Bodyshaming - und was Blogger und Autoren damit zu tun haben
Ihr habt es vielleicht schon in meiner Story auf Instagram gesehen, mir ist heute der Kragen geplatzt.
Ich bekomme mehrmals die Woche Bücher angeboten zum Thema Abnehmen / Gewichtsreduktion. An sich noch nicht schlimm. Ich bin Buchbloggerin, ich bekomme regelmäßig Bücher angeboten und habe gar nichts dagegen. Gut, bei diesen Büchern stößt es mir schon manchmal sauer auf, aber wie gesagt, die Tatsache, dass es mir angeboten wird, ist gar nicht das, was mich am meisten stört, obwohl ich mir wünschen würde, dass auch das endlich mal aufhört. Schlimm finde ich es, wie es mir angeboten wird.
Es heißt meistens „ich habe ein Buch geschrieben da geht es um Gewichtsreduktion (etc.). Ich habe mir dein Profil angeschaut und dein Profilbild und da du ja eindeutig dick bist, willst du bestimmt abnehmen.“ DAS ist es, was mich nervt.
Ich bin dick. Ich habe schon so einige Diäten gemacht und nichts hat was gebracht. Bei mir liegt es nicht an der Ernährung oder ähnlichem. Aber selbst wenn – es geht niemanden etwas an! Und schon gar nicht hat jemand das Recht mir in der Form zu schreiben, als müsse es mein Lebensziel sein Größe 38 zu tragen – Kurzmeldung: ist es nicht!
Klar wäre ich lieber nicht dick, aber ich bin gesund und meine Figur ist meine Sache. Ich entscheide, ob ich mir noch einmal eine Diät antun will, nicht andere.
Was ich aber noch viel schlimmer finde, als diese Anfragen, ist die Reaktion auf meine (freundliche) Ablehnung. Meistens kommt dann nämlich etwas zurück in der Richtung: „aber du bist doch zu dick!“ Das geht einfach gar nicht. Solche Aussagen verletzen. Ich habe mittlerweile nach 13 Schuljahren Mobbing und 30 Jahren in der „freien Wildbahn“ ein dickes Fell, was Beleidigungen hinsichtlich meines Gewichts anbelangt, aber es gibt genug andere, die solche Sprüche zutiefst verletzen und vielleicht sogar in eine Abwärtsspirale schubsen – und damit meine ich nicht einen Abwärtstrend beim Gewicht.
Nochmal in Kurzform: Ich habe nichts dagegen, wenn mir Bücher angeboten werden. Ich habe auch nichts gegen Autoren von Abnehm-, Fitness- oder Gewichtsreduktionsbüchern. Aber ich möchte bitte keine derartigen Bücher mehr angeboten bekommen. Ich kann verstehen, dass ihr als Autoren eure Bücher bewerben wollt, das ist vollkommen legitim. Aber bitte denkt daran, dass am anderen Ende der Nachricht ein Mensch sitzt und vielleicht ist dieser Mensch sehr verletzlich. Also bitte bedenkt das bei eurer Wortwahl.
Noch ein paar abschließende Worte: Bodyshaming geht meiner Meinung nach gar nicht. Niemanden geht es etwas an, ob jemand dick oder sehr dünn ist. Es ist nicht in Ordnung, jemanden als „fett“, „dürr“, „Walross“ oder „Skelett“ zu bezeichnen. Ich weiß, wir Menschen urteilen oft und meistens automatisch über das Äußere anderer. Das könnt ihr auch, nur aussprechen oder in Worte fassen solltet ihr es bitte nicht, denn derlei Dinge verletzen.