Mich hat es emotional echt mitgenommen, aber es ist verdammt gut!
Autor/in: April G. Dark
Titel: Your silent Words
Verlag: Independently published
Herkunft des Buches: gekauft
Format: Taschenbuch
ISBN: 9798739589668
Seiten: 358
Veröffentlichungsdatum: 25.04.2021
Preis: 12,95€ (Print)
2,99€ (eBook) (KU)
Klappentext:
»You're not broken, Babygirl. You're special.«
Mia war das schönste, freundlichste und liebenswerteste Mädchen, das ich je gesehen habe. Und sie ist es auch heute noch, Jahre später. Trotz ihrer Traurigkeit, der Unsicherheit und der Narben, die sie innerlich wie äußerlich trägt. Ich wünschte nur, sie könnte erkennen, wie wertvoll sie ist.
Aaron war der hübscheste, netteste und klügste Junge, den ich je kennengelernt habe. Und auch heute ist er das noch. Mit seinem Wahnsinnslächeln, der samtenen Stimme und der Art, wie er mich ansieht, ist er einfach perfekt. Ich frage mich nur, wann er erkennt, dass ich nicht gut genug bin.
Mias Gefühlswelt ist ein Chaos aus Unsicherheit, Verzweiflung und dem ständigen Wunsch, geliebt zu werden. Als Borderlinerin kämpft sie beinah täglich mit den Zweifeln, Ängsten und Bewältigungsstrategien, die diese Krankheit ihr diktieren. Während ihr Leben einer perspektivenlosen Gratwanderung gleicht, hat Aaron klare Wünsche und Ziele, die er verfolgt, auch wenn das Schicksal ihm dabei Steine in den Weg legen will.
Die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit – aber haben sie auch eine gemeinsame Zukunft?
Link zur Autorenseite: Your silent Words
Rezension
Triggerwarnung: Selbstverletzung, psychischer Missbrauch, Substanzmissbrauch!
Mia lebt bei ihrem Alkoholiker-Vater, der sich einen Dreck um seine Tochter schert, ja, sie sogar zu hassen scheint. Mia versucht alles, damit er sie liebt, aber er verletzt sie jedes Mal. Im Kindergarten wird sie gemobbt für Dinge, für die sie nichts kann, bis Aaron neu dazukommt und sie rettet. Er wird ihr Anker, ihr Beschützer, der einzige Mensch, der jemals nett zu ihr war, dem sie jemals wichtig war. Bis er wieder geht.
Jetzt, 10 Jahre später lässt sie der Zufall wieder aufeinandertreffen. Doch es trennt sie ein gelebtes Leben, Erfahrungen, Geheimnisse und Wunden, die noch nicht verheilt sind. Doch Aaron sieht, wie schlecht es Mia geht und macht es sich zum Ziel ihr zu helfen. Es muss Mia einfach wieder gut gehen.
Es gibt Bücher, die treffen einen zielsicher da, wo es wehtut. Dieses Buch ist so eins.
Mia hat mir so oft das Herz gebrochen. Schon als kleines Mädchen, das verzweifelt um die Liebe ihres Vaters kämpft, der die ganze Welt, inklusive Mia, zu hassen scheint. Wie sie gemobbt wird, ja richtig gequält, bis Aaron einschreitet. Wie sie aufblüht mit ihm, nur damit ihr Herz bricht, als er gehen muss.
Jetzt als Erwachsene bricht sie mir weiterhin das Herz. Mia leidet an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung, die sich in selbstverletzendem und -zerstörendem Verhalten äußert und vor allem darin, dass sie sich selbst für wertlos hält. Wie sollte das auch anders sein, immerhin wurde es ihr ihr Leben lang vorgebetet.
Ich weiß, einigen wird Mia bestimmt zu anstrengend sein, zu dramatisch, zu seltsam mit ihrem Verhalten, aber ich kannte selbst Menschen mit Borderline und erkenne die Zeichen. Ja, Mia ist nicht ganz einfach, aber unter all dem liegt so viel Schmerz, dass es mir mehrmals die Tränen in die Augen getrieben hat.
Aaron ist ein herzensguter Mensch. Er will Mia um jeden Preis helfen und tut alles dafür, was ihm einfällt. Vor allem gibt er ihr aber einen Halt. Jemanden, auf den sie sich verlassen kann. Man merkt in den Kapiteln aus seiner Sicht, wie wichtig es ihm ist, dass es Mia besser geht. Aber auch, dass er ein Geheimnis hat, das alles zerstören könnte. Obwohl ich früh darauf gekommen bin, was es ist, hat mich das überhaupt nicht gestört.
Die Wendung bzw. Aarons Geheimnis war für mich vorhersehbar, aber das hat mich nicht gestört. Ich habe trotzdem mitgefiebert.
Fazit: Mir hat das Buch wirklich sehr, sehr gut gefallen. Ich habe die Protagonisten sehr gemocht und obwohl Mia durch ihre Krankheit manchmal Dinge tat, die man nicht unbedingt nachvollziehen konnte, begegnete ihr das Buch immer mit Verständnis. Man erfuhr immer, wie es ihr dabei ging, dass sie vieles nicht „absichtlich“ tat, sondern Dinge geschehen ließ.
Das Buch bringt einem die Krankheit „Borderline Persönlichkeitsstörung“ deutlich näher, aber ohne zu verurteilen. Man erlebt die Tücken der Krankheit gemeinsam mit Mia und möchte sie ganz oft einfach nur in den Arm nehmen. Sie hat mir so oft das Herz gebrochen.
Aaron ist echt ein ganz, ganz süßer Kerl. Ihn kann man eigentlich nur mögen. Ich wollte manchmal in das Buch reinspringen und ihm einfach Danke dafür sagen, dass er so ist wie er ist.
Mir persönlich kam das Ende-Ende etwas zu abrupt, ich dachte da kämen vielleicht noch ein oder zwei Sätze dazu, aber gestört hat es mich jetzt auch nicht wirklich.
Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung. Allerdings rate ich eindringlich zu Taschentüchern.