wollt ihr es nur für euch drucken, oder das Buch ausschließlich über einen eigenen Shop verkaufen, braucht ihr keine.

 

Die ISBN ist bei den PoD-Anbietern in der Regel inklusive oder kann dazugebucht werden. Ihr müsst sie dann eurem Designer zusammen mit den Maßen für das Print Cover zusenden. Die bekommt ihr auch von eurem PoD-Anbieter.

Ein wichtiger Punkt ist das Impressum. Jeder PoD-Anbieter bietet euch da Vorlagen, diese zeige ich euch gleich. Ohne PoD-Anbieter ist es wichtig, dass ihr im Impressum folgende Angaben macht:

  1. Euer Name und eure Anschrift

  2. Eure Webadresse (Homepage)

  3. E-Mail-Adresse

  4. Lektor(in) / Korrektor(in)

  5. Covergestaltung / Umschlaggestaltung XY unter Verwendung eines Fotos von XY

Bei BoD soll ein Impressum so aussehen:

Zum Vergrößern bitte anklicken. Das Foto ist ein Screenshot aus dem BoD-Blog

Allerdings würde ich in jedem Fall raten Lektor(in), Korrektor(in) und Coverdesigner anzugeben. Das ist einfach nur fair. Und ich rate auch immer zur Homepage und E-Mail-Adresse.

 


Tredition möchte, dass das Impressum so aussieht:

Zum Vergrößern bitte anklicken. Das Foto ist ein Screenshot eines Hilfeartikels von Tredition.







Bei epubli soll es so aussehen:

Zum Vergrößern bitte anklicken. Das Foto ist ein Screenshot einer Hilfeseite von epubli.

Zum Vergrößern bitte anklicken. Das Foto ist ein Screenshot einer Hilfeseite von epubli.






Im nächsten Teil dieses Beitrages stelle ich euch die drei großen PoD-Anbieter, BoD, Tredition und epubli einmal kurz vor, bevor ich euch in Teil 3 zeige, wie das Anlegen eines Projekts, die Durchführung, Abwicklung und Buchbestellung bei BoD funktionieren – diesen Anbieter habe ich ausgewählt, weil ich hier veröffentliche und mich dadurch auskenne.

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